Kritik an WM in Katar auf Social Media

Autor: Andre Wolf

Kritik an WM in Katar auf Social Media
Kritik an WM in Katar auf Social Media

Am letzten Wochenende sind mir verschiedene Postings auf Social Media Portalen aufgefallen, die scharfe Kritik an der kommenden Fußball-WM in Katar ausüben.

Seit meiner Kindheit ist es eigentlich immer eine Art Fest, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft beginnt. Und soweit ich weiß, findet die nächste WM in Katar statt. Zugegeben, als Deutscher bedeutet mir dieser Sport umfeldbedingt sehr viel. In diesen Wochen alle vier Jahre gibt es auch kein anderes Thema.

Seitdem ich nicht mehr in Deutschland lebe, bemerke ich schon, dass das Thema Fußball-WM auch bei mir weniger Gewicht hat. Das liegt jetzt nicht an dem Sport selbst, sondern an meinem Umfeld. Aber darum geht es nicht.

Insofern sind für mich Reaktionen zur WM in Katar auf Social Media interessant und am letzten Wochenende tauchten da sehr kritische Stimmen auf. Der Moderator und Sport-Kommentator Frank Buschmann schrieb beispielsweise auf Twitter:

Mir geht immer häufiger durch den Kopf, dass alle, wirklich alle, die Fußball WM in Katar boykottieren sollten. Es gibt mindestens 6.500 Gründe dafür! Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so gar keine Lust auf so eine Veranstaltung haben würde. Das wird auch so bleiben.

Bei meinem alltäglichen Scrollen durch meinen Facebook-Newsfeed habe ich dann eine Übersicht auf der Facebookseite des Katapult-Magazins gesehen. Diese kurze Übersicht wiederum greift dasselbe Thema auf:

Fußball-WM in Katar: Kritik und Boykottaufrufe

Ich habe mich gefragt, woher diese Vorwürfe stammen und mich auf die Suche gemacht. Recht zügig habe ich dabei einen Artikel der ARD Sportschau vom 23. Februar 2021 gefunden. Darin ist zu lesen:

Mehr als 6.500 Gastarbeiter, vorwiegend junge Männer, sind in Katar verstorben, seitdem das Wüstenemirat im Jahr 2010 den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußball-WM 2022 erhalten hat.

Die Sportschau wiederum hat diese Zahlen aus einem Artikel der britischen Tageszeitung Guardian. Da dieser Bericht leider im Artikel der Sportschau nicht verlinkt ist (warum zum Teufel verlinkt man die Quellen nicht, die man heranzieht?), habe ich mich auf die Suche nach der möglichen Quelle dafür gemacht.

Das war dann am Ende glücklicherweise nicht allzu schwer und ich habe auf der Webseite des Guardian einen Artikel mit dem Titel „Revealed: 6,500 migrant workers have died in Qatar as it gears up for World Cup“ gefunden (hier).

Dieser recht ausführliche Bericht analysiert die Daten verschiedener asiatischer Länder, aus denen sogenannte Arbeitsmigranten in Katar zwischen 2011 und 2020 waren und wie viele von ihnen auf WM-Baustellen verstorben seien.

Nach Angaben der Sportschau weist die Regierung von Katar diese Vorwürfe zurück (die übrigens aus Regierungsquellen der anderen Staaten stammen). Doch die Vorwürfe sind nicht neu, bereits im Juni 2019 veröffentlichte die ARD Tagesschau einen Beitrag zu diesem Thema:

Brasilien: Ähnliche Vorwürfe

Bereits im Vorfeld der Fußball-WM in Brasilien gab es ähnliche Vorwürfe. Das Deutschlandradio betitelte bereits 2013 im Vorfeld der WM in Brasilien einen Bericht mit „Moderne Sklaverei“. Darin lautete es:

Auch in Brasilien wurden sklavereiähnliche Arbeitsverhältnisse aufgedeckt. Vom brasilianischen Arbeitsministerium, bei Bauarbeiten auf dem Flughafen von São Paulo. Über 100 Arbeiter der Baufirma OAS seien dort unter menschenunwürdigen Verhältnissen ausgebeutet worden.

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Quellen:

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