Schlaganfall erkennen: „Kettenbrief“ kursiert erneut auf Facebook

Autor: Claudia Spiess

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Schlaganfall erkennen: "Kettenbrief" kursiert erneut auf Facebook
Artikelbild: Shutterstock / Von create jobs 51

Bereits seit 2007 ist dieser „Kettenbrief“ bekannt, in dem es darum geht, wie man einen Schlaganfall erkennen und rasch darauf reagieren kann.

Aktuell wird wieder ein Facebook-Beitrag geteilt, der beschreibt, wie man einen Schlaganfall rasch erkennen kann. Interessanterweise stammt dieses Posting aus dem Jahr 2018. Warum dieses sich nun neuerlich verbreitet, können wir nicht sagen.

„Schlaganfall – Was tun?“

Um folgenden Beitrag handelt es sich:

Screenshot Facebook Beitrag
Screenshot Facebook Beitrag

„Es dauert nur 1 Minute, das Folgende zu lesen…
Ein Neurologe sagte, dass wenn er innerhalb von 3 Stunden zu einem Schlaganfallopfer kommen kann, er die Auswirkung eines Schlaganfalls aufheben könne. Er sagte, der Trick wäre, einen Schlaganfall zu erkennen, zu diagnostizieren und den Patienten innerhalb von 3 Stunden zu behandeln, was allerdings nicht leicht ist.

Erkenne einen Schlaganfall: Es gibt 4 Schritte, an die man sich halten sollte, um einen Schlaganfall zu erkennen.

– Bitte die Person, zu lächeln (sie wird es nicht schaffen).
– Bitte die Person, einen einfachen Satz zu sprechen (zum Beispiel: „Es ist heute sehr schön.“)
– Bitte die Person, beide Arme zu heben (sie wird es nicht oder nur teilweise können).
– Bitte die Person, ihre Zunge heraus zu strecken. (Wenn die Zunge gekrümmt ist, sich von einer Seite zur anderen windet, ist das ebenfalls ein Zeichen eines Schlaganfalls.)
Falls er oder sie Probleme mit einem dieser Schritte hat, rufe sofort den Notarzt und beschreibe die Symptome der Person am Telefon.

Ein Kardiologe hat gesagt, wenn man diese Mail an mindestens 10 Leute schickt, kann man sicher sein, dass irgendein Leben, eventuell auch unseres (?) dadurch gerettet werden kann. Wir senden täglich so viel „Schrott“ durch die Gegend, Da können wir doch auch die Leitungen mal mit etwas Sinnvollem verstopfen, findet Ihr nicht?“

Klar, da hat dieser Kardiologe sicherlich recht. Besser sinnvolle Dinge verbreiten als irgendwelchen Schwachsinn. Doch gerade bei solchen „Aufrufen“ wird man doch sofort ein klein wenig skeptisch, oder?

Was wir über diesen Text wissen

In älteren Versionen findet sich vorab noch die Geschichte einer gewissen „Ingrid“, die beim Grillen einfach umgefallen wäre. Der Grund dafür war ein Schlaganfall.
Das Schreiben dazu kursierte bereits vor Facebook-Zeiten als E-Mail.
Dazu findet man auch einen Eintrag bei der TU Berlin:

Der in der Mail beschriebene Test für Laien basiert ursprünglich auf einer 2003 veröffentlichten Studie von Amy Hurwitz et.al. (Universität North Carolina).
Die American Stroke Association hat diese Studie zwar mit finanziert, distanziert sich allerdings von diesem Test und hat eigene Empfehlungen ausgesprochen.

KEIN NICHT-Mediziner sollte medizinischen Ratschläge erteilen!  Es geht um die Gesundheit oder gar das Leben von Menschen – diese Verantwortung sollte man nicht mit ungesundem Halbwissen auf die leichte Schulter nehmen.

Nur so viel: die in der Mail genannten Symptome können auf einen Schlaganfall hinweisen, es kann aber auch einer vorliegen, wenn keines der genannten Symptome festgestellt werden kann.

Es gibt eine Reihe weiterer Symptome, die jedes für sich selten eindeutig sind.

Auch eine ernst gemeinte E-Mail kann ein Hoax sein – nicht alle Hoaxes sind einfach nur Scherze. Ein Hoax ist eine Kettenbrief-artig verbreitete Falschmeldung – und auch wenn Teile davon richtig sind, sind es oft die falschen Anteile, die beim Leser hängen bleiben. Außerdem neigen Kettenbriefe zu einer Art Mutation: sie verändern sich im Laufe der Weiterleitungen, der Inhalt wird erweitert, gekürzt, geändert – bis zur Unkenntlichkeit.

Hilfe bei Schlaganfällen

Möchte man zum Thema Schlaganfall etwas veröffentlichen, dann sollte man anstelle von kopierten oder selbsterstellten Beiträgen eher auf diese Seite zurückgreifen:

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Quelle: TU Berlin
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