Tierversuche mit rauchenden Hunden (Faktencheck)

Autor: Claudia Spiess

Tierversuche / Screenshot Instagram

Werden tatsächlich Tierversuche durchgeführt, in denen Hunde zum Rauchen gezwungen werden?

Dazu geht derzeit ein Aufschrei in den sozialen Netzwerken viral, wie beispielsweise hier dieser Beitrag auf Instagram.

Im Text zu den Bildern wird beschrieben, wie die Tierversuche aussehen, für die Katzen, Hunde, Hamster, Wildschweine, Kaninchen und Affen herhalten müssen. Sie werden gezwungen, an fünf bis sieben Tagen pro Woche zwischen sechs und zehn Stunden rauchen zu müssen.

 

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BITTE TEILEN UND HELFEN SIE UNS, DIESEs TIERGRäUEL SOFORT ZU STOPPEN!⚠️ Wussten Sie, dass Zigaretten immer noch an unschuldigen Tieren getestet werden? Tabak fast aller Marken wird an Tieren getestet: Katzen, Hunden, Hamstern, Wildschweinen, Kaninchen und Affen. Diese armen Tiere werden gezwungen, zwischen 6 und 10 Stunden pro Tag zu rauchen, manchmal 5 bis 7 Tage pro Woche! Für diese Versuche werden mehrere Methoden angewandt: 1) Die Tiere werden in Röhren eingespannt oder eingeschlossen und erhalten durch die Belüftung ständig Zigarettenrauch in die Bronchien. 2) Zigarettenasphalt wird auf die Haut der Tiere aufgetragen, um das Wachstum von Hauttumoren zu fördern. 3) In den Köpfen der Tiere werden Geräte installiert, um die Auswirkungen des Tabaks zu untersuchen. 4) In den Rachen der Tiere wird eine Öffnung geschnitten, durch die ein Rohr zum Einatmen großer Mengen von Zigarettenrauch geführt wird.
DIES IST EIN GROSSER FEHLER, UND WIR MÜSSEN ALLE ZUSAMMENARBEITEN, UM DIES ZU STOPPEN! Bitte nutzen Sie Ihre soziale Plattform für einen guten Zweck und teilen Sie diesen wichtigen Beitrag mit Ihren Followern, Freunden und Familie, Prominenten, Influencern und Nachrichtenmedien, die ihn ebenfalls sehen und teilen müssen, um das Bewusstsein zu schärfen und diese barbarische Tierquälerei zu beenden! Und wenn Sie jemanden kennen, der versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, teilen Sie dies mit ihm, da seine Rauchgewohnheit diese grausamen Tierversuche unterstützt. Sie können sich auch per E-Mail an die US-Gesundheitsbehörde FDA wenden ([email protected]) und sie auffordern, Tests von Tabakprodukten und -inhaltsstoffen an Tieren SOFORT zu verbieten!

Rauchende Tiere zu Versuchszwecken

Bereits 2016 sind wir über ähnliche Fotos gestolpert. Unseren Artikel von damals findest du HIER.
Die Fotos damals stammen aus einer Undercover-Recherche der Journalistin Mary Beith. Sie hat diese aufgenommen, als sie sich in den 1970ern zu Recherchezwecken zu Tierversuchen in der Tabakindustrie bei „Imperial Chemical Industries“ als Arbeiterin eingeschleust hatte.

Unter „The smoking beagles“ wurden diese Versuche bekannt, für die speziell Beagles benutzt wurden. Es sollte erforscht werden, wie krebserregend Zigaretten sind, was damals noch nicht allgemein bekannt war. Manche der Hunde mussten damals täglich bis zu 30 Zigaretten rauchen.

Die Tabakindustrie und Tierversuche

Nach dem Tierschutzgesetz (TierSchG) sind Tierversuche verboten, in denen es um die Entwicklung von Tabakprodukten geht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schreibt hier, dass die Versuche für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen durchgeführt werden dürfen, aber nicht jede wissenschaftliche Fragestellung einen Tierversuch rechtfertigt. Das Tierschutzgesetz regelt, zu welchem Zweck Tierversuche durchgeführt werden dürfen, welche organisatorischen und technischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen und welche Anforderungen an die Qualifikation des Personals gestellt werden.

Auf der Webseite „Ärzte gegen Tierversuche“ wird beschrieben, dass diese Versuche zur Entwicklung von Tabakprodukten einerseits zwar schon lange gesetzlich verboten sind, jedoch mit der vorgeblich zum „Schutz der menschlichen Gesundheit“ Tiere dem Zigarettenrauch ausgesetzt werden.

Dieser Artikel beschreibt ebenso drei verschiedene Standorte mit Versuchen aus dem Jahr 2018 in Deutschland. Dabei kam speziell der Fall an der Uni in Ulm in die Medien.

Fazit

Ob es um Hunde oder andere Tiere geht, so wird auf der Webseite „Ärzte gegen Tierversuche“ die Handhabe und Argumentation klar infrage gestellt:

Der Unterschied von Versuchen in der Vergangenheit zu denen der Gegenwart ist einzig die Begründung der Studien. Früher ging es um die Frage, ob Zigarettenrauch überhaupt schädlich ist, heute steht die Erforschung der Ursachen von menschlichen Krankheiten wie der COPD im Mittelpunkt. Und das an Tieren, die sich in Anatomie, Physiologie und Immunologie so stark vom Menschen unterscheiden, dass ihre Reaktion auf Zigarettenrauch völlig anders ausfällt.

Ja, es wurden solche Versuche durchgeführt. Und auch, wenn „nur“ Ratten oder Mäuse als „Versuchskaninchen“ fungieren müssen, macht es das Ganze nicht erträglicher!

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Quelle: Ärzte gegen Tierversuche, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

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