Tinder: Liebesschwindler erschleicht Vertrauen

Wegen eines Heiratsschwindels hat eine Frau am Wochenende Anzeige bei der Polizei erstattet.

Autor: Tom Wannenmacher

Die 55-Jährige, die schon vor einigen Monaten über das Dating-Portal „Tinder“ einen etwas jüngeren Mann kennengelernt hatte, geht davon aus, dass dieser es lediglich auf ihr Hab und Gut abgesehen hat. Die Tochter der Frau hatte die Ungereimtheiten seit einiger Zeit ebenfalls bemerkt und ihr geraten, wegen Betrugsverdacht jetzt zur Polizei zu gehen. Offenbar schlich sich der 47-Jährige, der im Landkreis Tuttlingen wohnt, stetig in das Vertrauen der Frau, die mit ihrer Tochter in der Schweiz wohnt.

Aber anstatt auf sie hatte es der Mann in Wirklichkeit auf ihr Vermögen abgesehen.

Auffällig war, dass der vermeintliche Liebhaber sehr schnell nach einigen Wochen eine Verlobung anbahnte. Auch sonst war der Partner schnell dabei Geld auszugeben, sodass sich bislang rund 2000 Euro anhäuften, die er aus ihrem Budget für Bekleidung, Eintrittsgelder, Restaurantbesuche und anderes ausgab. Auch schmiedete er bereits Pläne über den Kauf von Immobilien. Doch dazu kam es nicht.

Die Polizei hat das Geschehen zu Protokoll genommen und ermittelt nun wegen eines Betrugsfalles. Sofern ein solcher tatsächlich vorliegt, wird als Strafmaß Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe angedroht. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Quelle: Polizeipräsidium Konstanz

„Love- oder Romance-Scamming“ läuft meist nach dem gleichen oder einem ähnlichen Schema ab

  1. Die Täter nehmen auf Onlinepartnerbörsen oder in sozialen Netzwerken Kontakt mit ihren Opfern auf. Hierbei geben sie sich mithilfe gefälschter Profile als irgendeine Person aus. Dafür nutzen sie echte Fotos sowie gefälschte Lebensläufe.
  2. Zu Beginn der Kontaktaufnahme überhäuft der Täter das spätere Opfer mit Komplimenten und Liebesbekundungen. Er lässt dem Opfer für längere Zeit verstärkt Aufmerksamkeit zukommen, um Vertrauen aufzubauen und eine emotionale Abhängigkeit beim Opfer zu erzeugen.
  3. Nach einer gewissen Zeit nutzt der Täter das zuvor erworbene Vertrauen des Opfers und bittet es um Hilfe in Form von finanziellen Zuwendungen. Diese sollen den unterschiedlichsten Szenarien dienen, wie der Behandlung der Krankheit eines Kindes oder der geplanten Auswanderung nach Deutschland und dem lang ersehnten persönlichen Kennenlernen.
  4. Anschließend folgen meist mehrfach Überweisungen der Opfer mit unterschiedlichsten Geldsummen an die Täter, bis sie bemerken, dass sie getäuscht wurden. Aufgrund von Schamgefühlen schweigen die Opfer häufig lange Zeit und bringen den Betrug erst spät zur Anzeige. Das Geld ist verloren.

Wie kann man sich schützen?

  • Sprechen Sie mit Ihnen nahestehenden Personen über Ihre neue Internetbekanntschaft.
  • Recherchieren Sie im Vorfeld selbstständig mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Informationen im Internet.
  • Überweisen Sie keinesfalls Geldbeträge oder senden persönliche Daten an Personen, die Sie zuvor noch nie persönlich gesehen haben.
  • Sollten Sie bereits Opfer eines solchen Betrugsfalles geworden sein, wenden Sie sich umgehend an eine Polizeidienststelle in Ihrer Nähe und brechen Sie den Kontakt zu den Tätern sofort ab!

Auch wir haben bereits zahlreiche Artikel zum Thema Love- und Romance-Scamming verfasst. Diese finden Sie HIER.

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