Der Zettel an der Heckscheibe – ein alter Hoax kehrt zurück!

Autor: Ralf Nowotny

Der Zettel an der Heckscheibe - ein alter Hoax kehrt zurück!
Der Zettel an der Heckscheibe - ein alter Hoax kehrt zurück!

Ein Zettel an der Heckscheibe des Autos soll eine „neue Methode“ von Autodieben sein. Das Problem: Diese Behauptung kursiert seit Jahren und es gibt keinen einzigen, dokumentierten Fall.

Folgende Nachricht kursiert mal wieder auf WhatsApp:

?WARNUNG DER POLIZEI!!! ?

? Erster Fall in Höchberg am Lidl ?

Seien Sie vorsichtig und wachsam, es kommt sicherlich auch bald zu uns.
Nach Frankreich erreicht diese Methode nun Deutschland und Österreich.

Achten Sie auf Zettel auf der Heckscheibe Ihres Autos. Dies ist die neue Methode für Kfz-Diebstahl (dies ist kein Witz!).

Sie gehen auf dem Parkplatz zu ihrem Auto, öffnen und steigen ein. Sie starten den Motor und legen den Rückwärtsgang ein.

Wenn Sie beim Rückwärtsfahren durch Ihre Heckscheibe schauen, bemerken Sie ein Stück Papier in der Mitte der Heckscheibe.

Sie halten an, steigen aus dem Auto um das Papier zu entfernen, da dies Ihre Sicht behindert und sie auch neugierig sind, was da drauf steht.

Sobald Sie die Rückseite des Autos erreichen, taucht der Autodieb wie aus dem Nichts auf. Er springt in Ihr Auto und fährt los. Sie stehen da und er fährt mit hoher Geschwindigkeit davon.
Und wissen Sie was? Ich wette, Ihre Brieftasche oder Geldbörse sind noch im Auto.

So, jetzt hat der Autodieb Ihr Auto, Ihre Adresse, Ihr Geld, Ihre Schlüssel. Ihr Haus und Ihre Identität sind ihm ausgeliefert!
Per Handy ruft er seine Komplizen an, die sofort beginnen Ihr Haus / Ihre Wohnung auszuräumen, während Sie bei der Polizei nur den Autodiebstahl melden.

Sie sind bestens organisiert, und viele Autofahrer gehen auf diese Weise in die Falle.

Wenn Sie einen Zettel auf der Rückseite Ihres Autos bemerken, sperren Sie Ihre Autotüren zu, starten Sie und fahren Sie weg. Den Zettel entfernen Sie später.

Übermitteln Sie diese E-Mail an Ihre Familie und Freunde. Ein Portemonnaie enthält viele wichtige Ausweis-Dokumente.
Sie wollen sicherlich nicht, dass sie in die falschen Hände gelangen.

Bitte senden Sie diese Nachricht an alle Ihre Freunde!!!!!

TEILEN!!! TEILEN!!!

TEILEN!!!!

TEILEN!!!!!!

Kategorie: Alt, aber nicht totzukriegen

Bereits 2004 berichteten die Kollegen von Snopes von dieser „neuen Masche“. Der Text, welcher per E-Mail verbreitet wurde, lautete:

„Imagine: You walk across the parking lot, unlock your car and get inside. Then you lock all your doors, start the engine and shift into REVERSE. Habit! You look into the rear-view window to back out of your parking space and you notice a piece of paper, some sort of advertisement stuck to your rear window. So, you shift into PARK, unlock your doors and jump out of your vehicle to remove that paper (or whatever it is) that is obstructing your view … when you reach the back of your car, that is when the car-jackers jump out of nowhere … jump into your car and take off — your engine was running, your purse is in the car, and they practically mow you down as they speed off in your car.

BE AWARE OF THIS NEW SCHEME“

Und auch wir berichteten sehr oft über diesen Hoax.

Solche Hoaxes gewinnen erst recht an Popularität und amtlichem Charakter sowie kontraproduktiver Glaubwürdigkeit, wenn sie zudem von vertrauenswürdigen, aber leichtgläubigen Behördenmitarbeitern in gutem Denken unsensibel weitergeleitet werden.

Die Zahl der Hoaxes wächst ständig und es sind meist Nachahmungen anderer, bereits kursierender Falschmeldungen. Immer wieder bekommen sachkundige Polizeibeamte Hoaxes zugeleitet, die sie vor Jahren schon als solche gekannt haben, die aber anscheinend immer noch auf Verbreitungstour sind oder neu aktiviert wurden.

Immer wieder verbreiten Zeitgenossen Meldungen, die den Anschein machen, echt zu sein, an denen auch etwas dran sein könnte, die so leicht Angst machen sollen, sich aber bei kritischer Überlegung und Nachforschungen nicht als wahr herausstellen.

Diese Meldungen nennt man HOAX. Aus dem englischen für hocus, Jux oder Schabernack, so wie ein Aprilscherz.

Das Problem: Zahlreiche Leichtgläubige versenden die falschen Warnungen allzu leichtfertig in Kettenbriefmanier in den neuen Medien, im Internet, in den sozialen Netzwerken oder per Mail weiter. Im Glauben, etwas Gutes zu tun und andere zu warnen, verängstigen sie damit tatsächlich aber nur unnütz andere und verstopfen zudem die Internetwege. Deshalb bittet die Polizei Angeschriebene mit solchen „Aprilscherzen“ das ganze Jahr über kritisch umzugehen.

Fazit

Diese Falschmeldung kommt immer wieder mal zum Vorschein. Nichts destotrotz bleibt diese Warnung ein Hoax und sollte nicht weiter geteilt werden!

Vorsicht walten zu lassen, ist in jedem Bereich unseres Lebens gut, doch falsche Meldungen können mehr Panik auslösen, als sie Nutzen haben.

 

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