Wichtiger Werkzeugkasten zur Fake-News-Prüfung

Autor: Annika Hommer

Artikelbild: Shutterstock / Von pathdoc
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Informationen sind die Waffen im medialen Krieg in einer polarisierten Welt. Falsche Informationen, Fake News überfluten die Sozialen Netzwerke. Wie kann man da den Überblick behalten? Mit dem richtigen Werkzeugkasten!
Das war schon während der Flüchtlingswelle 2015 so, wurde während der Corona-Pandemie ein echtes Problem und nun setzt der russische Präsident massiv Desinformation als taktisches Mittel bei seinem militärischen Überfall auf die Ukraine ein. Ein wichtiges Ziel ist dabei, eine glaubwürdige Rechtfertigungsstory für diesen Krieg zu inszenieren. Der Zugang der Menschen in Russland und der Ukraine, aber auch weltweit zu transparenten und richtigen Informationen kann dabei im wahrsten Sinne des Wortes kriegsentscheidend sein.
Mittlerweile hat die Masse an Fake News ein Ausmaß angenommen, dass auch die Fakten-Checker-Portale bei der seriösen Prüfung kaum noch hinterherkommen. Auch und obwohl gerade jetzt alle ihr Bestes geben, um in diesem Informations-Tsunami durch hochwertige Analyse Orientierung zu geben.

Gutes Handwerk braucht gutes Werkzeug

Da ist es gut, Werkzeuge zu haben, um selbst prüfen zu können, ob eine Information, die in den Newsfeed hereingeflogen ist, tatsächlich Hand und Fuß hat oder wieder nur ein Versuch ist, falsche Informationen zu verbreiten und Verwirrung zu stiften.
Eine sehr gute Anlaufstelle ist dabei Firstdraft.org. Dieses Bündnis aus neun Organisationen, die sich alle dem Schutz der Demokratie verpflichtet fühlen (HIER), hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Knowhow und entsprechenden Werkzeugen Menschen widerstandsfähig zu machen gegen schädliche, falsche und irreführende Informationen.

„We work to empower people with knowledge and tools to build
resilience against harmful, false, and misleading information.“
FirstDraftNews

Ein Ergebnis dieser Arbeit ist ein Werkzeugkasten an Prüf- und Informationstools für alle Arten von digitalen Medien, der seinesgleichen sucht. Wir stellen ihn daher hier sehr gerne vor und empfehlen dringend seine Nutzung, wenn die gesuchte Information nicht bereits von einem Faktenchecker wie MIMIKAMA geprüft wurde.

Hinweis: Leider wurde die ursprüngliche Quelle gelöscht.

FirstDraft hat zusätzlich zu den englischsprachigen Inhalten eine Ressourcenseite auf Deutsch eingerichtet (HIER). Dort findet sich auch der Link zum TOOLKIT in seiner Basis-Version (HIER). Links unten auf der Seite steht in dem lila Kasten noch der Link zu einer Fortgeschrittenen-Version „Advanced Toolkit“ (HIER).

Wie kann dieses Info-Dashboard genutzt werden?

Die Basisversion umfasst verschiedene Kategorien von Prüfwerkzeugen, Informationen und sonstigen Ressourcen, die helfen, Informationen zu sammeln, zu prüfen und sie verantwortungsvoll zu teilen. Auch die Fortgeschrittenen-Version (HIER) bietet sehr hilfreiche Anwendungen für den erfahreneren Nutzer.
Hinter jedem Link ist eine Kurzbeschreibung seiner Funktion hinterlegt. Einfach mit der Maus drübergehen, dann erscheint ein Kommentarfenster mit einer kurzen Erläuterung.

Mit dem First Draft Social Links Tracker wird eine Excel-Lösung präsentiert, um den Überblick über zu prüfende Beiträge in den sozialen Netzwerken zu behalten.
Wer sich auf dem Laufenden über neue Tools, Trends und Ressourcen halten will, wird auf die Abteilung Training verwiesen (HIER). Hier sind einige sehr gute Hilfestellungen hinterlegt.

Alles in allem ein sehr mächtiger Werkzeugkasten, der sehr übersichtlich viele bekannte und unbekanntere Tools zusammenfasst, um sicher durch den Info-Tsunami zu navigieren. Die FirstDraft-Orga wünscht sich auch ausdrücklich, dass diese Hilfsmittel weit verbreitet werden (HIER).
Diesen Gefallen tun wir ihnen gerne. Und rufen dazu auf, diesen Werkzeugkasten weiterzuverbreiten und auch ausdrücklich den Menschen in der Ukraine und in Russland zur Verfügung zu stellen. Gerade sie benötigen zurzeit den Zugang zu sauberen Informationen, um zu verstehen, was gerade passiert und um angemessen reagieren zu können. Ohne die gefilterten und verfälschten Informationen des russischen Regimes.

Sprachbarriere? Nein! Übersetzungstool 😉

Leider liegt der Werkzeugkasten nur auf Englisch vor. Da nicht jeder der englischen Sprache mächtig und viele  Informationen gerade aktuell nicht nur durch eine Fremdsprache, sondern auch noch durch kyrillische Schriftzeichen kodiert sind, hier ein paar Hinweise, wie man trotzdem von den Informationen profitieren und sie sich zugänglich machen kann. Unabhängig, welche Sprache man selbst spricht.
Ein sehr guter kostenloser KI-basierter Online-Übersetzer ist das Kölner Tool Deepl (HIER). Diese Plattform beherrscht 26 Sprachen in sehr guter Qualität, darunter auch Russisch! Kostenlos.

Ganze Webseiten lassen sich ebenfalls recht komfortabel übersetzen, für einige Endgeräte direkt via Google Translate. Eine Anleitung, wie der mächtige Google Translator genutzt werden kann, findet sich hier. Es lohnt sich, auch die Plugins der Browser durchzuschauen. Im Firefox Browser lässt sich z.B.  das Übersetzungsplugin IMTranslator installieren, das unter anderem auch Russisch, Ukrainisch und Weißrusisch per Kontextmenü der rechten Maustaste übersetzt.

Fazit

Noch nie waren vertrauenswürdige, geprüfte, gut recherchierte Informationen so wichtig wie  heute. In der aktuellen Desinformationsflut wird es immer gefährlicher, Informationen aus dem Netz blind zu vertrauen. Mit dem Werkzeugkasten (Basis Kit, Advanced Kit) von FirstDraft.org steht ein sehr gutes Werkzeug zur Verfügung, um auch selbstständig  Informationen prüfen zu können, wenn diese noch nicht von FaktenChecker-Portalen wie MIMIKAMA analysiert und veröffentlicht wurden.
Die Sprachbarriere kann durch geeignete Übersetzungstools, wie Online-Übersetzer und Browser-Plugins überwunden werden.
Dieser Werkzeugkasten soll breit verteilt werden, um damit jedweder Desinformation entgegenzuwirken.


Passend zum Thema: Desinformation als Kriegstaktik – wie wir uns vor Fake News schützen

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