Robert F. Kennedy Jr. und sein Feldzug gegen Impfungen
In den Diskussionen rund um den neuen Coronavirus und Impfungen taucht seit Neuestem immer wieder ein Name auf: Robert F. Kennedy Jr.
Wahrscheinlich würden viele dieser Vorwürfe seitens Kennedy gar nicht weiter auffallen, denn im Prinzip wiederholt er nur Behauptungen, die schon von mehreren Stellen immer und immer wieder widerlegt wurden. Im Folgenden möchten wir einen Blick auf jene Person werfen.
Wie man unschwer am obigen Bild erkennt, hat sich Robert F. Kennedy Jr. gerade in den letzten Wochen sehr auf Bill Gates und diversen Verschwörungstheorien rund um 5G, Chips und Impfungen eingeschossen.
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Wer ist Robert F. Kennedy Jr.?
Der Name ist natürlich berühmt: Er ist der Sohn von Robert F. Kennedy (US-Politiker und Senator von New York, ermordet im Juni 1968) und der Neffe von John F. Kennedy (ehemaliger US-Präsident, ermordet im November 1963).
Er selbst betätigt sich als Umweltanwalt, Aktivist, Autor und verbissener Impfgegner.
Die Anfänge 2005
Bereits vor 15 Jahren veröffentlichte Salon einen exklusiven Artikel von Kennedy, indem behauptet wird, dass die bis 2001 in Impfstoffen enthaltene Thimerosalverbindung auf Quecksilberbasis gefährlich war und dass er „davon überzeugt war, dass die Verbindung zwischen Thimerosal und eine Epidemie neurologischer Störungen im Kindesalter real ist. “
Kennedy unterlag damals dem selben Irrtum, dem auch viele heutzutage Glauben schenken, nämlich dass in Impfungen gefährliches Quecksilber sei. Jedoch wird dabei das schädliche Methylquecksilber mit dem damals in Impfstoffen enthaltenen Ethylquecksilber verwechselt, welches vom Körper viel schneller abgebaut wird und dessen Schädlichkeit nie nachgewiesen wurde.
Nachdem der Artikel auf Salon fünfmal korrigiert werden musste und immer mehr Zweifel an Kennedys Behauptungen auftauchten (unter anderem propagierte er die mittlerweile widerlegte Behauptung, jenes Quecksilber in Impfungen sei Schuld an Autismus), kam die Redaktion zu dem Entschluss, seinen Artikel endgültig zu löschen.
2017 – Kennedy in Trumps Parlament?
In den Jahren machte Kennedy besonders in der Impfgegner-Szene von sich reden, fiel aber ansonsten nicht weiter auf, bis er im Januar 2017 verkündete, er werde in Trumps Parlament eine „Kommission für Impfstoffsicherheit und wissenschaftliche Integrität“ leiten.
Dies hat Kennedy zumindest Reportern erzählt, nachdem er sich vornehmlich mit dem designierten Präsidenten im Trump Tower getroffen habe. Er habe das Angebot Trumps mit Freuden angenommen.
Am gleichen Tag jedoch nahm Trump Abstand von Kennedys Aussage. So habe er zwar die Diskussion mit Kennedy über die „Möglichkeit der Bildung eines Ausschusses für Autismus“ genossen, Entscheidungen seien aber keine gefällt worden.
Drei Jahre später hofft Kennedy vielleicht immer noch, ein solches Amt besetzen zu können.
2020 – Impf- und Verschwörungsmythen als neue Bühne
Anfänglich versteifte sich Kennedy noch auf Impfungen, Quecksilber und Autismus, doch mittlerweile hat er seinen Kreis erweitert.
- Auf seinem Instagram-Account bewirbt er das neue Buch von Judy Mikovits, die behauptete, wegen ihren Entdeckungen zu Impfstoffen ins Gefängnis gekommen zu sein (hier unser Artikel dazu)
- Er behauptet, Bill Gates will alle Menschen durch Impfungen einen Chip einpflanzen (unser Artikel dazu), die Überwachung geschehe dann durch 5G
- Er behauptet, die COVID-19 Sterbezahlen seien gefälscht (hier dazu der Faktencheck von Lead Stories)
- Er behauptet, Grippeschutzimpfungen erhöhen die Gefahr, an COVID-19 zu bekommen (unser Artikel dazu)
- Er behauptet, SARS-CoV-2 verbreite sich durch 5G und prangert an, dass Google Suchergebnisse dazu filtert (unser Artikel dazu)
Kennedy nimmt nun also die derzeitige Pandemie als Bühne, um im gleichen Zug auch noch vor 5G, Bill Gates und Chips zu warnen, vereint also unter seinen Accounts gleich mehrere der aktuellsten Verschwörungstheorien die allesamt widerlegt wurden.
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Fazit
Aufgrund der vielen Anfragen zu diversen Videos und Artikeln, die allesamt Aussagen von Kennedy enthalten, halten wir es für das Beste, unseren Leserinnen und Lesern aufzuzeigen, dass ein berühmter Name alleine noch keine Kompetenz darstellt.
So fanden und finden sich in seinen Interviews, Artikeln und YouTube-Videos immer wieder oben genannte Behauptungen, die bereits widerlegt wurden. Als seriöse Quelle („Aber er ist ein Kennedy!“) sollte man ihn nicht unbedingt nutzen.
Artikelbild: PhotobyTawat / Shutterstock
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