Doch, Söder hatte Recht mit Aussage über Intensivbetten in Bayern

Autor: Charlotte Bastam

Symbolbild / Artikelbild von Chaikom / Shutterstock.com
Symbolbild / Artikelbild von Chaikom / Shutterstock.com

Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder warnte davor, dass sich die Zahl der Intensivbetten mit Covid-19-Patient*Innen innerhalb von neun Tagen verdoppelt habe. Auf Social Media glauben ihm das einige aber nicht.

Es ist eine Grafik, die auf Facebook geteilt wird. Eine, die angeblich belegt, dass sich ganz entgegen der Behauptung des Bayerischen Ministerpräsidenten vom 29. Oktober, die Zahl der belegten Intensivbetten mit Corona-19-Patient*Innen doch nicht binnen neun Tagen verdoppelt habe.

Als Beweis werden vermeintliche Zahlen des RKIs und eine Tabelle des Intensivbettenregisters aufgeführt. Zwischen dem 20. Oktober und dem 29. Oktober seien die Zahl der belegten Betten demnach gerade mal von 3.012 auf 3.083 gestiegen.

Zahl der Coronapatient*Innen in bayerischen Intensivbetten stieg innerhalb von neun Tagen von 87 auf 167.

Doch Söder hatte Recht. Die Anzahl der wegen Corona belegten Intensivbetten hat sich tatsächlich binnen jener neun Tage verdoppelt. Laut der dpa, zeigen die aufgeführten Daten in jener Grafik nämlich die Entwicklung der Belegung aller Intensivbetten – also unabhängig davon, ob jemand an Corona erkrankt ist oder nicht.

Die betreffende Aussage machte Söder am 29.Oktober nach einem Kabinettstreffen, in welchem u.a. die Frage behandelt wurde, ob Bayern wegen steigender Corona-Infektionszahlen, den Katastrophenfall ausrufen soll. Bei der Pressekonferenz im Anschluss sagte der bayerische Ministerpräsident dann jenen Satz: „Die Infektionszahlen haben sich in den letzten sieben Tagen rund 50 Prozent erhöht, die Belegung der Intensivbetten hat sich in den letzten neun Tagen verdoppelt.“

Es handelt sich somit ausdrücklich um Corona-Patient*Innen. Und die Aussage Söders, wird von den Zahlen des Divi-Intensivregisters bestätigt. Am 20. Oktober lagen demnach 87 Menschen wegen einer Corona-Infektion in Intensivbetten, am 29. Oktober waren es bereits 167. Es sind damit fast doppelt so viele.

Laut Divi-Register sind die Zahlen im Facebook-Post zwar tatsächlich real, doch geben sie lediglich den Überblick über die Intensivbettenbelegung im Allgemeinen. Die Darstellung ist somit absolut irreführend.

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