Schmeißt Woolworth Weihnachtsartikel wegen Moslems raus?

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

Filiale in der Dortmunder Nordstadt nimmt einen Großteil der Weihnachtsartikel aus dem Sortiment.

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Ausgerechnet Weihnachtsartikel, hätten sie nicht irgendetwas anderes aus den Regalen räumen können?

Vorab:

JA, Woolworth hat aus der besagten Filiale Weihnachtsartikel in andere Filialen verteilt, da diese Artikel in der Nordstadt nur schleppend abverkauft wurden.

NEIN, sie wurden nicht “wegen Moslems” entfernt.

Eine entsprechende Anfrage unsererseits wurde umgehend beantwortet und die Antwort wollen wir unseren Lesern nicht vorenthalten:

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Im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Sachs,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr damit verbundenes Interesse an unserem Unternehmen. Gerne möchten wir Ihnen unsere Entscheidung erläutern. In all unseren Filialen prüfen wir den Abverkauf unserer Waren und passen den Bedarf unserer Kunden in den verschiedenen Regionen Deutschlands permanent an. Dies betrifft sowohl saisonale Produkte als auch Artikel, die wir das ganze Jahr über verkaufen. In den vergangenen Jahren mussten wir leider feststellen, dass unsere Weihnachtsartikel in unserer Filiale in der Dortmunder Münsterstraße sehr schleppend abverkauft werden. Um unseren Kunden vor Ort Platz für andere, benötigte Artikel bieten zu können, haben wir uns in diesem Fall dazu entschlossen, die Weihnachtsartikel in unsere umliegenden Filialen umzulagern. Die Weihnachtsartikel, die wir in unseren Werbeprospekten bewerben, sind natürlich weiterhin in der Münsterstraße erhältlich.

Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir eine schöne Vorweihnachtszeit.

Natürlich ist dies ein gefundenes Fressen für die populistischen Kommentatoren und ihre Hetzseiten im Netz.

Man kann so richtig schon auf die Muslime eindreschen, dabei geht es in der Hochzeit des Einzelhandels, also in der Vor- und Weihnachtszeit noch mehr um den finanziellen Erfolg als sonst schon.

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Die Artikel aus der Werbung verbleiben in der Filiale alle anderen Artikel werden auf andere Filialen umverteilt, eigentlich ein ganz normaler Vorgang, den es genauso tausendfach mit anderen Artikeln auch gibt.

Andere Artikel sind aber eben nicht das ach so traditionsreiche Vorweihnachtsgeschäft. Selbst wenn man sich noch drüber ärgert, dass es in der Filiale um die Ecke keine Käsecracker mehr gibt, es lässt sich mit Käsecrackern partout keine bundesweite Empörungswelle lostreten.

Bei Käsecrackern würde jeder sofort der Stellungnahme des Unternehmens folgen und wirtschaftliche Gründe nachvollziehen können.

Alle würden dem Käsecrackerliebhaber ihr tiefempfundenes Mitgefühl ausdrücken, aber wenn er der einzige im Umkreis ist, der ausgerechnet in DER Filiale Käsecracker kauft und dann nur eine Packung pro Monat, dann muss er halt in Zukunft nach Lüdenscheid Nord Mitte West fahren, dort ist eine wahre Käsecrackerhochburg, da bekommt er das ganze Jahr über seine geliebten Käsecracker, ansonsten würde aber jeder die wirtschaftlichen Beweggründe des Unternehmens nachvollziehen können.

Ebenso wäre es bei veganer Fleischwurst auf Sojabasis – tiefempfundenes Mitgefühl, aber man muss doch bitte die wirtschaftlichen Beweggründe des Unternehmens verstehen.

Aber Weihnachtsartikel funktionieren anders, die kann man, wie Osterhasen, wunderbar als Politikum missbrauchen. Fremdenfeindlichkeit und Hass anheizen, damit kann man arbeiten.

In der Dortmunder Nordstadt wohnen nur noch rund 29 % Protestanten und Katholiken, der Rest ist entweder konfessionslos oder hat einen anderen Glauben. Die konfessionslosen interessieren aber die Populisten nicht, auf die kann man nicht so gut schimpfen, mit denen kann man keine Ängste schüren.

Verweis: WDR

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