Auf Online-Wohnungsmärkten tummeln sich auch Betrüger, die zugesandte Gehaltsnachweise mißbrauchen.

So berichtet „Watchlist Internet„, dass Konsument/innen, die auf Mietwohnungssuche sind, mitunter auf gefälschte Wohnungsinserate stossen. Bei Interesse an einer Immobilie senden sie, wie üblich, ihre Gehaltsabrechnungen der letzten Monate an die angeblichen Vermieter/innen. Kriminelle nutzen die Daten, um die Arbeitgeber/innen der Wohnungssuchenden über einen Kontowechsel zu informieren und Gehälter abzuzweigen!

Kriminelle geben sich als Angestellte aus

Personen, die nach einer neuen Mietwohnung suchen, nutzen gerne unterschiedlichste Online-Plattformen, wie Willhaben, Immobilienscout24, oder Immowelt. Während der Großteil der Inserate auf derartigen Seiten vertrauenswürdig ist, kommt es auch immer wieder zu betrügerischen Angeboten. So liegen „Watchlist Internet“ Berichte zu einer neuen Betrugsmasche vor, bei der Kriminelle Wohnungsinserate erstellen und Interessent/innen zur Zusendung ihrer Gehaltsabrechnungen auffordern. Während es zu keinem Mietvertrag kommt, werden die erhaltenen Daten über die Arbeitgeber/innen und Wohnungssuchenden böswillig weiterverarbeitet. Die Kriminellen geben sich als die Angestellten aus und informieren deren anstellende Unternehmen über eine Änderung des Kontos für kommende Gehaltszahlungen.

Tipps für Konsument/innen

Wenn Sie auf Mietwohnungssuche sind, wird es schwer möglich sein, an eine Wohnung zu kommen, ohne vorab Gehaltsabrechnungen an die Vermieter/innen zu senden. Dennoch können Sie folgende Punkte beachten, damit Sie das Betrugsrisiko minimieren und den Kriminellen ihr Vorhaben erschweren:

  • Lassen Sie Ihrem Gegenüber nur die absolut notwendigen Daten zukommen. So können Sie auf Ihrer Gehaltsabrechnung beispielsweise alle Informationen schwärzen, die für die Wohnungssuche irrelevant sind.
  • Schwärzen Sie unternehmensinterne Identifikationsmerkmale wie Angestelltennummern oder Kennzahlen.
  • Schwärzen Sie Ihre Kontoinformationen wie IBAN und BIC.
  • Schwärzen Sie die Namen der Personen oder Abteilungen, die für die Gehaltsabrechnung zuständig sind.
  • Seien Sie skeptisch bei unrealistisch günstigen Inseraten. Womöglich sollen dadurch nur Daten gesammelt und neue Opfer gefunden werden.

Tipps für Unternehmen

Für Unternehmen, die ohne Rücksprache mit ihren Angestellten Gehaltskonten aufgrund einer betrügerischen Aufforderung ändern, könnten derartige Fälle erhebliche finanzielle Schäden bedeuten. Daher ist es wichtig, dass Sie als Arbeitgeber/in entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einrichten, die Kriminelle von interner Kommunikation ausschließen:

  • Halten Sie Rücksprache mit Ihren Angestellten über derartige Änderungen und führen Sie somit einen Doppelcheck durch. So würde ein derartiger Betrugsversuch umgehend auffliegen.
  • Bestätigen Sie Ihren Mitarbeiter/innen eine Änderung der Kontoinformationen.
  • Richten Sie ein Intranet ein, sodass interne Kommunikation strikt von unternehmensexterner getrennt ist. Werden Änderungen bei Gehaltskonten und ähnliche Anliegen nur über diesen Weg behandelt, ist eine Aufforderung von außerhalb direkt als unseriös erkennbar.

Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

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