Vorsicht Schadsoftware: Erpresser filmen Pornoseiten-Besucher.

Autor: Tom Wannenmacher

Vorsicht: Erpresser filmen Pornoseiten-Besucher
Vorsicht: Erpresser filmen Pornoseiten-Besucher

Seit Jahren berichten wir immer wieder über gefälschte Erpressungsversuche, die Internetnutzer per E-Mail erhalten.

In diesen geht es sinngemäß darum, dass angeblich eine Schadsoftware auf den jeweiligen Rechner installiert wurde und das man beim Schauen von Pornos gefilmt wurde. Damit diese Filme nicht an die Öffentlichkeit gelangen, müsse man einen bestimmten Betrag, in Form von Bitcoins“ an den Absender überweisen.  Bis dato handelte es sich quasi um einen Fake, denn es gab keine Schadsoftware und auch keine Filme! Das dürfte sich nun ändern, denn Experten des Sicherheitsunternehmens Proofpoint entdeckten eine Schadsoftware, die Internetnutzer beim Schauen von Pornos filmt. Opfer werden damit erpresst.

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Detailanalyse:

Erpresser filmen mit Hilfe von Schadsoftware heimlich Porno-Nutzer! „Sextortion“ – eine Erpressungsmethode, bei der eine Person mit Fotos, Videos, Textnachrichten oder Informationen bezüglich ihrer Sexualität erpresst wird. Bisher wurden hierzu Fake-Mails versendet, in denen die Absender durch Vorgabe, sie hätten prekäres Material gesammelt, versuchten, die Empfänger zu erpressen. Häufig handelt es sich um einen Bluff. Die Erpresser sind weder in Besitz von Videoaufnahmen noch von Kontaktlisten.

Proofpoint-Experte Werner Thalmeier warnt!

„Das könne sich durch das Update von PsiXBot aber ändern. Wenn sie so angegriffen werden, ist das eine völlig neue Qualität. Diese Erpresser haben dann wirklich ein Video von Ihnen“. , sagte er der „Bild“.

Denn nun wurde die bereits weit verbreitete Schadsoftware PsiXBot, ein Remote Access Trojaner, um das Modul „Chouhero“ erweitert. Die Software ist damit nun tatsächlich in der Lage, eine Audio- und Webcam-Aufzeichnung zu starten, wenn der Computer infiziert ist.

Nutzer von Porno-Webseiten sind Ziel dieser Cyber-Attacke.

Ein im Modul „Chouhero“ integriertes Wörterbuch gleicht Titel von offenen Browserfenstern mit enthaltenen Begriffen ab. Sobald eine Übereinstimmung vorliegt, startet im Hintergrund eine Aufzeichnung mittels der in Windows integrierter Streaming-Funktion. Die Aufnahme wird als .avi-Datei gespeichert und übermittelt. Nun gibt es tatsächlich Material, das zur Erpressung verwendet werden kann.

Erpresser legen sich ins Zeug.

Laut BleepingComputer haben die Sicherheitsforscher festgestellt, dass das Porn-Modul „Chouhero“ von PsiXBot noch immer unvollständig zu sein scheint. Jedoch wird erwartet, dass ein voll funktionsfähiges Modul eher früher als später erscheint, da die PsiXBot-Entwickler anscheinend schnelle Aktualisierungen veröffentlichen. Es konnten umfangreiche Kampagnen beobachtet werden, wofür Betrüger das Phorpiex-Botnetz zum Versand von Erpresser-Mails nutzen. Hier wurden pro Stunde mehrere Tausend Spam-Mails an verschiedene Opfer gesendet. Sextortion bleibt also weiterhin ein sehr großes Problem.

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Im aktuellen Cybercrime-Bericht des Bundeskriminalamts wird diese Einschätzung bestätigt. Die Rede ist von einer „großen Anzahl“ von Fällen, bei denen Droh-Mails versendet werden, in denen vorgegeben wird, die Erpresser würden Masturbationsvideos an die Kontakte des Opfers schicken, wenn dieses kein Geld überweist.

Wie schützt man sich vor dieser Schadsoftware?

Der erste und einfachste Schritt wäre, die Webcam abzukleben, oder man nutzt aufklebbare Abdeckungen mit Schiebe-Cover. Dies hilft zwar dagegen, gefilmt zu werden, allerdings ist die Schadsoftware immer noch auf dem Rechner vorhanden. Daher unbedingt und regelmäßig den Computer mit einem Virenscanner untersuchen. Nur so ist es möglich, den Trojaner, falls er sich bereits eingenistet hat, zu finden und zu entfernen. Die Schwierigkeit hier ist, dass das versteckte Programm für einen normalen Anwender gar nicht so einfach feststellbar ist.

Erhält man eine solche Mail, rät die Polizei dazu, den Forderungen auf keinen Fall nachzukommen. In einem solchen Fall solle man sämtliche Nachrichten als Beweismittel sichern und sofort Anzeige erstatten.

Verweis: Schadsoftware Emotet etabliert sich als globale Bedrohung – Pornoerpressung wird immer gefährlicher.

 

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