Wirbel um die Social-App „PopJam“ für Kinder

Autor: Tom Wannenmacher

Wirbel um die Social-App "PopJam" für Kinder
Wirbel um die Social-App "PopJam" für Kinder

„PopJam“: Wirbel um Social-App für Kinder! TV-Spot in England verboten, da „schädlich für geistige Gesundheit und Selbstbewusstsein“

Die Social-Media-App „PopJam“ erzürnt in Großbritannien die Gemüter von Eltern, Jugendschützern und Behörden. Das Programm, das sich an Sieben- bis Zwölfjährige richtet, wird seit einiger Zeit mit einem TV-Spot beworben, der diese dazu aufruft, Likes und Follower anzuhäufen, um erfolgreicher und beliebter zu sein. Nach Beschwerden besorgter Eltern wurde der Clip nun verboten und als „schädlich für die geistige Gesundheit und das Selbstbewusstsein“ von Heranwachsenden eingestuft.

Matthias Jax, Projektleiter bei Saferinternet: „Grundsätzlich kritisch“

„Solche Apps sind grundsätzlich kritisch zu sehen. Denn auch Programme, die gezielt für Kinder und Jugendliche entwickelt worden sind, müssen sich irgendwann einmal für den Anbieter wirtschaftlich rentieren“, so Matthias Jax, Projektleiter bei Saferinternet , im Gespräch mit pressetext. Und das funktioniere fast immer über die Daten, die bei derartigen Diensten gesammelt werden. „Zwar gibt es sicher auch Fälle, wo man aus einer guten Grundintention heraus agiert, um etwa jüngere Nutzer besser zu schützen. Das ändert aber nichts daran, dass diese Daten irgendwo gespeichert und verarbeitet werden“, betont der Experte.

[mk_ad]

Neben der Tatsache, dass auch spezielle Social-Media-Angebote für Kinder hochsensible Daten sammeln, müsse man sich zudem im Klaren sein, dass auch hier im Grunde dieselben Mechaniken zum Zug kommen wie bei allen anderen Online-Netzwerken, gibt Jax weiter zu bedenken. Dazu gehöre insbesondere der Versuch, Nutzer über bestimmte Kennzahlen zu Freunden, Followern und Likes zu einer aktiveren Interaktion zu motivieren. „Deshalb ist es ungemein wichtig, dass alle Bezugspersonen – Eltern, Lehrer und sonstige wichtige Kontakte – ein gewisses Problembewusstsein an den Tag legen und Kinder zum Beispiel immer auch fragen, warum sie ein solches Netzwerk unbedingt nutzen wollen“, weiß Jax.

Geprüft und verboten

„Uns haben viele Beschwerden erreicht, weil Eltern besorgt sind, dass der Aufruf, sich mehr Likes und Follower zu holen, schädliche Auswirkungen auf Unter-18-Jährige haben könnte“, heißt es im Urteil der Advertising Standards Authority . Die Experten der Regulierungsbehörde hätten daraufhin den Fall geprüft und entschieden, dass der entsprechende Werbespot „verantwortungslos“ sei und in seiner jetzigen Form nicht mehr ausgestrahlt werden darf.

Beim Hersteller von PopJam, dem Start-up SuperAwesome Trading, kann man die Aufregung nicht nachvollziehen. „PopJam ist ein sicherer Garten, der speziell für Kinder entwickelt worden ist, um ihre Privatsphäre, ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden sicherzustellen. Im Unterschied zu anderen Social-Media-Portalen, wo Likes und Follower als Hinweis auf einen sozialen Status gelten, geht es bei uns mit diesen Zahlen darum, eine bestimmte Stufe in der App zu erreichen“, rechtfertigt sich das Unternehmen.

Passend zum Thema:

Kinderschutz: Dating-Apps fliegen aus Stores

Quellen:
pte
BBC
The Telegraph
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.