Facebook und CO: Das Märchen vom schnellen Geld

Autor: Kathrin Helmreich

Facebook und CO: Das Märchen vom schnellen Geld
Facebook und CO: Das Märchen vom schnellen Geld

Network Marketing: Schneeballsysteme in sozialen Netzwerken könnten dich viel Geld kosten.

Mit eigenen Erfolgsstories über schnellen Reichtum prahlen einige „Finanzvermittler“ auf Facebook, Instagram, Twitter oder WhatsApp. Angeblich könnt ihr das auch schaffen. Aber dazu müsstet ihr erst mal Geld abdrücken, deshalb warnt unser Kooperationspartner checked4you vor Schneeballsystemen in sozialen Netzwerken:

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim so genannten Network Marketing prahlen Menschen in sozialen Netzwerken gerne mit eigenen Erfolgsstories, in denen sie schnell viel Geld gemacht haben.
  • Sie wollen euch dazu bringen, auch Geld zu investieren, das sich genauso schnell für euch vermehren soll.
  • Dahinter stecken meistens dubiose oder sogar illegale Geschäfte wie Schneeballsysteme.

In nur wenigen Wochen kann man richtig viel Geld verdienen! Das wollen euch zumindest einige Leute in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Twitter oder auch über Messenger wie WhatsApp weiß machen. Klar, das kann theoretisch funktionieren – tut es aber meistens nicht. Oder es ist nicht legal.

Diese Form der Werbung ist unter anderem als Network Marketing oder Multi Level Marketing bekannt. Dabei werden so genannte Identifikationsfiguren geschaffen. Das sind entweder echte Menschen, die geködert wurden oder Fake-Profile. Manchmal sehen die auch so aus wie bekannte Zeitungen oder Online-Nachrichtenseiten. Mit ihren Erfolgsgeschichten sollen sie euch anfixen und überreden, auch mitzumachen.

Mitmachen wobei? Da gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:

Das Investment

Ihr sollt zum Beispiel Geld in dubiose Dinge investieren, also erst mal was bezahlen. Euch wird eine hohe Rendite (also ein großer Gewinn) versprochen.

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Ob und wie der versprochene Gewinn dann tatsächlich kommt, ist aber absolut unklar. Oft sind Infos sehr allgemein gehalten, schriftliche Unterlagen gibt es nicht.

Der Vertrieb

Auch dabei sollt ihr Geld investieren und außerdem viele andere Menschen – zuerst aus eurem Freundes- und Bekanntenkreis – dazu bringen, ebenfalls zu investieren. Zusätzlich sollt ihr auch andere noch überreden, ebenfalls die Produkte zu verkaufen.

Als Ansporn werden euch zum Beispiel Provisionen oder Rabatte versprochen. Die können auch steigen, wenn ihr verschiedene Stufen oder Positionen beim Überreden neuer Investoren oder Vertriebler erreicht.

Achtung, Schneeballsysteme!

Ein Schneeballsystem ist wie eine Pyramide aufgebaut: Oben stehen eine oder ein paar Personen, die die Kohle kassieren und unten sind viele, die sie rein holen müssen. Dabei verdienen nur die oberen. Auch nur mit neuem Geld könnten überhaupt versprochene Rendite ausgezahlt werden oder die Leute bezahlt werden, die mit ihrem Gewinn aussteigen wollen.

Wenn sie ihn denn überhaupt bekommen, denn gerne werden Aussteiger mit Ausreden hingehalten. Kommt nicht genug neues Geld nach, bricht das Schneeballsystem zusammen. Die eigene Kohle seht ihr in der Regel nie wieder.

Schneeballsysteme sind illegal

In Deutschland sind Aufbau und Betrieb von Schneeballsystemen nicht erlaubt. Das steht in § 16 Absatz 2 des UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb).

Das heißt aber nicht, dass man sein Geld leicht zurück bekommt. Denn oft sitzen die Verantwortlichen im Ausland, wo man seinen rechtlichen Anspruch nur schwer durchsetzen kann.

Seid misstrauisch!

  • Wenn euch jemand dazu überreden will, bei einer „todsicheren Geldanlage“ einzusteigen, hohe Rendite oder „dauerhaftes passives Einkommen“ verspricht, springt nicht sofort drauf an! Mit Begriffen wie „Spende“, „Altersvorsorge“, „Marketing“ oder „Crowdfunding“ will man euch ködern.
  • Wenn eine Internetseite aussieht wie eine bekannte Nachrichtenseite, aber ihr nur einen einzigen Artikel lesen könnt und Navigationsmenüs nicht funktionieren, ist etwas verdächtig faul!
  • Die tatsächlichen Initiatoren sind oft verschleiert und sitzen häufig im Ausland. Wenn ihr nicht erkennen könnt, wofür euer Geld eigentlich eingesetzt wird, ist das ein Alarmzeichen.
  • Wenn ihr eure Familie, Freunde und Bekannten überreden sollt, auch Geld zu investieren, lasst die Finger von dem Angebot! Vom Sofa aus lässt sich Geld nicht einfach vermehren, indem ihr andere zum Mitmachen bewegt.
  • Anzeigen in sozialen Netzwerken, die schnelles Geld versprechen und euch unseriös vorkommen, könnt ihr auch dem jeweiligen Netzwerk melden.

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Quelle: checked4you
Artikelbild: Shutterstock / Von Zivica Kerkez
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