„Woher kommst du denn?”–> Plakat ist kein Fake

Autor: Andre Wolf

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Im Vorfeld der Bundestagswahlen haben wir bereits mehrere Plakate analysiert und so einige Fälschungen entlarvt. Jetzt geht es um ein Plakat, welches zwar thematisch zur Wahl gehört, jedoch nicht von Parteien aufgestellt wurde.

Es handelt sich dabei um ein Foto, welches von einem Privataccount auf Facebook veröffentlicht wurde. Dieses Foto wurde am 14. September 2017 veröffentlicht und zeigt ein Plakat, auf dem ein inhaltlich problematisches Foto abgebildet ist und welches von Firmen aufgestellt wurde. Der Inhalt der Statusmeldung lautet:
Also dass ich leider aus einer sehr rechten Gegend komme…das war mir schon bewusst. Aber das bricht einfach alles!!
Unfassbar!
Hey liebe Firma [Anmerkung: Firmenname von der Redaktion entfernt] : als meine italienische Familie damals die Firma mit aufgebaut hat, da hat es nicht gestört, dass es Ausländer waren, oder?

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(Screenshot: Facebook; Anmerkung: redaktionell bearbeitet)

Urheberrechtlich problematisch

Das im linken Teil des Plakates abgebildete Meme ist uns nicht unbekannt, wir haben hierzu bereits am 16. Januar 2017 unter dem Titel „“Deutschland 2030: woher kommst du denn?” Revival” auf Fiete Stegers vom NDR hingewiesen [1], der mit Hilfe von Leserinformationen, sowie Verweisen über Foren die Urheber und den Anlass des Bildes herausgefunden hatte. Das Bild stammt von einem Australier, der es am 24. Januar 2012 erstmals veröffentlicht hat. Ursprünglich trug es, aus gutem Grund, keinen Beitext. Wenige Tage danach fand es sich auf einer Liste der schönsten Community-Bilder und von dort offenbar seinen Weg ins Netz.
Die ursprüngliche Beschreibung des Bildes sagte aus, dass es sich um Kind einer australischen Familie handelt, welche zu Besuch in dem Kinderheim in Chennai (Indien) waren. Dort wurde das Bild aufgenommen. Mit diesen Daten gelang es dem NDR-Redakteur, Kontakt zu der Familie aufzubauen. Bei dem blonden Kind handelt es sich um den Sohn des Urhebers. Nachdem die Familie aufgeklärt wurde, wofür diese Bilder in Europa genutzt werden, waren sie entsetzt: DAS war nicht die Aussage des Bildes!
In diesem Zusammenhang haben wir uns bezüglich der aktuellen Veröffentlichung nochmals mit Fiete Stegers vom NDR in Verbindung gesetzt, der erstaunt darüber ist, dass dieses Meme immer noch genutzt wird, obschon es eine nachweisliche Urheberrechtsverletzung darstellt und auch die eigentliche Aussage des Bildes eben exakt umgekehrt ist. Stegers betonte nochmal deutlich, dass dieses Foto in seinem Ursprung das Miteinander der verschiedenen Kulturen und von Menschen darstellen soll.

Kein Fake!

Kommen wir auf die Anfrage zurück: Dieses Plakat steht in dem kleinen Ort Egesheim und wurde im Namen von verschiedenen dort ansässigen Firmen aufgestellt. Wir haben hierzu Kontakt mit Michael Würz aufgenommen, der bereits gestern für den Zollern-Alb-Kurier über dieses Plakat berichtet hat. Würz sagte uns gegenüber, dass in der Region schon am Mittwoch (also den 13.09.) in verschiedenen lokalen Facebookgruppen dieses Plakat geteilt wurde und auch Anfragen in seiner Redaktion eingegangen sind, ob die Bilder echt seien. Daraufhin hat ein Lokalreporter diese Stelle aufgesucht und konnte die Existenz des Plakates bestätigen.
In seinem Artikel „Firmen missbrauchen Foto für Wahlaufruf” vom 14.09.2017 schreibt Würz hierzu:

Auf dem Großen Heuberg mischen sich Firmen in den Wahlkampf ein. Für ein großes Plakat benutzen sie unerlaubt ein Foto, das einen australischen Jungen in Indien zeigt.

Würz gab auch an, dass es ihm nicht möglich war, mit den 4 Firmen in Kontakt zu treten, die das Plakat haben aufstellen lassen. Dementsprechend sind Anlass, Finanzierung, sowie potentielle Nutzungsrechte derzeit offiziell noch unklar.

Hierzu:

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