Kein Fake: Saugentwöhner bei Rindern

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Autor: Kathrin Helmreich

Kein Fake: Saugentwöhner bei Rindern
Kein Fake: Saugentwöhner bei Rindern

Saugentwöhner: Saugschutzringe oder -halfter sollen ungewolltes Saugverhalten beim Rind unterbinden.

Der Einsatz von Saugentwöhnern bei Rindern

Ein Foto zeigt ein Kalb, das einen Saugschutzring trägt.
Diese Saugentwöhner kommen zum Einsatz, wenn Kälber oder Färsen nach dem Absetzen trotzdem noch andere Rinder besaugen.

Wir erhielten einige Anfragen zu einem Bild, das ein Kalb zeigt, das einen gelben Ring mit Stacheln in der Nase trägt. Genau genommen, geht es dabei um folgenden Beitrag:

Screenshot des angefragten Fotos - Saugschutzring bei Kalb
Screenshot des angefragten Fotos – Saugschutzring bei Kalb

Der Faktencheck

Ja, Saugschutzringe und Saugschutzhaflter kommen bei Rindern zum Einsatz, wenn diese nach dem Absetzen der Milch, trotzdem noch Saugverhalten zeigen. Das heißt, wenn ein Kalb an einem anderen Kalb saugt oder Färsen an anderen Färsen.

In einer Fachinformation des schweizerischen Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV wird zu dieser Maßnahme auf Seite 67 folgendes ausgeführt:

Tiere, die nach dem Absetzen noch Besaugen zeigen, sollten so früh wie möglich entdeckt werden. Hier ist die Verwendung eines Saugschutzes für eine begrenzte Zeit zu empfehlen. Je früher reagiert wird, desto eher hat man Erfolg. Der Einsatz von Saugschutzringen muss aber die Ausnahme bleiben und ist nur gerechtfertigt, wenn sämtliche Vorbeugemassnahmen erfolglos waren.
[Stand September 2009]

Der Saugentwöhner darf dabei nicht zu groß sein oder die Nasenscheidewand durchstoßen. Ob und in wie weit diese Auflagen tatsächlich im realen Alltag eingehalten werden, kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden.

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In dem Dokument Aktuelle Arbeiten zur artgemäßen Tierhaltung 1997, herausgegeben vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL), wird die Methodik des Saugentwöhners auf Seite 101 wie folgt beschrieben:

Vor allem in Milchviehherden, insbesondere bei Laufstallhaltung oder während der Weideperiode, treten immer wieder Fälle von Milchsaugen bzw. Euterbesaugen durch Herdengenossen auf. Man unterscheidet das Milchsaugen bei laktierenden Kühen, das Ansaugen der Euter bei trockenstehenden Kühen oder Besaugen der Euteranlage bei Aufzuchtrindern. Das Besaugen kann zu Milchverlusten, Euterschäden und letztlich zum Ausmerzen von Zuchttieren führen.

Die praxisüblichen Gegenmaßnahmen sind zum einen der Saugschutzring oder das Saugschutzhalfter. Der Saugschutz ist nicht gegen das Tier gerichtet, das saugen möchte, sondern gegen das Tier, das besaugt wird. Infolge des durch die Stacheln zugefügten Schmerzes soll es bei ihm zu einer Vermeidungsreaktion kommen. … All diesen Gegenmaßnahmen ist gemeinsam, daß sie am Symptom und nicht an den Ursachen angreifen und zu tierschutzrelevanten Situationen führen können.
[Stand Dezember 1997]

Auch heute werden noch Modelle mit Stacheln angeboten (siehe zum Beispiel hier), jedoch auch an erweiterten Techniken gearbeitet – wie zum Beispiel einer 2-Phasen-Entwöhnung mit QuietWean-Saugentwöhnern. Das sind gelbe Plastikplatten, die das Saugen am Euter verhindern, jedoch das Fressen, Weiden und Saufen am Tränker ermöglichen. Hier soll der Saugentwöhner also aktiv beim Absetzen helfen, ohne den Sozialkontakt zur Mutter zu unterbinden.

Fazit:

Ja, diese Ringe bzw. das Halfter dient dazu, dass das Kalb oder die bereits ältere Kuh, andere Rinder nicht mehr besaugen kann. Der Einsatz dieser Saugentwöhner wird seit Jahren diskutiert und rückt immer wieder in den Fokus des Tierschutz.

Theoretisch soll der Saugentwöhner nur bei Tieren zum Zuge kommen, wenn alle Vorbeugemaßnahmen nicht geholfen haben und nach dem Absetzen noch Saugverhalten zeigen. In wie weit dies in der Praxis eingehalten wird, ist unbekannt.

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