Uniklinik zieht Hunden Zähne?

Das Universitätsklinikum Düsseldorf hat von Ärzte gegen Tierversuche e.V. den Negativpreis „Herz aus Stein“ für „den schlimmsten Tierversuch des Jahres 2022“ erhalten.

Autor: Claudia Spiess

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Hintergrund der Negativ-Preisverleihung waren Untersuchungen in der Uniklinik Düsseldorf, bei denen Hunden Zähne gezogen und Löcher in Kiefer gebohrt wurden. Die Hunde – vier etwa einjährige Beagles – wurden nach den Versuchen getötet, berichtet GEO.
Hierbei handelte es sich um zahnmedizinische Forschungen, wie die Uniklinik selbst erklärt.

Auf Facebook postet die Seite „Düssel Talk“ diese Information:

Screenshot Facebook "Düssel Talk": 
"Düsseldorfer Uniklinik Gewinner des Negativpreis für den schlimmsten Tierversuch des Jahres 2022. An der Uniklinik seien Hunden Zähne gezogen und Löcher in den Kiefer gebohrt worden. Anschließend seien die Tiere getötet worden. Die Uniklinik weht (sic!) sich nun gegen die Vorwürfe."
Screenshot Facebook „Düssel Talk“

Im Text zum Foto wird erklärt: „“Düsseldorfer Uniklinik Gewinner des Negativpreis für den schlimmsten Tierversuch des Jahres 2022. An der Uniklinik seien Hunden Zähne gezogen und Löcher in den Kiefer gebohrt worden. Anschließend seien die Tiere getötet worden. Die Uniklinik weht (sic!) sich nun gegen die Vorwürfe.“
Als Kommentar zum Bild kann man lesen: „Die Initiative Ärzte gegen Tierversuche e.V. hatte dem Klinikum Universitätsklinikum Düsseldorf den Negativpreis „Herz aus Stein“ für den „schlimmsten Tierversuch des Jahres 2022“ verliehen.
In der Uniklinik seien Hunden Zähne gezogen und Löcher in den Kiefer gebohrt worden. Anschließend seien die Tiere getötet worden.
Diese Versuche seien nicht nur grausam, sondern „auch völlig absurd“, hatte eine Tierärztin behauptet, die der Initiative angehört.
Die Uniklinik widerspricht dem:
Ziel der zahnmedizinischen Forschung sei es, dem Abbau der Kieferknochen nach Zahnverlust entgegen zu wirken, ohne an anderer Stelle Knochenmaterial entnehmen zu müssen.
Mit den Versuchen sei gezeigt worden, dass sich implantierte Zahn- in Knochensubstanz verwandelt.“

Quelle: Facebook Düssel Talk

Auf der Facebook-Seite der „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ wird ebenfalls über die Forschung berichtet, die kritische Aussage von Dr. Gaby Neumann wird auch hier angeführt.

Von diesem Posting aus wird auf einen Artikel auf GEO verwiesen. Auch wird eine Pressemitteilung zur Verleihung des Negativpreises „Herz aus Stein“ veröffentlicht.
Hier wird die Vorgehensweise der Uniklinik Düsseldorf genauer erklärt:

„Forscher der Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf zogen Beagle-Hunden jeweils 10 Zähne und frästen Löcher in ihre Kiefer. In einer zweiten Operation wurden zwei weitere Zähne gezogen und Teilstücke dieser Zähne in die zuvor gefrästen Löcher eingelegt. In einer dritten Operation wurden dann Titanimplantate in die im Kiefer eingewachsenen Zahnstücke geschraubt. Drei Wochen danach wurden die Hunde getötet.“

Quelle

„Hunde sind in der Lage, ganze Knochen durchzubeißen oder Teile aus ihrer Beute zu reißen. Dabei wirken ganz andere Kräfte als bei der Ernährung des Menschen. Deshalb gibt es gravierende Unterschiede bezüglich der Art des Gebisses sowie des Aufbaus von Kiefer, Knochen und Muskulatur.“

Dr. med. vet. Gaby Neumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche

Erklärung der Uniklinik Düsseldorf zu Versuchen mit Hunden

Das Ziel der Forschung sei gewesen, Lösungen für den Abbau von Kieferknochen nach Zahnverlust zu finden. Um den Kieferknochen wieder aufzubauen, ist es notwendig, Knochenmaterial zu verwenden, das dafür an anderer Stelle entnommen wird.
Mit den Versuchen wurde nun gezeigt, dass die Zahnsubstanz sich im Kiefer zu Knochensubstanz umwandelte.

Somit waren die Versuche erfolgreich und zeigten das erwünschte Ergebnis. Die Uniklinik wehrt sich damit gegen den Vorwurf der Absurdität.

Auch seien für die Versuche in den Jahren 2017 und 2018 alle notwendigen Genehmigungen eingeholt worden. Für die Versuche wurden die Tiere narkotisiert und erhielten Schmerzmittel, berichtet RP Online.
Aus rechtlichen Gründen mussten die zahnmedizinischen Versuche erst an Tieren vorgenommen werden. Mittlerweile konnten die Erfolge in einer klinischen Studie an Menschen wiederholt und somit bestätigt werden.

Das könnte dich auch interessieren:
Freude im Schmerz: Der Hochzeitstanz mit der Braut ohne Beine
Ein Video, welches erst wie Likebait wirkt, ist echt: Eine Frau verlor in der Ukraine beide Beine und vier Finger bei der Explosion einer Mine. Einen Monat später heiratete sie und ist überglücklich bei ihrem Hochzeitstanz. – Weiterlesen…

Quelle: GEO, Ärzte gegen Tierversuche e.V., RP Online

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.