Spähanrufe: Fake-Polizisten

Autor: Kathrin Helmreich

Momentan erfreuen sich die Spähanrufe an verschiedenen Orten großer Beliebtheit. Dabei geben die Betrüger vor, Polizisten zu sein und versuchen an persönliche Daten zu kommen.

Sowohl im Kreis Kleve, als auch Bielefeld werden Bürger von Spähanrufern heimgesucht.

Kreis Kleve

Am Montag (5. Dezember 2016) meldeten sich mehrere Bürger aus dem Kreis Kleve bei der Polizei, weil sie einen Spähanruf bekommen hatten.

Der unbekannte Anrufer hatte sich als Polizist ausgegeben und wollte persönliche Daten wissen.

Er fragte u.a. nach der Zahl der Hausbewohner und wie sich die Bewohner vor Einbrechern schützen. In einem Fall zeigte das Telefon die nicht existierende Rufnummer 02821-110 an.

Aktuell gab es diese Anrufe in Emmerich, Kleve und Goch.

Die Polizei rät: Seien Sie vorsichtig, wenn von Unbekannten am Telefon nach persönlichen Informationen gefragt wird. Geben Sie Unbekannten keine Auskünfte.

Kreis Bielefeld

Auch in Bielefeld kam es in den letzten Tagen analog zu einem Bundes- und landesweiten Trend mit einigen Versuchen, ältere Mitbürger durch Anrufe zur Übergabe von Geld und Wertgegenständen zu überreden, beziehungsweise die Übergabe dieser Gegenstände vorzubereiten.

Die hier zugrunde liegende Arbeitsweise der Täter, die sich in der Regel als Polizeibeamte ausgeben, nennt manSpoofing (Begriff aus der IT-Welt, übersetzt mit „Vortäuschen“).

Es wird beim Anruf mittels spezieller Software eine falsche Rufnummer generiert, die dann im Display des Angerufenen erscheint. Dabei wird, wie in einigen der hier bekannt gewordenen Fällen, die Rufnummer 0521/110 angezeigt, oder auch die Amtsnummer der Polizeivermittlung (in Bielefeld 0521/545-0), oder Rufnummern einer Bankfiliale.

Es sind auch schon andere Fälle bekannt geworden, bei denen behauptet wurde, man melde sich im Auftrag eines Amtsgerichts.

Die Anrufe erfolgen in der Regel aus dem Ausland, da ausländische Telefonnetzbetreiber die Möglichkeit bieten, die übermittelte Rufnummer zu verändern.

Bei deutschen Telefonnetzbetreibern ist dieses nicht ohne weiteres möglich.

Die Bürger werden in der Regel aufgefordert, anzugeben, ob sie Bargeld oder Wertgegenstände im Haus haben.

Dann wird die Abholung der Wertsachen und des Bargelds angekündigt, mit der Behauptung, dieses bei der Polizei sicher zu verwahren.

Präventionshinweise Ihrer Polizei:

  • Die Rufnummer 110 ist eine Rufnummer unter der der Notruf der Polizei zu erreichen ist. Diese Leitung kann und wird nicht für ausgehende Anrufe genutzt. Auch die Amtsleitung 0521/545-0 kann so nicht angezeigt werden.
  • Die Polizei nimmt niemals präventiv Wertgegenstände in Verwahrung.
  • Überweisen Sie keine Geldbeträge aufgrund eines Anrufes einer angeblichen Behörde, die Polizei oder Amtsgericht. Zahlungen an Behörden werden nicht mündlich vereinbart oder eingefordert.
  • Teilen Sie keine persönlichen Daten wie PIN-, TAN-Nummern oder Kennwörter telefonisch mit. Ihr Geldinstitut wird Sie nicht aus eigener Initiative nach solchen Daten fragen.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie auf telefonische Aufforderung Geld ins Ausland überweisen. Damit haben Sie so gut wie keine Chance, Ihr Geld zurück zu bekommen.
  • Beenden Sie konsequent das Gespräch. Der Anrufer wird Sie möglicherweise zu einer Fortsetzung des Gesprächs drängen wollen. Gehen Sie nicht darauf ein.
  • Gewinnversprechen, die Sie auf Ihrem Anrufbeantworter vorfinden, fordern Sie zumeist dazu auf, die im Display angezeigte Nummer anzurufen, um Ihren Gewinn abzuholen. Dies ist zumeist eine teure Rückrufnummer.
  • Sie sehen eine unbekannte Nummer in Ihrer Anrufliste. Auch dabei könnte es sich um eine teure Rückrufnummer handeln. Seien Sie vorsichtig und rufen Sie im Zweifelsfall nicht zurück.
  • Informieren Sie in Verdachtsfällen die Polizei unter der Rufnummer 110 oder unter der Rufnummer ihrer örtlichen Polizeidienststelle, die Sie unter “Kontakte” auf der Seite www.polizei.nrw.de finden können.
  • Erstatten Sie bei Straftaten Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.

Informationen zur Kriminalprävention erhalten Sie bei Ihrem Kriminalprävention/Opferschutz der Polizei unter Rufnummer 0521/58372550

Quelle: Polizei Kleve, Polizei Bielefeld

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