Altes Video soll Abwurf einer Vakuumbombe in der Ukraine zeigen

Autor: Claudia Spiess

Ein Video zeigt eine massive Explosion. Es soll sich um eine Vakuumbombe handeln, die in der Ukraine von Russland eingesetzt wurde.

Dieses Video wird derzeit in sozialen Medien geteilt. Oft werden Hashtags wie #Ukraine, #UkraineUnderAttack, #UkraineRussiaWar hinzugefügt, die nahelegen, dass diese Aufnahme aktuell aus dem Krieg in der Ukraine stammen würde. Es wurde auf Facebook und auch Twitter verbreitet.

„Dies dokumentiert den russischen Einsatz einer thermobarischen „Vakuumbombe“ zur Zerstörung eines ukrainischen Armeestützpunkts in der nordöstlichen Stadt Ochtyrka, bei dem 70 Soldaten getötet wurden.“

Wurde tatsächlich eine Vakuumbombe eingesetzt?

Menschenrechtsgruppen und Oksana Markarova, Botschafterin der Ukraine in den USA, haben Russland beschuldigt, bei der Invasion in die Ukraine eine als Vakuumbombe bekannte thermobare Waffe eingesetzt zu haben, berichtet Reuters.
BBC schreibt, dass in den letzten Tagen auch Sichtungen von thermobaren Raketenwerfern in der Ukraine gemeldet wurden. Eine offizielle Bestätigung gibt es jedoch bis dato nicht.
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte, sie habe Berichte gesehen, aber keine Bestätigung, dass Russland solche Waffen eingesetzt habe. „Wenn das wahr wäre, wäre es möglicherweise ein Kriegsverbrechen.“
Amnesty International erklärt dazu, das humanitäre Völkerrecht verbiete den Einsatz von grundsätzlich willkürlichen Waffen wie Streumunition. Der Einsatz chemischer und biologischer Waffen jeglicher Art ist in jedem militärischen Konflikt verboten. Willkürliche Angriffe, bei denen Zivilisten getötet oder verletzt werden, stellen demnach ein Kriegsverbrechen dar.
Der größte Schaden einer solchen Bombe wird durch die Überschalldruckwelle und die extrem hohen Temperaturen verursacht, die alles in der Nähe verbrennen.

Videomaterial stammt aus Syrien

Das Video findet man über eine Rückwärtssuche auf YouTube. Hier wurde das Video am 12. Dezember 2019 veröffentlicht. Also über zwei Jahre vor der Ukraine-Krise.
Im Text zum Video ist zu lesen: „Diejenigen, die das Video in den sozialen Medien gepostet haben, behaupten, dass es sich um den Einsatz einer ODAB 500P Luftbombe handeln könnte. Es wird behauptet, dass die Bombe in Syrien eingesetzt wurde.“

Der Nachrichtenkanal Sputnik hat ebenfalls über diese Explosion berichtet. Hier wird geschrieben, dass die Bilder dieser gewaltigen Explosion und einer anschließenden Schockwelle „irgendwo in Syrien“ aufgenommen wurden.
Berichten zufolge wurden in Syrien thermobare Bomben / Vakuumbomben (ODAB-500PMB und BetAB-500 M62) eingesetzt.

Fazit

Das Video stammt mindestens aus dem Jahr 2019. Laut den Texten zum Video wurde es in Syrien aufgenommen.
Auch, wenn der Ort nicht zu 100 Prozent klargestellt werden kann, hat diese Explosion nichts mit den aktuellen Ereignissen in der Ukraine zu tun.
Ob Russland in der Ukraine thermobare Waffen einsetzt, konnte bisher nicht offiziell bestätigt werden.


Das könnte auch interessieren: Mädchen beschimpft Soldaten: Das Video stammt nicht aus der Ukraine

Quelle: Reuters, BBC, Business Insider, n-tv

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.