Seriöse Online-Shops im Internet direkt erkennen

Autor: Tom Wannenmacher

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Seriöse Online-Shops im Internet direkt erkennen
Seriöse Online-Shops im Internet direkt erkennen

Die Prognose des Handelsverband Deutschland geht davon aus, dass im Jahr 2019 rund 57,8 Milliarden Euro im Online-Handel umgesetzt werden.

Neben Kleidung und Elektronik gehören vor allem Artikel aus dem Bereich Telekommunikation zu den Kassenschlagern. Es ist einfach und unkompliziert im Internet zu bestellen. Allerdings stoßen Verbraucher immer wieder auf sogenannte Fake-Shops, die in betrügerischer Absicht gegründet wurden. Wie erkennt nun der Laie, dass es sich bei der aufgesuchten Webseite, um einen seriösen Online-Shop handelt?

Das Impressum – ein mögliches Indiz auf den ersten Blick

Mittlerweile ist es ein Kinderspiel einen seriös wirkenden Online-Shop auf die Beine zu stellen. Selbst, wenn eine Seite einwandfrei wirkt, kann sich dahinter eine Betrugsmasche verbergen. Einer der ersten und am einfachsten zu identifizierenden Hinweise auf eine ehrliche Webseite ist das Impressum.

Das Impressum ist eine Herkunftsangabe. Hier steht, wer für den Inhalt der Webseite verantwortlich ist, wo die Person oder das Unternehmen sitzt und welche Kontaktmöglichkeiten es gibt. Wichtig ist, dass es sich bei der Anschrift um eine ladungsfähige Adresse handelt.

Weitere Angaben, die das Impressum aufweisen muss, sind:

  • Angaben der Rechtsform sowie ggf. Angaben über die Haftungsbeschränkung oder Liquidation.
  • E-Mail-Adresse
  • Telefonnummer oder Kontaktformular
  • Register und Registernummer, falls das Unternehmen in ein öffentliches Register eingetragen ist.
  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und Wirtschafts-Identifikationsnummer
  • Berufsbezeichnungen und Kammerzugehörigkeit für Freiberufler, deren Tätigkeit besonderen gesetzlichen Regelungen unterliegt (Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer).
  • Nennung des Verantwortlichen im Rahmen des Presserechts bei Anbietern von Telemedien mit journalistisch-redaktionellen Inhalten inklusive periodischer Druck-Erzeugnisse in Text oder Bild.

Meistens befindet sich das Impressum, aber auch weitere Hinweise wie AGB, Datenschutzinformationen, Widerrufsrechte und Kontaktmöglichkeiten am Ende der Webseite. Schön gelöst, hat dies beispielsweise der Online-Shop von karten-paradies.de. Wer dort auf der Startseite nach unten scrollt, der findet alle Links zu rechtlich relevanten Themen. Diese Art der Präsentation liefert einen guten Eindruck vom Online-Shop und weist direkt auf einen seriösen Anbieter hin.

AGB – so sollten sie formuliert sein

Sorgfältig ausgearbeitete allgemeine Geschäftsbedingungen sind ebenfalls ein Erkennungsmerkmal seriöser Online-Shops. Auf welche Punkte sollten Laien beim Durchlesen achten?

Unter den AGB versteht man vorformulierte Vertragsbedingungen, die auf abgeschlossene Verträge angewendet werden, außer es gibt spezifische anderweitige Vereinbarungen.

Inhaltlich sollten die allgemeinen Geschäftsbedingungen mindestens folgende Bereiche regeln:

  • Zustandekommen des Vertrages
  • Gewährleistung des Verkäufers
  • Zahlungsbedingungen
  • Versandmodalitäten
  • Eigentumsvorbehalt und Gefahrübergabe

Dadurch, dass jeder Online-Shop seine eigenen Prozesse und Regeln besitzt, sollten AGB immer individuell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Geschäfts verfasst sein. Um Kosten zu sparen, nutzen viele Webseitenbetreiber vorformulierte AGB und lassen diese lediglich von einem Anwalt oder anderem Experten auf die eigenen Prozesse und Vorgehensweisen anpassen.

Der Online-Shop sollte in unbedingt den § 305 BGB berücksichtigt haben. Dabei handelt es sich um die gesetzliche Vorschrift zur “Einbeziehung Allgemeiner Geschäftsbedingungen in einen Vertrag”.

Aus § 305 BGB geht hervor, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen nur als Teil des Vertrages gelten, wenn der Verkäufer ausdrücklich auf sie hinweist. Zusätzlich muss der Kunde des Online-Shops ohne größere Probleme die Möglichkeit erhalten, Einsicht in die AGB zu nehmen.

Damit die Homepage-Betreiber auf der sicheren Seite sind, lassen sie sich normalerweise vom Käufer bestätigen, dass dieser die AGB gelesen hat und akzeptiert. Ein deutlicher Hinweis auf die AGB sowie das Setzen eines Bestätigungshäkchens, reicht normalerweise aus. Wer dies beim Online-Shopping vermisst, sollte aufmerksam werden.

Tatsächlich gelten mangelhafte AGB als Verstoß gegen das Wettbewerbsgesetz und können zu einer Abmahnung führen. Mangelhaft werden AGB aus verschiedenen Gründen, zum Beispiel, wenn sie – gemäß § 308 BGB – zu lange Fristen zur Vertragserfüllung enthalten.

Allgemeine Geschäftsbedingungen sind ein kompliziertes Konstrukt. Ein seriöser Online-Shop besitzt normalerweise, mindestens auf der ersten Seite einen Hinweis zu den AGB. Ob es sich dann beim Inhalt tatsächlich um eine seriöse Ausarbeitung handelt oder eine schlechte Kopie ist oft nur schwierig auszumachen. Sind die allgemeinen Konditionen in brüchigem Deutsch formuliert oder nur schwer auffindbar, dann ist auf jeden Fall Vorsicht geboten.

Gütesiegel: Fake oder Qualität?

Viele Online-Shops präsentieren Gütesiegel auf ihren Seiten. Gerne wird beispielsweise mit einem Symbol von Trusted Shops geworben. Das Siegel verrät, dass der Shop die Anforderungen an den Datenschutz einhält und teilweise sogar übertrifft.

Auch der betrügerische Internethandel ist mittlerweile auf diese Schiene aufgesprungen. Fake-Shops wollen das Vertrauen von potenziellen Käufern erwerben. Dafür fälschen sie gerne die bewährten Gütesiegel und implementieren diese dann auf ihrer Webseite.

Häufig reicht ein Klick auf das Emblem aus, um den Betrügern auf die Spur zu kommen. Bei seriösen Geschäften ist eine Lizenz verlinkt, die nach dem Anklicken dargestellt wird. Bei unseriösen Anbietern handelt es sich häufig nur um die Abbildung des Siegels ohne weiterführenden Link. Es lohnt also zumindest der Klick auf die Symbole, um die Rechtschaffenheit einer Webseite besser einschätzen zu können.

Übrigens bedeutet es im Umkehrschluss nicht, dass alle Homepages ohne Gütesiegel unseriös sind. Es kann sein, dass der Anbieter lediglich nicht in die Zertifizierung investieren konnte oder wollte. Grundsätzlich sollten immer verschiedene Komponenten auf einer Webseite zum Verifizieren der Glaubwürdigkeit herangezogen werden.

Ausreichender Datenschutz

 

Ausreichender Datenschutz

Vertrauenswürdige Seiten im Internet zeichnen sich durch verschiedene Sicherheitsmaßnahmen aus. Der Online-Shop erhält von den Käufern viele sensible Daten wie Kreditkartennummern, Adresse etc. Damit es keine Probleme bei der Übertragung und Verwaltung dieser Informationen gibt, sind die Webseiten verschlüsselt. Dafür wird aktuell normalerweise ein SSL-Zertifikat verwendet, dass durch den URL-Zusatz HTTPS dargestellt wird. Hinweise auf eine sichere Verschlüsselung sind:

  • Ein grünes Schloss in einer grünen Suchleiste
  • Ein grünes Schloss in der grauen Suchleiste

Ist bei dem Sicherheitsschloss ein gelbes Dreieck beigefügt, handelt es sich um eine fehlerhafte Verschlüsselung. Ein rot durchgestrichenes Schloss oder eine Warnmeldung zeigen, dass kein SSL-Zertifikat vorhanden ist.

Eindeutige Angaben auf der Webseite

Die Ernsthaftigkeit eines Online-Shops kann bereits beim ersten Lesen geprüft werden. In welcher Art und Weise ist die Domain gestaltet? Beliebte und seriöse Endungen einer Webseite sind unter anderem .de, .com, .net oder .org. Zudem sollten sich Nutzer fragen, ob der Name der Webseite auch ihren Inhalt widerspiegelt.

Beim Inhalt der Seite sollten folgende Angaben deutlich erkennbar sein:

  • Leistungsbeschreibung
  • Preise
  • Vertragslaufzeiten
  • Wiederkehrende Dienstleistungen
  • Gesamtpreis zuzüglich Steuern
  • Information über Kosten von Drittanbietern wie Versandkosten
  • Bestellablauf

Bei seriösen Online-Shops werden die Fakten klar und deutlich angegeben. Nutzt eine Seite viele Verweise, Sternchen und schwammige oder mehrdeutige Formulierungen, dann ist Vorsicht geboten.

Preis-Leistungs-Verhältnis und Zahlungsmethoden

Manchmal reicht zum Schutz vor Betrug schon der Einsatz des gesunden Menschenverstandes aus. Ein Paar Markenschuhe wird es nicht zum Preis von drei Euro geben. Genauso wird eine neue Designer-Brille nicht für zehn Euro den Besitzer wechseln. Wenn die Preise unfassbar günstig erscheinen, dann ist meistens nicht von einem seriösen Online-Shop auszugehen.

Auch das Prüfen der offerierten Zahlungsmethoden hilft weiter. Wird als Option lediglich Kreditkartenzahlung angeboten, dann sollten Käufer aufmerksam. Seriöse Verkäufer räumen häufig auch die Möglichkeiten von Sofort-Überweisung, PayPal und Bezahlung auf Rechnung ein. Je größer und bekannter der Shop, desto mehr Auswahl bei den Zahlungsoptionen gibt es normalerweise.

Vorsicht bei Kundenbewertungen

Menschen, die unsicher, ob der Produkte oder Glaubwürdigkeit eines Verkäufers sind, lesen gerne Kundenbewertungen. Leider ist auf die Rezessionen nicht immer Verlass. Immer mehr Anbieter kaufen sich Beurteilungen von Personen ein, damit ihr Produkt höher Absatzzahlen erreicht. Das ist nicht astrein, allerdings auch nicht immer zwangsläufig ein Betrugshinweis.

Gibt es nur ausgezeichnete Kundenbewertungen, sollte genauer hingeschaut werden. Wie begründen die vermeidlichen Käufer ihre Meinung? Ist der hinterlegte Text in fehlerfreiem Deutsch geschrieben oder hört sich der Beitrag nach dem Produkt einer Übersetzungsmaschine an? Je abwechslungsreicher der Wortlaut und umfangreicher die Beschreibungen, desto eher ist von wirklichen Bewertungen auszugehen. Auch die ein oder andere weniger zufriedene Beurteilung deutet auf einen echten Online-Händler hin. Normalerweise geben Kunden schneller ihre Meinung zu einem Shop preis, wenn sie enttäuscht sind. Sie wollen sich öffentlich Luft machen und andere Käufer warnen. Selbst die besten Unternehmen machen Fehler oder können manchmal die Vorstellung der Auftraggeber nicht erfüllen. Deshalb ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Online-Shop ausschließlich exzellente Bewertungen bekommt.

Wer Fake im Internet bemerkt, sollte andere umgehend Maßnahmen ergreifen. Dies ist zum Beispiel mit einer schriftlichen Meldung über die Betrugsmasche möglich.

MIMIKAMA

Am besten werden ein bis drei Screenshots beigefügt, damit eine eindeutige Identifizierung der betrügerischen Seite möglich ist. Zudem sollten die Behörden informiert werden. Je schneller und umfangreicher über Fake-Shops aufgeklärt wird, desto weniger Chancen haben sie, unbescholtenen Mitbürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Bildquelle: Pixabay 1, Pixabay 2, Pixabay 3
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