WhatsApp-Warnung: „Schalte jetzt die neuen beweglichen Emojis frei!“

Autor: Tom Wannenmacher

Und abermals werden im Moment WhatsApp-Nachrichten versendet, die einem versprechen, dass man sich neue bewegliche Emojis freischalten kann.

Die Nachricht lautet: “Kraaasss! es gibt jetzt Emojis, die sich bewegen! Schalte jetzt die neuen beweglichen Emojis frei! https://whatsapp.newemojo.live/ “ und sieht via WhatsApp so aus:

 

MIMIKAMAViele Nutzer, zumeist Kinder und Jugendliche, wollen diese beweglichen Emojis und tippen auf den Verweis in der Nachricht. Nachdem sie das getan haben, landen sie auf dieser Webseite, auf der man nun aufgefordert wird, diese Nachricht an mindestens 20  Freunde oder 5 Gruppen zu senden! Mache man dies nicht, dann würden die neuen Emojis nicht freigeschaltet werden.

 

MIMIKAMAHat man nun die Nachricht 20 Personen gesendet, dann wird man immer wieder auf verschiedene Seiten umgeleitet, auf denen automatisch diverse Apps, welche jedoch nichts mit beweglichen Emojis zu tun haben, installiert werden.

Bei unserer Analyse poppten immer wieder verschiedenen Werbefenster auf. Wie z.B. einen nachgebaute “ALDI” Webseite. Angeblich hätte man einen 500 € Gutschein gewonnen und man müsse dafür nun “nur” noch seine Daten in ein Formular eingeben usw.

 

 

MIMIKAMA

MIMIKAMAWichtiger Hinweis: Erwähntes Unternehmen (ALDI) hat mit der Betrugsmasche nichts zu tun. Sie selbst wurde hier Opfer, indem ihr Name missbräuchlich verwendet wird, um Nutzer in die Falle zu locken!

Finger weg von Gewinnspielen solcher Datensammler!

Datenhandel: Denn genau darum geht es hier. Man muss sich im Klaren sein: die Gewinnspiel-Affiliates sind nicht illegal. Es ist das Ziel der Veranstalter, so viele Datensätze wie möglich zu erlangen, um diese an “Sponsoren” oder ähnliche Firmen verkaufen zu können, denn Datensätze sind Handelsware.

Mittlerweile, nur das vergessen sehr viele Nutzer, geht es gar nicht mehr um die beweglichen WhatsApp-Emojis, sondern um den Datenhandel! Die WhatsApp-Emojis waren nur der Köder!

Zusatzinformationen zum Thema Ködergewinnspiele:

Ködergewinnspiel bedeutet, dass man einen tollen Gewinn versprochen bekommt, z.B. “Bewegliche Emojis”, am Ende aber lediglich auf inhaltlich entsprechende Provisionsprogramme verlinkt wird.

Insgesamt kann man also sagen, dass hier WhatsApp-Nutzer von ihren eigenen Freunden unbewusst verschaukelt werden, denn diese vorformulierten Nachrichten nutzen das Vertrauensverhältnis zwischen zwei Personen aus, indem sie suggerieren, dass die Nachricht von dem Bekannten persönlich verfasst sei und somit vom Empfänger als glaubwürdig eingestuft wird.

In diesen WhatsApp-Nachrichten ist eine konstruierte Webadresse angegeben, welche nicht dem vorgeschobenen Unternehmen gehört. Man muss an dieser Stelle überhaupt erwähnen: Namhafte Unternehmen stehen in keinerlei Verbindung mit diesen Ködergewinnspielen, haben auch rein gar nichts mit eventuell abschließend verlinkten Provisionsprogrammen zu tun!

Identischer Ablauf!

Da alle diese Gewinnspiele identisch ablaufen (ob da nun Knoppers, Adidas oder Haribo genannt werden), wiederholen wir an dieser Stelle die Erklärung zu der Funktionsweise:

Was hier passiert!

Man bekommt von einem Kontakt via WhatsApp die oben abgebildete Nachricht zugesendet! Es handelt sich bei dieser Nachricht um den sogenannten Gewinnspielköder. Dieser Köder gaukelt ein Gewinnversprechen vor und suggeriert, dass man im Grunde den Gewinn bereits in der Tasche habe. Die Betrüger ködern mit der Leichtigkeit der Teilnahme und locken auf eine Webseite. Der Köder ist der virale Einstieg in den Gewinnspielablauf. Sobald man dem Link folgt, öffnet sich eine Webseite auf dem Smartphone.

Diese Webseite zeigt sich als vermeintliches Gewinnspiel mit einer Fragerunde. Sie soll lediglich den Charakter eines Gewinnspiels vortäuschen. Wir nennen diesen Schritt auch die Brücke. Die Brücke zeigt sich in Form eines Fake-Gewinnspiels, in dieser Brücke wird einem zumeist der Gewinn direkt versprochen, es wird getäuscht und mit gefälschten Elementen gearbeitet.

Diese Brücke ist letztendlich auch eine illegale Komponente, da die gegebenen Versprechen nicht eingehalten werden und der Aufbau sowie die Darstellung sich geschützter grafischer Elemente bedienen. Das Corporate Design bestehender Firmen und deren Produkte werden gnadenlos ausgenutzt, auf der Brücke gibt man sich auch gerne als die dargestellte Firma aus. Ziel der Brücke:

a) Viralität erzeugen (Beispiel: Leite dieses Gewinnspiel an 20 Kontakte weiter).
b) Ein Link wird eingebaut, der zu dem vermeintlichen Gewinn führen soll.

Hier wird man übrigens auch aufgefordert, dieses Fake-Gewinnspiel an mehrere Kontakte bei WhatsApp zu senden.

Und so endet das Ganze:

Im dritten und abschließenden Schritt wird man auf ein sogenanntes Affiliate-Programm verlinkt. Man verlässt die Brücke über einen Link, der einen Partnercode beinhaltet, welcher zu einem Provisionsprogramm gehört. Es handelt sich hierbei um ein Affiliate, welches nach Möglichkeit inhaltlich mit dem in der Brücke verlaufenden Fake-Gewinnspiel korreliert. Wir nennen diese abschließende Verlinkung den Ausgang.

Merke: Der Ausgang selbst, also die Affiliates, auf die verlinkt wird, ist nicht illegal! Es handelt sich dabei um Geschäftsmodelle, bei denen der jeweilige Anbieter solcher Programme seine Vertriebspartner durch Provisionen vergütet. Diese Vertriebspartner werden vom Anbieter durch einen Identifikationscode erkannt, so dass jeder neu registrierte Teilnehmer an dem Affiliate Gewinnspiel auch dem Vertriebspartner zugeordnet werden kann.

Derjenige, der die Brücke gestaltet, entscheidet übrigens beliebig, welches Partnerprogramm er als Ausgang benutzt. Häufig finden wir auch Systeme vor, welche die Herkunft und die Geräteangaben des Teilnehmers auslesen und somit spezifisch auf unterschiedliche Provisionsprogramme leiten. Daher kann man nie eindeutig sagen, welches Provisionsprogramm am Ende aufgerufen wird, im schlimmsten Fall landet man auf dubiosen WAP-Billing Geschichten oder undurchsichtigen Abo-Serviceleistungen.

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