The Miau-Ring – Die Katze, die aus dem Fernseher kriecht

Kennt ihr den Horrorfilm „The Ring“, in dem ein verstörendes Video kursiert, das man nicht schauen sollte, weil ansonsten nach sieben Tagen ein Mädchen aus dem Fernseher kriecht und einen tötet? Augenscheinlich haben wir hier eine Ring-Katze! Oder?

Autor: Ralf Nowotny

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The Miau-Ring - Die Katze, die aus dem Fernseher kriecht

Meine Tochter und ich teilen eine Leidenschaft: Horrorfilme. Deswegen zeige ich ihr auch immer die „Klassiker“ des Genres, für die sie damals noch zu jung war. Darunter fallen Werke wie „Hellraiser“, „[REC]“, „Thir13en Ghosts“ und eben auch den japanischen Horrorfilm „The Ring“, in dem nach dem Schauen eines Videos der Geist von Sadako Yamamura (in der US-Neuverfilmung Samara Morgan) nach sieben Tagen aus dem Fernseher kriecht.
Reine Fiction, oder? Aber warum sieht man auf diesem Foto eine Katze aus einem Fernseher kommen?

Die Ring-Katze

Über Horrorfilme, egal ob allgemein oder eher in Kennerkreisen bekannt, kursieren unzählige Sharepics und Memes. Unbekannt ist, wieviele Horrorfilm-Fans auch gleichzeitig ungewöhnliche Fotos von Katzen mögen, doch dieses Foto wurde überdurchschnittlich häufig geteilt:

Da scheint eine Katze tatsächlich aus dem Fernseher zu kriechen: Nur die vordere Körperhälfte und die Vorderbeine sind zu sehen, der Rest scheint noch in der Dimension hinter dem Bildschirm zu stecken. Also kein Wunder, dass meine Tochter mir das Foto zeigen musste!

Dummerweise provozierte meine Tochter ausgerechnet mich, einen Mimikama-Faktenchecker, dazu, dieses Foto bei uns als offizielle Anfrage anzunehmen. Challenge accepted, Mini-Me!!

Ein genauer Blick auf das Foto

Natürlich glaubt keiner wirklich daran, dass da eine Katze aus dem Fernseher kriecht (hoffe ich mal). Die erste Erklärung, die so gut wie jedem also einfällt, ist eine komische Körperhaltung… was nicht weiter verwunderlich wäre, schließlich scheinen Katzen ja wirklich flüssig zu sein und alle möglichen Verrenkungen einnehmen zu können.

Betrachten wir das Foto mal genauer: Bei erhöhter Helligkeit und Kontrast ist schonmal gut erkennbar, dass der gespiegelte Körper länger ist als der sichtbare Körper „außerhalb“ des Bildschirms und sich anscheinend biegt. Zudem ist ihr Schwanz auch so bereits zu sehen.

Der Körper und der Schwanz der Katze
Der Körper und der Schwanz der Katze

Aber was ist mit ihren Hinterbeinen? Steht sie wirklich so perfekt da, dass die Hinterbeine durch ihre Vorderbeine verdeckt werden?

Glücklicherweise fanden wir auf Reddit ebenfalls das Foto der Katze, allerdings in einer besseren Auflösung. Da Facebook die Auflösung von Bildern weit herunterschraubt, es ein bestimmtes Detail dort kaum erkennbar, in der Reddit-Version jedoch schon:

Die Pixelbeine der Katze
Die Pixelbeine der Katze

Die Vorderbeine der Katze sehen im Gegensatz zum Rest des Fells seltsam pixelig mit einer scharfen Abgrenzung zum Hintergrund aus.
Wenn wir den Ausschnitt nun vergrößern und den Kontrast verstärken, erkennen wir auch, was da wirklich geschehen ist:

Die versteckten Hinterbeine
Die versteckten Hinterbeine

Die wahrscheinlich weißen Hinterbeine der Katze wurden einfach in einem Grafikprogramm mit Schwarz überpinselt, allerdings recht unsauber, da der unsaubere, pixelige Rand bei den weißen Vorderbeinen in der Vergrößerung sehr gut erkennbar ist.
Auch die forensische Analyse des Fotos mit diversen Methoden ergab immer wieder, dass das Bild im Bereich der Vorderbeine manipuliert wurde:

Das Foto mit der Mantranet-Technik untersucht
Das Foto mit der Mantranet-Technik untersucht

Fazit

Also leider kein im exakt richtigen Moment geschossenes Foto, auf dem es so aussieht, als ob die Katze aus dem Fernseher kommt, sondern eine Katze, die gebogen vor dem Fernseher steht und deren Hinterbeine mit einem Grafikprogramm schwarz gepinselt wurden, damit sie nahezu unsichtbar sind.

Natürlich präsentierte ich meiner Tochter dann stolz die Ergebnisse unserer recht schnell ausgearbeiteten Analyse, und sie bedankte sich dann auch sehr eloquent und ausführlich dafür:

Bah!!!
Bah!!!

Gern geschehen! 🙂

An dieser Stelle auch ein fettes Danke an unsere Community auf Facebook, die bei diesem Faktencheck mitgewirkt haben.

Artikelbild: Facebook

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