Datenbank „VigiAccess“ listet nur Verdachtsfälle zu COVID-19 Impfstoffen

Autor: Claudia Spiess

Datenbank "VigiAccess" listet nur Verdachtsfälle zu COVID-19 Impfstoffen
Datenbank "VigiAccess" listet nur Verdachtsfälle zu COVID-19 Impfstoffen

Auf einigen Webseiten wird unter Berufung auf die Datenbank „VigiAccess“ der WHO berichtet, dass es zu über zwei Millionen potenziellen COVID-19 Impfverletzungen im Jahr 2021 gekommen sei.

Klarerweise lässt das die Nutzer aufhorchen, denn die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht man dann doch als seriöse Quelle in Gesundheitsbelangen an.

Die Meldung über derart zahlreiche Impfverletzungen ist jedoch irreführend, da in dieser Datenbank nur Verdachtsfälle gemeldet werden, die jedoch durch die groben Informationen keine kausalen Zusammenhänge erlauben.

Was steckt hinter der Datenbank „VigiAccess“?

„VigiAccess“ wurde 2015 von der WHO ins Leben gerufen, um der Öffentlichkeit Zugang zu Informationen in VigiBase, der globalen Datenbank der WHO zu gemeldeten potenziellen Nebenwirkungen von Arzneimitteln, zu verschaffen. Betrieben wird VigiBase vom schwedischen Uppsala-Monitoring-Centre (UMC) im Auftrag der WHO.

In dieser Datenbank werden Meldungen über potenzielle Nebenwirkungen eines Arzneimittels gesammelt. Die Datenbank wird von Experten genutzt, um Muster zu erkennen. Wird eine vermutete Nebenwirkung hier sehr häufig eingetragen, können Experten diese Fälle einsehen.

In diesem Fall betrifft es die COVID-19 Impfstoffe. Allerdings bedeutet dies nicht, dass ein hier eingetragenes Ereignis nachweislich durch eine COVID-19 Impfung eingetreten ist. Denn die Eintragungen in VigiAccess beinhalten nicht genügend Informationen, um Schlussfolgerungen auf einen kausalen Zusammenhang zwischen dem COVID-19 Impfstoff und einer Nebenwirkung zu erlauben.

Das UMC beschreibt dies auch in einer Broschüre zu VigiAccess:

„VigiBase is an important reference source with over 10 million reports going back to 1968. It contains reports of suspected relationships between a drug and an adverse reaction, but it is crucial to understand that no causal relation has been confirmed.“

Zu deutsch: „VigiBase ist eine wichtige Referenzquelle mit über 10 Millionen Berichten, die bis ins Jahr 1968 zurückreichen. Sie enthält Berichte über vermutete Zusammenhänge zwischen einem Arzneimittel und einer unerwünschten Wirkung, aber es ist wichtig zu verstehen, dass kein kausaler Zusammenhang bestätigt wurde.“

Fazit

In der Datenbank Vigibase bzw. VigiAccess werden vermutete Nebenwirkungen nach Einnahme von Arzneimitteln eingetragen. So auch bei den COVID-19 Impfstoffen.

Derartige Datenbanken unterstützen bei der Überwachung, wie sicher Arzneimittel sind.

Eine Meldung in der Datenbank wird nur grob geprüft und lässt noch keine Schlussfolgerung auf einen kausalen Zusammenhang zu.

Die Aussage, dass es über zwei Millionen bestätigte Impfverletzungen durch COVID-19 Impfstoffe gäbe, ist daher irreführend.

Das könnte dich auch interessieren: „Nürnberger Kodex“ & Impfpflicht: Was ist dran?

Quelle: UMC, Correctiv

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.