Kirschessigfliege bedroht Obst- und Gemüseernte in Deutschland

Autor: Claus | ZDDK | MIMIKAMA

Das Team des Forschungsprojektes Kirschessigfliege (KEF) an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) verzeichnet erste Befälle mit der Kirschessigfliege im Obst. Die besonders feuchte und warme Witterung bietet der zur Familie der Fruchtfliegen gehörenden, eingeschleppten Drosophila suzukii ideale Bedingungen.

Von der Himbeerphase zur Brombeerphase
Die Population kommt jetzt aus den Kirschen und wird sich voraussichtlich über die nächsten Fruchtsorten her machen. Die Forscher berichten, dass die Kirschessigfliegen nun von der „Himbeerphase“ zur „Brombeerphase“ übergehen. Projektbearbeiterin Mareike Wurdack erläutert: „Die Kirschessigfliege wandert von Generation zu Generation durch die Obstsorten. Die Schädlinge legen Ihre Eier etwa gerne in die zarten, weichen Himbeeren, die lange in der Frucht stehen und jetzt noch nachreifen. Brombeeren, die zurzeit auch bei starkem Regen ordentlich reifen, sind ebenfalls sehr attraktiv für den neuen Schädling“, so die Biologin. Drosophila suzukii befallen auch andere Früchte wie Pflaumen, Kornelkirschen, Holunder und Weintrauben. Die Leitung des Abteilungs-übergreifenden Projektes liegt bei der Abteilung Weinbau der LWG.

Typisches Schadbild: tropfende, nach Most und Hefe riechende Frucht
Das typische Schadbild zeigt eine tropfende Frucht, die mostig riecht und einfällt. Auf leichten Druck treten Tropfen aus, etwa aus Pflaumen, Mirabellen, Stachelbeeren. Bei gepflückten Himbeeren sitzt der Tropfen im hohlen Kegel in der Frucht, an der Stelle wo vorher der Zapfen war.

Wetterextrem feucht-warme Witterung
In diesem Jahr gab es durch den milden Winter besonders viele überwinterte Eltern-Exemplare mit einem für eine kleine Fliege besonders betagten Alter von mehreren Monaten. In Veitshöchheim erforschen die Experten der Landesanstalt die Details des Lebenszyklus und der Bevölkerungsentwicklung der Drosophila suzukii im Jahresverlauf. Dazu gehört, Überwinterungs-Quartiere und Nahrungsvorlieben, Wanderungsverhalten und damit weitere Ausbreitung zu untersuchen.

Hinweise zur Bekämpfung gibt das Weinbaufax
Bekämpfungshinweise erhalten Winzer über das amtliche Weinbaufax Franken mit Oenofax. Welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt sinnvoll sind, erproben Gärtner und Winzer in praktischen Versuchen in den LWG-eigenen Versuchsbetrieben für Weinbau und Obstbau. Die Winzer und Gärtner testen abschreckende Substanzen zur sogenannten Vergrämung sowie Fallen samt Köder. Besonderes Augenmerk liegt auf der Untersuchung von vorbeugenden Pflegemaßnahmen wie dem Begrünungsmanagement in Rebzeilen. So kann eine kurzgehaltene Begrünung vor der Weinlese – wenn die Attraktivität der Trauben auch für die Suzukii immer weiter zunimmt – dem Winzer helfen, Zeitpunkt und Ausmaß eines Befalls zu beeinflussen.

Achtung Verwechslungsgefahr!
Die Kirschessigfliege, Drosophila suzukii, kann leicht mit anderen Fruchtfliegen verwechselt werden. Sie gehört zur großen Gruppe der Tau-, Obst- oder Essigfliegen und hat auch große Ähnlichkeiten mit diesen. Daher bildet die LWG Rebschutzwarte an Stereomikroskopen aus, die bei starker Vergrößerung die Merkmale der Kirschessigfliege sichtbar machen.

LWG bildet Rebschutzwarte am Mikroskop aus
An der LWG lernen die Rebschutzwarte die besonderen Merkmale von Drosophila suzukii zu erkennen, um sie von anderen Fliegen zu unterscheiden. Die Männchen tragen Flügelflecke, die sich im Laufe der ersten beiden Lebenstage des Tieres ausfärben und an den Vorderbeinen schwarze Kämme, die sie bei der Begattung benötigen. Die Weibchen haben einen besonderen Eilegeapparat am Hinterleib, mit dem sie die Fruchthaut zur Eiablage „ansägen“.

Fliegen-Forschung im Auftrag des Staatsministeriums
Nicht nur Winzern und Erwerbsgärtnern, sondern auch Freizeitgärtnern und Verbrauchern werden die Ergebnisse hinsichtlich der Behandlung zur Regulierung und Bekämpfung des neuen Schädlings des vom Bayerischen Staatministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderten Projektes nützlich sein.

(Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, StMELF)

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