WhatsApp: „Hallo Mama“ – So raffiniert läuft ein Gespräch ab

Autor: Ralf Nowotny

WhatsApp: "Hallo Mama" - So raffiniert läuft ein Gespräch ab
Artikelbild: WhatsApp Screenshot

In letzter Zeit häufen sich die Betrugsversuche mit den „Hallo Mama“ Nachrichten auf WhatsApp. Doch wie läuft so ein Gespräch dann eigentlich ab?

Anhand eines solchen Gespräches kann man recht gut sehen, dass hinter den „Hallo Mama“-WhatsApp-Betrugsversuchen, die auf Geld aus sind, nicht etwa Bots stecken, sondern aktiv dort die Betrüger mit den Betroffenen chatten, um deren Vertrauen zu gewinnen.

Auch die Mutter einer Facebook-Nutzerin bekam eine solche Nachricht, wurde allerdings misstrauisch, als einige Details nicht so ganz passten. Die Nutzerin hat uns freundlicherweise erlaubt, die Screenshots des Chats (siehe HIER) zu veröffentlichen.

Der Beginn

Am Anfang ist das „Hallo Mama“, gefolgt von einer Geschichte, dass das Handy ins Klo gefallen wäre und nun ein neues Handy und eine neue Nummer hätte:

"Hallo Mama" - Der Anfang
„Hallo Mama“ – Der Anfang

Die vorgebliche Tochter habe das Handy aus Versehen in die Toilette gefallen und es nun in Reis gelegt, damit es wieder trocknet.

Vielleicht erwartet sie ja, dass durch den Reis nachts winzige Asiaten kommen, um das Handy zu reparieren? So klappt das jedenfalls nicht mit dem Trocknen, sie müsste das Handy dafür auseinandernehmen – und hätte bei der Gelegenheit auch gleich die SIM-Karte entnehmen können, dann hätte es auch keine neue Nummer gebraucht!

Doch übersehen wir einfach mal die Unlogik an dieser Stelle, denn das Gespräch ging ja schließlich weiter.

Gib mir Geld, aber ruf mich nicht an!

Nach ein wenig Smalltalk meldet sich die vermeintliche Tochter wieder:

"Mama, ich brauche Geld"
„Mama, ich brauche Geld“

Üblicherweise kann eine SIM-Karte recht schnell aktiviert werden, doch wie bereits oben erwähnt, hätte es das nicht einmal gebraucht. Die Betrüger möchten jedenfalls auf keinen Fall angerufen werden.

Erstaunlicherweise funktioniert jedoch trotz noch nicht aktivierter SIM-Karte WhatsApp: ein technisches Wunder! Aber übersehen wir mal auch diesen Logik-Fehler gnädig, denn nun kommen wir zur Geldforderung.

Die angebliche Tochter drängelt
Die angebliche Tochter drängelt

Wie wir bereits in zahlreichen Artikeln berichteten, schicken die Betrüger als Nächstes eine Bankverbindung, auf die der Betrag überwiesen werden soll. Glücklicherweise wurde die Mutter jedoch misstrauisch und ging nicht weiter auf die Betrüger ein.

WhatsApp-Betrug abwehren!

Daher an dieser Stelle die Wiederholung: So verhältst du dich in dieser Situation richtig: Wenn der vermeintliche Sohn/die Tochter behauptet, eine neue Nummer zu haben, rufe sie oder ihn einfach auf dieser Nummer an. Wenn der Sohn (Tochter/Enkel, wer auch immer) dann wirklich am Apparat ist, dann ist alles ok. Falls nicht, dann ist Vorsicht geboten.

Das Telefonat ist immer die bessere Variante, aber es gibt auch andere Möglichkeiten: Frage den vermeintlichen Sohn/Tochter etwas, was nur er/sie dir beantworten kann. Oder aber kontaktiere ihn über die alte Rufnummer. Wie auch immer, zahle niemals Geld an jemanden, die oder der sich dir gegenüber nicht zu 100 % verifizieren kann.

Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche:

  • Fragen Sie persönlich nach, wenn Sie von einer bis dato unbekannten Rufnummer über Messenger-Dienste wie WhatsApp kontaktiert werden.
  • Nehmen Sie unbekannte Rufnummern nicht einfach als Kontakte auf.
  • Werden Sie misstrauisch, wenn Sie über Messenger-Dienste zu Geldzahlungen aufgefordert werden.
  • Überprüfen Sie die Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen der von Ihnen genutzten Messenger-Diensten. Unbekannte Rufnummer können meist für direkte Kontaktaufnahmen gesperrt werden.
Artikelbild: WhatsApp Screenshot
Quelle der Screenshots: Facebook
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