Spam, Phishing & Co Teil 1

Autor: Andre Wolf

Spam – wer noch nie via E-Mail Spam empfangen hat, solle bitte die Hand heben. Einfach mal melden. Denn irgendwie kriegt jeder Spam. So mancher ist nervig, anderer wieder gefährlich. Eine Definition von Spam bietet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik [1].

Der Name „Spam“ ist dem Dosenfleisch SPAM (Spiced Porc and Ham) der amerikanischen Firma Hormel Foods entliehen, das es seit 1936 gibt. Im Internetzeitalter ist er zum Synonym für Massen-E-Mails geworden.

Wie der Schinken zur Massen-E-Mail wurde, darüber gibt es viele Geschichten. Hormel Foods selbst sagt, es beruhe auf einem Sketch der britischen Comedy-Gruppe „Monty Python“. Darin kam der Begriff über 120 mal innerhalb weniger Minuten vor und übertönte jede andere Konversation. Und tatsächlich liegt die Analogie zur Massen-E-Mail damit auf der Hand.

Als Spam oder Junk Mail (Müllpost) bezeichnet man im Internet:

  • Massenversand nichtangeforderter Werbe- E-Mails
  • Werbebeiträge in sozialen Netzwerken die nichts mit dem Diskussionsthema zu tun haben
  • Kettenbriefe

Derartige Müll und Wurfsendungen in elektronischer Form, die oft kommerzieller Art sind, werden auch UCE genannt („Unsolicited Commercial E-Mails“), was soviel heißt wie „unaufgeforderte Werbe-E-Mails“.

Formen von Spam-Mails

Spam ist ein Überbegriff für jegliche unerwünschte E-Mail. Diese lassen sich nach Inhalt der Post in folgende Bereiche aufteilen:

  • Scam: Verspricht Ihnen, schnell und mit einfachen Mitteln reich zu werden. Häufig müssen Sie vorher Geld überweisen, was der ganze Sinn des Scam ist
  • Hoax: Ein Schwindel oder schlechter Scherz: „Leiten Sie diese Mail an xy Personen weiter, sonst …“
  • Phishing: Versucht Ihnen private Daten entlocken, beispielsweise Kontoinformationen

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Woher haben Spam-Versender meine Adresse?

Um E-Mails in millionenfacher Menge versenden zu können, benötigen die Spammer Adressen. Diese sind bei Adresshändlern zu bekommen. Oft führen kommerzielle Spammer aber auch Datenbanken mit Millionen von Adressen. Durch das gezielte – mit einem Programm automatisierte – Absuchen von Webseiten oder E-Mailverzeichnissen, aber auch durch Durchprobieren gängiger Adressen (info@… usw.) sind die Adressen schnell erhältlich. Aufgrund der großen Menge spielt es dann auch keine Rolle, wenn viele Adressen ungültig sind.

Erfolg und Kosten

Fast alle Kosten müssen Sie als Empfänger und die Provider bezahlen: für die angefallene Downloadzeit und den benötigten Speicherplatz. Der Versand erfolgt meist vollautomatisch über spezielle Programme. Der Spammer muss nur das Programm starten und kann dann einer anderen Tätigkeit nachgehen, während sein Programm Hunderttausende von Leuten belästigt.

Eine Studie aus dem Jahr 2012 (Rao und Reiley, 2012, hier zitiert nach der FAZ Online vom 10.8.2012) schätzt den wirtschaftlichen Schaden, den Spam anrichtet auf jährlich 14 bis 18 Milliarden Euro. Autodiebstähle sollen dagegen mit „nur“ 8 bis 12 Milliarden zu Buche schlagen. Mehr als mehr als 500 Millionen Stunden würden Nutzer weltweit jedes Jahr damit verbringen, Spam-Mails von erwünschter Post zu unterscheiden und zu löschen. Ärgerlich wird es vor allem dann, wenn Ihre Mailbox zugestopft ist und reguläre Post an Sie aufgrund der Größenbeschränkung Ihrer Mailbox abgewiesen wird. Durch übermäßige Nutzung können Server mitunter sogar abstürzen, was massive Verzögerungen und gravierende Schäden zur Folge hat.

Weil Massen E-Mails für den Spammer relativ kostengünstig sind, lohnt sich das Geschäft bereits, wenn auf fünf Millionen Spams fünf Personen ein Produkt kaufen. Wer Spam-Mails erhält, wird merken, dass damit hauptsächlich für Dinge geworben wird, für die es sich nicht lohnt, in andere Werbemittel zu investieren. Entweder ist das beworbene Produkt praktisch wertlos oder aber sogar illegal.
Nach der erwähnten Studie von Rao und Reiley machen die Spammer einen Jahresumsatz von 160 bis 360 Millionen Euro. Das entspricht in etwa einem Fünfzigstel des Schadens, den sie anrichten.

Nach deutschem Recht ist es verboten, Personen unaufgefordert Werbung per E-Mail zuzusenden.

Wie soll ich mit Spam umgehen?

Grundsätzlich gilt für solche oder ähnliche E-Mails: Auf keinen Fall antworten! Auf keinen Fall einem Link folgen! Auf keinen Fall einen Dateianhang öffnen! Versuchen Sie ebenso wenig, die Betrüger mit falschen Angaben auszutricksen oder nur zum Schein auf das Angebot einzugehen. Entsprechende E-Mails sollten vielmehr sofort gelöscht werden. Im Zweifel nehmen Sie Kontakt zu Personen auf, die wissen, ob es sich um zum Beispiel einen schlechten Scherz oder tatsächlich um eine Warnung handelt. Verwenden Sie dafür jedoch nie die Kontaktdaten aus der E-Mail!

Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Artikel Vorschaubild: Tatiana Chekryzhova / Shutterstock.com

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