Unbekannter fotografiert Häuser–und die Polizei wird nichts dagegen machen!

Autor: Andre Wolf

“Verrückt” wird sich nun so mancher denken. “Wie kann der das denn ungestraft machen? Da muss man doch was gegen tun! Am besten auf Facebook warnen!”

Und schon ist eine Warnmeldung geboren, welche einen Unschuldigen Menschen als Verbrecher hinstellt. Am besten noch mit Bild, so wie es in der letzten Woche geschah, denn da hieß es “Unbekannter Mann fotografiert Häuser”.

image

Bis heute weiß niemand so genau, warum dieser Mann die Häuser fotografiert hat. Was man jedoch auch wissen sollte: es ist nicht illegal, Häuser zu fotografieren, jedoch den Menschen zu fotografieren und vor diesem öffentlich mit dem Bild zu warnen ist illegal! Denn das fotografieren von Häusern ist speziell in Deutschland durch die Panoramafreiheit gedeckt! Das bedeutet: wenn man sich auf einem öffentlichen Weg, einer Straße oder einem Platz befindet, darf man (ohne Hilfsmittel zur Veränderung des Aufnahmestandpunktes) grundsätzlich Gebäude fotografieren. Abgedeckt in Deutschland durch  § 59 UrhG Abs. 1:

§ 59

Werke an öffentlichen Plätzen

(1) Zulässig ist, Werke, die sich bleibend an öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen befinden, mit Mitteln der Malerei oder Graphik, durch Lichtbild oder durch Film zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben. Bei Bauwerken erstrecken sich diese Befugnisse nur auf die äußere Ansicht.

Die Person, welche also auf der Straße steht, einen Fotoapparat in der Hand hält uns Häuser fotografiert, ist zunächst kein Verbrecher! Zumindest nicht aufgrund der Aufnahmen.


SPONSORED AD

Beruflich

Und dann gibt es noch jene Menschen, die tatsächlich beruflich Fotos von Häusern machen. Diese Menschen sind Immobiliensachverständige und tragen in etwa das Gleiche Leid wie die Fahrer weißer Lieferwagen: sie unterliegen Vorurteilen und falschen Beschuldigungen. Folgende Information bekamen wir dazu geschrieben:


„Hallo liebes Mimikama Team,

ich verfolge euch schon länger und bin froh, dass ihr Aufklärung betreibt, wobei das manchmal einige nicht so ganz verstehen und dennoch Irrglauben in Umlauf bringen.
Jetzt bin ich aber auf dieses Thema Unbekannter Mann fotografiert Häuser! gestoßen und möchte mich hier „anonym outen“ und ein wenig aufklären.
Ich bin einer von vielen, sogenannten „Besichtigern“ in Deutschland, allerdings mit normalem deutschen Nummernschild. Wir sind Immobiliensachverständige mit hochoffiziellen Aufträgen, die alle Rechtlich abgesichert sind. Es sieht natürlich seltsam aus und wir erleben oft Anfeindungen auf der Straße, wenn wir bestimmte Häuser und Umgebungen fotografieren, jedoch auf Nachfrage keine Auskünfte aufgrund des Datenschutzgesetzes erteilen dürfen. Es wird des Öfteren auch die Polizei gerufen, der wir uns selbstverständlich ausweisen und den Auftrag erläutern. Es mutet nach Außen einen Hauch von krimineller Borbereitung an und wir sind geschult, deeskalierend zu wirken, jedoch funktioniert das nicht immer.

Eines ist jedoch Gewiss, wir sind keine Verbrecher und haben auch nichts vor, betreiben einen höchst seriösen Job und werden auf Herz und Niere von den Auftraggebern, zu denen ich nichts sagen darf, auf alle negativen Vorkommnisse geprüft und notfalls ausgeschlossen. Ich habe mich schon selbst bei der Polizei vorgestellt und denen den Job erläutert, damit bei einem Verdacht nicht falsch ermittelt wird, jedoch war dies nicht „von Interesse“, sprich es war förmlich egal.
Ich möchte damit nur ein wenig Klarheit in die Situation bringen, zumal die Rechtliche Seite dies ja auch nicht ganz verbietet. (siehe oben abgebildete Angabe)


Daher nleibt die Frage immer offen: können es tatsächlich Gauner sein, die am Spionieren sind? Oder Architekten, die sich durch interessante Bauweisen inspirieren lassen wollen? Städtische Beamte, die geplante Bauvorhaben dokumentieren oder nur archivieren wollen? Oder vielleicht sind es auch nur Fotoanfänger, die ihre Kamera ausprobieren.

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.