Was, bitte schön, soll das denn?

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

Ich saß wieder einmal am Kopfende meines Tisches, draußen trieb die sogenannte Russlandpeitsche kaltes Wetter über die ansonsten überwiegend grüne Landschaft. Jede offene Tür ins Freie sorgte für nahezu sofortige Anpassung der Temperaturen, leider passte sich die Raumtemperatur der Außentemperatur an, aber wie schon mein Großvater zu sagen pflegte „Junge, mach die Tür zu, wir heizen nicht für draußen.“ Recht hatte er.

Während ich fröstelnd nach draußen blickte, kam mir eine kürzlich gestellte Anfrage an Mimikama in den Sinn, ein Bild von Martina Big mit der unschuldigen Frage, ob dieses Bild echt sei. Ich grub  tiefer in mir, um zu eruieren, warum mir nun gerade dies da wieder einfiel, vielleicht wegen der interessanten Diskrepanz zwischen Anfrage und Antwort, denn eigentlich ist zwar das Bild echt, aber auf dem Bild nichts mehr bis auf die Person an sich, naja und die Augenfarbe vielleicht, es sei denn, sie würde Kontaktlinsen tragen, eventuell auch noch die Haarfarbe. Aber damit hat es sich auch schon, ansonsten hat sie für sich selber entschieden, ihrem Körper eine rundum Erneuerung zukommen zu lassen.

Im Grunde genommen war und ist es weder die Anfrage, noch das Bild an sich, was mich da umtrieb, sondern vielmehr die bekannten und erwartbaren Reaktionen aus der Netzgemeinde, wenn jemand sich etwas, oder gar etwas mehr, aus der Masse heraushebt. Im überwiegenden Maße sind es die männlichen Vertreter der menschlichen Art, die durch einen plötzlichen Testosteronmangel angetrieben, aller Welt diesen herben Verlust, also den des Testosterons, auf das deutlichste und oftmals rüdeste mitzuteilen sich nicht zu schade sind. Ich verkneife mir an dieser Stelle die genauen Zitate, aus Rücksicht auf die zarter besaiteten Leser, nur so viel, sehr freundlich und nett sind sie nicht.

Einige Vertreter nehmen gar die Erfolge einer Olympiamannschaft, um sich in ihrem durch den Fremderfolg aufkommenden Testosteronrausch zu suhlen, gut es mag für diese Herrschaften, also die, die sich suhlen, schon eine Weile her sein, dass sie eine derartige Schwemme an Hormonen an einem Tag erlebt haben, aber wie traurig muss das eigene Leben sein, wenn man das zum Anlass nimmt, andere direkt mal zu verunglimpfen. Natürlich ist der Mannschaft der Erfolg zu gönnen, für manche mag dieser Sport auch das einzig Wahre sein, aber sich im Augenblick der Begeisterung soweit mental wegzuschießen, dass andere Sportarten und Künste umgehend in die Tonne getreten werden, wer sich für Ballett interessiert, kann schlichtweg keine Ahnung von Eishockey haben. Gleichsam wirft sich mir die Frage in den Weg, wie verbringt so ein Mensch seine Freizeit? Theater? Galerie? Ballett? Eher nicht, das machen alles nur parfümierte Arschlöcher (Ey, sorry ich zitiere nur). Natürlich darf der Querverweis auf #metoo nicht fehlen, als profane Entschuldigung für die nachfolgende Hasstirade auf Männer, die mehr als ein Hobby haben und neben dem Sport eventuell auch gerne mal ein Theater von innen sehen, WÄHREND einer Aufführung.

Die Frage, welchen Mann eine Frau, wohl eine hübsche, ledige Frau, eher wählen würde, einen Eishockey–Mann oder einen parfümierten Mann, möchte man dem Fragesteller am liebsten um die Ohren hauen, mal nachgedacht, entweder Mann ist gepflegt und riecht auch mal gut oder Mann spielt Eishockey? Alter Verwalter, das ist entweder dem immer noch Tango tanzenden Hormonspiegel geschuldet oder dem fortgeschrittenen Alter. Hat der Vogel wirklich denselben abgeschossen und unterstellt allen Ernstes Eishockeyspielern einen eklatanten Mangel an Grundhygiene? #theysmelllikeicehockey #stinkgate #stinkepuck #puckieistweg #haetteermalbessergeschwiegen

In Foren lassen sich gerne mal Personen beiderlei Geschlechts über ein Foto aus, wie unvorteilhaft die Person darauf doch gekleidet sei, zugegeben bei manchen Bildern von relativ prominenten Damen fragt man sich durchaus, ist sie drin in dem Kleid und will raus, oder draußen und will rein, es ist aber letztendlich ihre eigene Entscheidung, es zu tragen und meine Fresse, wenn sie sich wohlfühlt und Spaß bei der Veranstaltung hat, dann ist es gut so, da braucht es keine Clickbaiting Galerie auf irgendwelchen Onlineportalen, in denen selbstgekrönte „Modeexperten“ die Missgriffe bei den diesjährigen Filmpreisverleihungen hervorheben, im übrigen oftmals Kleidung, deren Marktwert das Jahreseinkommen der Kritiker um ein vielfaches übersteigt – Schönheit liegt eben doch im Auge des Betrachters und der Betrachterin. Doch am Ende entscheidet der Träger oder die Trägerin darüber, was getragen wird und muss sich darin wohlfühlen, es obliegt nicht uns, daran herumzukritteln.

Selbst wenn mir im ersten Moment die auf dem Bild getragene Kleidung nicht zusagt, in dem Moment, in dem einer oder eine die Trägerin oder den Träger deswegen angreift, schwillt mir die Schlagader und ich denk bei mir – Alter oder Alte, halt doch einfach die Klappe, ja es gefällt dir nicht, schön für dich, du gefällst sicherlich auch nicht allen, na und das ist doch auch gut so.

Es wäre doch echt toll, wenn wir den Artikel 2 GG mit der freien Entfaltung der Persönlichkeit nicht nur für uns selber in Anspruch nehmen würden, sondern anderen das auch zugestehen könnten.

Eigentlich wollte ich mich ja nur darüber auslassen, dass man der Martina Big es gönnt, sie erfüllt sich ihren Traum, man muss ihn nicht teilen, ist ja ihr eigener, ja eigentlich und dann, dann kommt einer angekaspert und sagt Eishockeyspieler sind stinkende Kulturbanausen.

Wäre ich etwas eitler, würde ich ja glatt eine Umfrage starten, wen eine hübsche, ledige Frau bevorzugen würde, ihn oder mich, aber ich kann mich grad noch bremsen. Das wäre unfair, schließlich sitz ich im Rollstuhl und er muss schon einen Großteil der vorhandenen Kapazitäten für den aufrechten Gang verballern. Also lassen wir das, der Fairness halber.

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