Smarte Spielzeuge – Lernhilfen oder Spione?

Autor: Claudia Spiess

Mit sogenannten Smart Toys halten intelligente Spielzeuge immer mehr Einzug in Kinderzimmern. Mit den nachfolgenden Empfehlungen können Sie für mehr Sicherheit bei Ihren Smart Toys sorgen.

Unser Zuhause wird immer vernetzter und die Anzahl an Geräten zum Beispiel mit Internet- oder Bluetooth-Verbindung steigt an.

Was Erwachsene an Smart-TVs, Lichtsteuerung oder Sprachassistenten fasziniert, begeistert Kinder und Jugendliche an smartem Spielzeug, wie zum Beispiel der lernfähige Teddybär oder ein mit dem Smartphone steuerbares Auto. Die Spielzeuge interagieren mit uns und besitzen das Potenzial zum sehr geliebten und nützlichen Familienmitglied zu werden.

Was bedeutet „Smartes Spielzeug“?

Smarte Spielzeuge zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Umgebung erkennen und mit ihrer Umwelt interagieren können, etwa durch Sprachbefehle. Dabei sollte man zwischen Smart Toys unterscheiden, die sich mit dem Internet oder anderen Geräten verbinden können und jenen, die „offline betrieben“ werden.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die wichtigsten Punkte für einen verantwortungsbewussten und sicheren Umgang mit Smart Toys in einem Video zusammengefasst.

Mehr Spaß am Lernen – Hilfestellung bei Lernprozessen

Smart Toys reagieren persönlicher auf das Verhalten der Kinder und treten mit ihnen in den Dialog. Dazu können diese interaktiven Spielzeuge sich beispielsweise selbstständig bewegen und gegebenenfalls sogar ihr Verhalten anpassen bzw. dazu lernen.

In den meisten Fällen dienen sie nicht nur dem Spielspaß, sondern sie können ganz gezielt Lernprozesse von Kindern fördern. Diese Art von Lernen durch Spielen wird auch als Gamification bezeichnet. So gibt es z.B. Puppen, die, ähnlich einem digitalen Assistenten, Fragen des Kindes beantworten können, indem sie eine Suchanfrage über das Internet stellen und das Ergebnis wiedergeben. Diese Spielzeuge sind häufig darauf ausgelegt, Kindern einen Umgang mit digitalen Geräten beizubringen und sie auf die digitale Welt vorzubereiten. Darüber hinaus gibt es Weiterentwicklungen, die versuchen, diagnostisch tätig zu werden, indem sie frühzeitig versuchen, Lernschwierigkeiten bei Kindern zu erkennen.

Smarte Spielzeuge bieten ein großes Potenzial, denn sie eröffnen neue Möglichkeiten des spielerischen Lernens, unter anderem durch einen Zugriff auf die große Wissensdatenbank Internet, um so möglichst den Lernprozess des Kindes zu erleichtern und unter Umständen zu verbessern.

Smart Toys – kritisches Hinterfragen ist wichtig

Smartes Spielzeug kann allerdings nicht nur positive Lerneffekte fördern, sondern auch wortwörtlich zum Spion im Kinderzimmer werden. Durch Gesprächsaufzeichnungen, aus denen sich vielfältige Rückschlüsse ziehen lassen, können zum Beispiel regelmäßige Aufenthaltsorte, Gewohnheiten und Interessen des Kindes und anderer Familienmitglieder abgeleitet werden. Folgende Maßnahmen sollten beachtet werden, um einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Smart Toys zu gewährleisten:

  • Die Spielzeuge werden häufig mit anderen Geräten wie z.B. Smartphone oder Tablet verbunden. Dabei ist darauf zu achten, welche Rechte dem Spielzeug und der dazugehörigen Applikation eingeräumt werden, wie z.B. der Zugriff auf Kontaktdaten.
  • Das Spielzeug sollte nur mit einem passwortgeschützten WLAN verbunden werden. Wenn es eine Netzwerkverbindung nicht zwingend benötigt, sollte es nur offline genutzt werden.
  • Die Inbetriebnahme sollte immer in einer vertrauenswürdigen Umgebung wie z.B. zuhause stattfinden, um zu vermeiden, dass mögliche kurzzeitig offengelegte Geheimnisse wie beispielsweise ein Passwort nicht von unberechtigten Personen abgefangen werden können.
  • Vor dem Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Hersteller das Bereitstellen von Updates über die zu erwartende Nutzungsdauer garantiert.
  • Nutzer sollten regelmäßig prüfen, ob Updates für das Spielzeug vorhanden sind und diese installieren. Im besten Falle existiert eine automatische Update-Funktion.
  • Voreingestellte Codes und Passwörter sollten immer durch eigene, hinreichend starke Passwörter/PINs ersetzt werden.
  • Schnittstellen, beispielsweise zu einem Smartphone, am Gerät sollten nur aktiviert sein, wenn sie benötigt werden.
  • Vor der Kaufentscheidung sollte darauf geachtet werden, dass das Spielzeug selbst sowie zugehörige Dienste angemessene Mechanismen wie Verschlüsselung zum Schutz anfallender Daten bieten.
  • Falls das Spielzeug in fremde Hände fällt, sollte zum Schutz der Daten immer ein Zugriffsschutz aktiviert sein.
  • Das Koppeln des Spielzeugs mit anderen Geräten sollte z.B. durch die Anzeige eines PIN-Codes oder das Einscannen eines beigelegten QR-Codes gesichert werden.

Smart Toys – smart sichern

Ohne angemessene Mechanismen zum Schutz der Daten kann ein großer Schaden entstehen, wie z.B. durch Doxing. Dies ist eine Form der Erpressung durch Offenlegung der erlangten personenbezogenen Daten. Über mögliche Sicherheitslücken in der Software von smarten Spielzeugen können Angreifer die Kontrolle über das Spielzeug übernehmen und so z.B. die Umgebung abhören oder mit dem Kind Kontakt aufnehmen.

Vor dem Hintergrund von Datenspeicherung oder -missbrauch und dem Eingriff in die Privatsphäre des Kindes liegt die Verantwortung des sicheren Einsatzes von vernetztem Spielzeug vor allem bei den Eltern.

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Quelle: BSI

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