Wie ein präventives Schreiben Hysterie auslösen kann (Kein Fake)

Autor: Tom Wannenmacher

Die Schutzmaßnahmen in der Gemeinde Dornburg. So oder ähnlich könnte man die gut gemeinte schriftliche Aktion einer Grundschule in der Gemeinde Dornburg, Hessen, nennen, welche als Foto von Dritten in dieser Woche hochgeladen, zu Mengen geteilt und auch hinterfragt wurde.

Aufgrund aktueller Hinweise auf Facebook haben wir mit der Schule, sowie mit der örtlichen Polizeidienststelle, Kontakt aufgenommen!

Elternbrief

Eine Schule hat einen Elternbrief verfasst und verteilt, in dem auf ein verdächtiges Ansprechen von Kindern hingewiesen wird.

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Wir haben daher Kontakt zur genannten Schule aufgenommen, erst per E-Mail und anschließend auch telefonisch. Die Schulleitung selbst erteilte keine Auskünfte, verwies jedoch auf die örtliche Polizeidienststelle, welche sich uns gegenüber sehr kooperativ verhielt.

Uns wurde mitgeteilt, dass es Vorfälle gab, aber die Grundschule, welche den Elternbrief verfasst hat, von diesen Vorfällen überhaupt nicht betroffen war. Der Mann wurde wiederholt in einer Dornburger Schule sowie in ortsansässigen Sportvereinen angetroffen und soll in einem Dornburger Ortsteil auch distanzunterschreitend Kontakt zu einem Mädchen gesucht haben.

Zu dem Vorfall nun die schriftliche Stellungnahme der Polizei:

 

Guten Tag,

 

der Brief ist tatsächlich echt und von der Schulleitung der Grundschule […] an die Eltern übermittelt worden. Zum Vorfall selbst und insbesondere zur Beruhigung der Bevölkerung wird heute das anhängende Infoschreiben an die Schulleitungen, Lehrer, Eltern und Schüler weiter geleitet. Darüber hinaus wird mit unserer heutigen Pressemeldung der nachfolgende Text veröffentlicht:

Dornburg

 

Aufgrund aktueller Hinweise in sozialen Netzwerken wegen Vorfällen rund um Dornburger Schulen erklärt die Polizeidirektion Limburg-Weilburg folgendes:

In den vergangen Tagen ist im Bereich Dornburg, insbesondere an Schulen und Sportvereinen, ein junger Mann auffällig geworden, indem er wiederholt Distanz unterschreitend Kontakt suchte und diesen teils auf Aufforderungen auch nicht beenden wollte.

Außerdem verschaffte er sich bei Veranstaltungen unerlaubt Zutritt und konsumierte Lebensmittel, ohne zu bezahlen. Die Polizei wurde eingeschaltet und bearbeitet die Vorfälle. Alle fallbezogenen Informationen wurden überprüft und bewertet.

Dem Mann wurden am Mittwochvormittag in einer sogenannten Gefährderansprache Verhaltenshinweise für die Zukunft und mögliche Konsequenzen aufgezeigt. Darüber hinaus ist ihm ein Kontakt- und Annäherungsverbot für Schulen und Vereinsgelände durch die Polizei ausgesprochen worden.

Mit einem gemeinsam verfassten Elternbrief informieren das Staatliche Schulamt und die Polizeidirektion Limburg-Weilburg die Schulleitungen, Lehrpersonal, Eltern und Schüler und bitten darum, im Sinne aller ganz besonnen und angemessen mit der Situation um zu gehen. Bitte beteiligen Sie sich nicht an der Verbreitung von Gerüchten.

Soweit Sie weitere Fragen haben, können Sie sich gerne an mich wenden.

Mit freundlichen Grüßen

        XXXXXXXXXXX

(Polizeihauptkommissar)

Dem Mann gegenüber wurde eine sogenannte „Gefährderansprache“ gehalten.

Diese gilt als Verwarnung und Ermahnung, dass die Polizei ein Auge auf ihn hält.

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Mit anderen Worten, der junge Mann hat einen Schuss vor den Bug erhalten.

Die Polizei hat auch ein Infoblatt für die Schulen und die Eltern verfasst:

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Diesen Bericht haben wir in Übereinstimmung mit der Pressestelle der Polizeidirektion Limburg-Weilburg verfasst und möchten an dieser Stelle auch nochmal deutlich und unterstützend den Sätzen der Polizeimeldung beipflichten, dass man in diesem Fall die Ruhe bewahren soll, bei einem eventuellen Zusammentreffen sich besonnen verhalten soll und auch im Vorfeld über die sozialen Netzwerke keine Gerüchte verbreiten soll.
Dies hilft niemandem und kann letztendlich die Arbeit der Polizei nur erschweren!

Des Weiteren bittet die Polizeistelle auch um Zurückhaltung in dem Fall, denn leider ist diese zum Schutz von Opfer- und Täterrechten gebotene angemessene Zurückhaltung genau das Gegenteil von dem, was in den Zeiten von Facebook, WhatsApp und Co. im Internet stattfindet.

Ferner bitten wir, bei Erkenntnissen bitte die Polizei zu benachrichtigen und nicht eigenmächtig zu handeln.

Was wir nicht empfehlen ist Panikmache, Gerüchte verbreiten, Unwahrheiten breittreten.

Dies hätte zur Folge, dass es vielleicht mal eine ernst zu nehmende Meldung gibt, die aber dann keine Beachtung mehr findet.

Autor: Paolo, Andre (Lektor), Mimikama.at

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