Faktencheck zu „REIN ZUFÄLLIG: Greta sitzt mit selbstgebasteltem Pappschild an einer Hauswand in Schweden auf dem Boden.“

Autor: Andre Wolf

Artikelbild: Shutterstock / Liv Oeian
Artikelbild: Shutterstock / Liv Oeian

Auf WhatsApp, Facebook, aber auch vereinzelt auf Webseiten wird ein Kettenbrief über Greta Thunberg versendet, bzw. veröffentlicht.

Dieser Kettenbrief beschreibt, dass Greta Thunberg gezielt und manipulativ als Ikone eingesetzt wird und bei dem „Marketing“ nichts rein zufällig war.

Die Aussage des Kettenbriefs kurz zusammengefasst: Nichts war Zufall, sondern alles reine PR und von den Wirtschaftsinteressen von Greta Thunbergs Eltern geprägt. Greta Thunberg selbst sei eine plastikkonsumierende Heuchlerin und am Ende würden ihr unzählige Menschen auf den Leim gehen.

Der Kettenbrief selbst ist jedoch länger als nur zwei Sätze. Es handelt sich um einen sehr langen Kettenbrief, den wir hier am Anfang des Artikels aus Platzgründen und zur Identifikation gekürzt darstellen:

Greta Thunberg sitzt…

Greta sitzt mit selbstgebasteltem Pappschild an einer Hauswand in Schweden auf dem Boden. REIN ZUFÄLLIG kommt an genau diesem Tag, in genau dieser Stunde, an genau diesem Ort Ingmar Rentzhog, REIN ZUFÄLLIG PR-Experte, dort vorbei. Macht Fotos. REIN ZUFÄLLIG hat Herr Rentzhog auch exzellente Kontakte zu Organisationen, die mit viel Geld ausgestattet sind und dichte, global verzweigte Netze und sehr reiche Geldgeber haben.

Den gesamten Kettenbrief kann man hier am Ende des Artikels lesen (klick).

Prüfen!

Der Kettenbrief bietet eine gewisse Problemstellung, da er keinerlei Nachweise, jedoch eine Menge Thesen bietet. Diese Thesen aus dem Kettenbrief gilt es abzuchecken. indem die einzelnen Thesen isoliert betrachtet und entsprechend geprüft werden. Dies machen wir in der Reihenfolge, wie sie auch im Kettenbrief erscheinen.

Zum Ablauf: Der Kettenbriefinhalt wird jeweils als „These“ markiert, darauf folgt ein kurzer Faktencheck. Die Quellenangaben zu den jeweiligen Checks finden sich als verlinkte [Zahl] im Text, aber auch als Klartext am Ende des Artikels.

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These

Bitte lesen Und weiterleiten
Greta sitzt mit selbstgebasteltem Pappschild an einer Hauswand in Schweden auf dem Boden. REIN ZUFÄLLIG kommt an genau diesem Tag, in genau dieser Stunde, an genau diesem Ort Ingmar Rentzhog, REIN ZUFÄLLIG PR-Experte, dort vorbei. Macht Fotos.

Faktencheck

Greta Thunberg hat ihren Skolstrejk för klimatet (Schulstreik für das Klima ) am 20.August 2018 begonnen. Die Medien waren nicht rein zufällig vor Ort, denn bereits zu dieser Zeit waren ein 15 jähriges Mädchen und ihr Klimastreik in Schweden durchaus eine Meldung wert. [1].

Der Investor und PR-Manager Ingmar Rentzhog habe nach eigenen Angaben selbst zufällig von Greta erfahren und ist daraufhin mit einem Fotografen zu ihr hin. Daraufhin habe er die Medien informiert.
Man darf natürlich nicht vollends außer Acht lassen, dass ihre Eltern in Schweden keine unbekannten Menschen sind, denn ihr Vater ist Schauspieler und Produzent, die Mutter eine Opernsängerin.
Nicht zu vernachlässigen: Greta Thunberg saß während ihres Streiks nicht an irgendeiner Hauswand, sondern grundsätzlich öffentlichkeitswirksam am schwedischen Parlament [2].

Dennoch ist das Zusammenspiel zwischen Rentzhog und Greta Thunberg in den Medien eher selten angesprochen worden, eine heimlich geplante Aktion dürfte jedoch unwahrscheinlich sein [3].

Die These ist somit FALSCH

These

REIN ZUFÄLLIG hat Herr Rentzhog auch exzellente Kontakte zu Organisationen, die mit viel Geld ausgestattet sind und dichte, global verzweigte Netze und sehr reiche Geldgeber haben.

Faktencheck

Rentzhog hat seit 2004 ein Finanzmarkt-Kommunikationsbüro und war 2007 Mitglied der von Al Gore gegründeten Organisation Climate Reality. Insofern hat er natürlich Kontakte zu verschiedenen Organisationen und hat auch in der Vergangenheit schon an verschiedenen Klimaprojekten mitgewirkt.

Renthzog spricht ebenso davon, dass er mit seinen Kontakten und seinem Netzwerk Greta Thunberg sehr helfen konnte, im Gegenzug Greta ihn bei einer Kampagne unterstütze  [2].

„Wir sind eine Plattform mit großer globaler Reichweite und wir haben Greta geholfen, mit ihrer Botschaft gehört zu werden. Das zeigt, dass wir Reichweite haben – und in die haben die Leute wohl investiert. Das ist nichts, worüber wir uns schämen müssen.“

Die These ist somit RICHTIG.

These

REIN ZUFÄLLIG ist er auch Vorsitzender des Think Tanks „Global Challenge“.

Faktencheck

Nein, er ist nicht der Vorsitzende von Global Challenge [4].

Die These ist FALSCH.

These

REIN ZUFÄLLIG bringt Gretas Mutter auch wenige Tage später ein neues Buch über sich und Greta heraus.

Faktencheck

Im August 2018 war Greta Thunbergs Mutter Malena Ernman die wohl berühmteste Person der Familie, sie hatte 2009 am ESC teilgenommen [5] und war einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Aufgrund dieser Berühmtheit und aus dem Zusammenleben mit Greta Thunberg hat sie das Buch „Szenen aus dem Herzen“ geschrieben und das lange bevor Gretas Schulstreik anfing.
Die Veröffentlichung des Buches im August und der Beginn von Greta Thunbergs Streik waren dann tatsächlich Zufall, denn Greta Thunbergs erster Streiktag war am 20.08.2018, dem ersten Schultag nach den Sommerferien [6].

Eine Buchveröffentlichung wird jedoch nicht rein zufällig terminiert und ganz besonders nicht dann, wenn das Kind sich erst in den Sommerferien entschließt in den Schulstreik zu gehen. Offen hingegen bleibt, ob Greta Thunberg sich bewusst für diesen Termin entschieden hat [7].

Die These ist in Teilen denkbar, jedoch nicht bestätigt.

These

Und natürlich REIN ZUFÄLLIG postet Ingmar Rentzhog sein anrührendes Foto von Greta auf Instagram und Facebook samt einem langen, herzerweichenden Artikel genau am Tag der Buchvorstellung.

Faktencheck

Ingmar Rentzhog kennt natürlich Greta Thunbergs Eltern, doch dürfte er hier eher umgekehrt auf den Zug ihrer Bekanntheit aufgesprungen sein.

Dennoch darf nicht vergessen werden, dass Rentzhog natürlich begleitend die PR-Kampagne fuhr [8].

Diese These dürfte umgekehrt Bestand haben.

These

REIN ZUFÄLLIG wurde er an genau diesem Tag auch Vorsitzender des genannten Think Tanks. Der REIN ZUFÄLLIG von Milliardärin und Ex-Ministerin von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei gesponsert wird.

Faktencheck

Die Behauptung über Kristina Persson stellt sich jedoch als problematisch dar, da diese keine Milliardärin ist. Das geht aus der Forbes Veröffentlichung „THE RICHEST PEOPLE IN THE WORLD“ hervor [9] (entweder nach „Persson“ oder „Schweden“ filtern).

Diese These ist FALSCH.

These

Als Krönung ein Auftritt im schwedischen TV mit einem flammenden Plädoyer für die Klimarettung. Was die linientreuen Merkel-Medien natürlich nicht zeigten und erst ein Clip am folgenden Tag offenbarte: der Saal war fast leer…

Faktencheck

Es war der Blog des Journalisten Andreas Henriksson, der darauf aufmerksam gemacht hat.
In Kattowitz hat Greta Thunberg vor fast leeren Rängen gesprochen. Die leeren Plätze wurden nicht gezeigt, allerdings haben diese Rede mehrere Millionen Menschen im TV sehen können [10].

Henriksson hingegen sieht jedoch seine Recherchen nun missbraucht [11]:

Genau das ist das Problem. Rechte Aktivisten haben meine Recherche für ihre Zwecke missbraucht. Für ihre Hetz-Kampagne gegen Greta, ihre Mutter und gegen ihrer Meinung nach manipulierte linke Aktivisten.

Henriksson sagt ebenso deutlich, dass Thunberg für ihn kein PR-Produkt sei. In seinen Augen glaubt sie wirklich an das, was sie macht:

Nein, sie ist kein PR-Produkt. Sie glaubt wirklich an das, was sie macht. Sie ist sie selbst. Sie ist ein Phänomen.

Diese These ist WAHR, wird jedoch mit falscher Intention verwendet.

Übrigens: Es ist ausgerechnet Henriksson, auf den sich Thunberg-Kritiker beziehen, der jedoch exakt die These der PR-Marionette bestreitet [12].


These

REIN ZUFÄLLIG ist Gretas Papa nicht nur Geschäftsführer sowohl bei Ernman Produktion AB wie auch bei Northern Grace AB, beides aktiennotierte Gesellschaften in Schweden mit identischer Adresse in einem Nobelviertel Stockholms, deren Aktien seit dem ersten Auftreten Gretas quasi durch die Decke gehen,..

Faktencheck

Svante Thunberg hat zwei Produktionsfirmen. Die Ernman Produktions ist eine Produktionsfirma für Film und Veranstaltungen. Die Northern Grace AB hat seit Jahren fast nur minus macht [13]. Auch das Correctiv schreibt in seinem Faktencheck [14]:

Das stimmt nicht: Eine von Svante Thunbergs Firmen, die Ernman Produktion AB, hat laut den online zugänglichen Geschäftsinformationen 2018 ähnlich viel Umsatz gemacht wie 2016. Auch 2015 und 2017 erzielte sie weniger Umsatz als 2016. Die zweite Firma des Vaters, Northern Grace AB, hat in den letzten Jahren keine Umsätze erwirtschaftet. Die Umsätze der Unternehmen haben sich mit der Bekanntheit Greta Thunbergs also nicht merklich gesteigert.

Mehr sogar: Svante Thunberg gab gegenüber dem Correctiv an, dass von der Firma keine Aktien existieren:

 „Es existieren keine Aktien von unserer Firma, und man kann nicht in sie investieren“

Man muss bei den schwedischen Firmenformen differenzieren: Die private Aktiengesellschaft (AB) ist am weitesten verbreitet und der GmbH ähnlich. Die öffentliche, das heißt an der Börse notierte, Aktiengesellschaft (AB publ.) ist mit der AG zu vergleichen [15].

Diese These ist gemischt: JA, er hat zwei Produktionsfirmen. NEIN, Greta Thunberg hat bis dato keine wesentlichen Auswirkungen auf den Umsatz gehabt. Es gibt entsprechend auch keine Aktien und Kurse.

These

…er (Anmerkung: Gemeint ist Svante Thunberg) ist nebenbei auch REIN ZUFÄLLIG Promoter der Firma „WeDontHaveTimeAB“, deren Gründer REIN ZUFÄLLIG Ingmar Rentzhog ist und die ihr Geschäftsmodell mit der Verbindung über das Pariser Abkommen und der Förderung des großen Geschäfts mit Klima-Informationen und CO2-Zertifikaten finanziert.

Faktencheck

„We don`t have time AB“ ist die Firma von Rentzhog, der diese 2017 gründete. Svante Thunberg hat damit nichts zu tun und ist nicht deren offizieller Partner [16]. Was in dem Kettenbrief mit „Promoter“ gemeint ist, bleibt somit offen und müsste durch den Verfasser des Kettenbriefs konkretisiert werden.

Promoter ist in dem Sinne eigentlich jemand, der (finanziell) unterstützt oder öffentlich bewirbt. Das Unternehmen wurde aber aus einem Crowdfunding mit über 550 Investoren geboren. Svante Thunberg findet keinerlei Erwähnungen in den Dokumenten über die Investoren [17].

Der Kettenbrief ist an dieser Stelle zu unkonkret mit dem Begriff „Promoter“. Eine offizielle Partnerverbindung zwischen Svante Thunberg und „We don`t have time AB“ gibt es nicht.

These

Diese „edle“ Firma betreibt ausschließlich PR für die Pariser Verträge und die CO2-Agenda zur „Klimarettung“, die REIN ZUFÄLLIG diese CO2-Zertifikate in die Welt gerufen hat.

[…]

Dass diese CO2-Zertifikate ein Riesengeschäft sind und alles andere als eine wirksame Waffe gegen die Umweltverschmutzung und CO2, ist mittlerweile bekannt. Die Idee des Handels mit Verschmutzungslizenzen, durch den die Wirtschaft zum Energiesparen und Klimaschutz angespornt werden sollte, wurde von der Industrie schlicht in ihr Gegenteil verkehrt.

Faktencheck

We don`t have time handelt nicht mit CO2-Zertifikaten, sondern kauft diese auf und nimmt diese damit aus dem Handel [18]. Ein Weiterverkauf, also ein „Handel“ ist nicht weiter definiert. Auch ein Faktencheck des Schweizer Rundfunks konnte diese These nicht verifizieren [19].

Der Vater arbeitet laut Medienberichten mit der Klimaschutz-Plattform «We don’t have time» zusammen. Er ist dort aber weder als Mitarbeiter noch als Teilhaber aufgeführt. Offensichtlich scheint er die Meinung seiner Tochter zu teilen und ihr Engagement zu fördern. Daraus einen Manipulationsvorwurf abzuleiten, scheint mir aber gewagt.

Diese These ist FALSCH.

These

Hinter „WeDontHaveTime“ stehen „Aktivisten“ von „Extinction Rebellion“, einer internationalen linksradikalen Umweltschutzbewegung.

Faktencheck

Zum Thema Extinction Rebellion, einer international operierenden Organisation, die in Großbritannien 31.10.2018 gegründet wurde, gibt es nur eine einzige Überschneidung. Das erfährt man ebenfalls aus dem Artikel des Correctiv. Hier lautet es [14]:

We Don’t Have Time habe lediglich einen Artikel über das Aktivisten-Netzwerk Extinction Rebelliongeschrieben. Verbindungen zwischen Exctinction Rebellion und Rentzhogs Unternehmen gebe es nicht.

Diese These ist FALSCH.

These

Greta hat sich wahrscheinlich sehr mit dem Thema „Klimawandel“ beschäftigt und sich ganz dort hineingearbeitet – ihre von finanziellen Interessen getriebenen Eltern werden daran nicht unschuldig sein.

Faktencheck

Es handelt sich hierbei um eine Wiederholung der vermeintlichen Interessenlage der Eltern, die jedoch nicht nachgewiesen werden konnte.

Diese These ist eine Dopplung aus den vorangegangenen Vorwürfen.

These

Es wäre typisch für eine Asperger-Patientin, dass sie den Klimawandel so sehr als Gefahr und Bedrohung erlebt, dass sie wirklich all das glaubt, was man ihr an Gefahren ausmalt.

Faktencheck

Die Erwähnung des Asperger-Syndroms spielt bei den Vorwürfen gegen Greta Thunberg immer eine Rolle. Nach Thunbergs eigenen Angaben dürfte das Asperger-Syndrom sie jedoch bestärkt haben, sich so dermaßen für den Klimaschutz einzusetzen und dieses Ziel zu fokussieren. Dies sagte sie in einem Interview in der Skavlan Talkshow [20]:

Ob dadurch ihre Objektivität eingeschränkt wird, ist lediglich eine Vermutung, die ihr vorgeworfen wird. Sie selbst sieht ihre Ansichten faktenbasiert [21]:

Es macht mich nicht radikaler, aber es macht mich realistischer. Ich schaue mir die Statistiken an, wie stark die Emissionen zugenommen haben und um wie viel sie reduziert werden müssen. Und dann denke ich mir, okay so sieht es aus, das muss ich tun. Und mein Gewissen lässt nicht zu, nicht zu handeln. Ich muss etwas tun – ansonsten kann ich nachts nicht schlafen.

Diese These ist subjektiv und kann zweiseitig ausgelegt werden.

These

Und Greta sitzt schon wieder im Zug und lässt sich beim Essen fotografieren. Zwischen Bergen an Plastikverpackungen und ihrem Einweg-Kaffeebecher.

Faktencheck

Es handelt sich bei dieser These um ein bekanntes Bild von Greta Thunberg, welches sie selbst am 22. Januar 2019 veröffentlichte:

In einem Interview mit Spiegel Online wurde sie konkret auf diesen Vorwurf angesprochen [22]:

SPIEGEL ONLINE: Man hat Sie angegriffen, weil Sie im Zug nach Davos Toastbrot aus einer Plastikverpackung gegessen haben….

Thunberg: Wir sind 32 Stunden mit dem Zug gefahren. Wir mussten unterwegs irgend etwas essen, und diese Produkte werden nun mal in Plastik verpackt. Und nicht alle Lebensmittel auf dem Tisch im Zug habe ich mitgebracht.

Diese These bedient sich einer Hyperbel („Bergen an Plastikverpackungen“) und bezieht sich auf einen gerne genutzten Teilausschnitt, der nicht generell gilt.

Abschließend

Der Kettenbrief in seinem Ganzen ist ein Narrativ für sich, welcher sich verschiedener Elemente bedient. Ein wichtiges Stilmittel ist die Entmenschlichung von Greta Thunberg, indem sie als eine Marionette in einem PR-Spiel dargestellt wird. Das ist übrigens ein simpler psychologischer Trick: Mithilfe einer Entmenschlichung fällt es einfacher, Wut oder gar Hass gegenüber einem Menschen aufzubauen. In diesem Fall wird Greta Thunberg zu einer Projektionsfläche der Wut gegenüber der Klimabewegung.

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Daneben bietet der Kettenbrief wenig bis gar keine Quellen, die mühsam für diesen Faktencheck ausfindig gemacht werden mussten. So läuft das Spiel eigentlich nicht! Aufgrund der komplett fehlenden Faktenlage handelt es sich bei dem Kettenbrief um einen meinungsbasierten Inhalt. Im Kern ist es auch fraglich, ob der Kettenbrief überhaupt faktisch überzeugen möchte.

Vielmehr erhebt sich der Verdacht, dass der Inhalt mit seinen verschiedenen Stilmitteln eher zynisch und emotional daherkommen will. Die ständige Repetitio der ironisch gemeinten Worte „REIN ZUFÄLLIG“ untermalt als verstärkendes Element die Aussage eines kampagnenartigen Plans. Dadurch wird eine Pseudo-Argumentationskette errichtet, bei der quasi vom Jetztzustand zum Anfang zurückgearbeitet und dann behauptet wird, dass es keinen Zufall gibt. Ebenso fällt die starke Bildsprache auf, die hier im Vordergrund steht (Beispiel: „linksgrün indoktrinierten, naiven jungen Menschen“).

Der Kettenbrief enthält durchaus teilweise Vorwürfe, die auf echten Fakten basieren, die jedoch (bewusst?) missinterpretiert werden, um anschließend daraus (bewusst?) falsche Schlüsse zu ziehen. Durchmischt ist der Kettenbrief von teilweise komplett falschen Behauptungen, andernorts von starken Interpretationen.

Insgesamt reicht dieser Kettenbrief nicht aus, um Greta Thunberg als reine PR-Marionette zu verifizieren.

Der Kettenbrief als Ganzes:

Greta sitzt mit selbstgebasteltem Pappschild an einer Hauswand in Schweden auf dem BodenREIN ZUFÄLLIG kommt an genau diesem Tag, in genau dieser Stunde, an genau diesem Ort Ingmar Rentzhog, REIN ZUFÄLLIG PR-Experte, dort vorbei. Macht Fotos. REIN ZUFÄLLIG hat Herr Rentzhog auch exzellente Kontakte zu Organisationen, die mit viel Geld ausgestattet sind und dichte, global verzweigte Netze und sehr reiche Geldgeber haben. REIN ZUFÄLLIG ist er auch Vorsitzender des Think Tanks “Global Challenge”. REIN ZUFÄLLIG bringt Gretas Mutter auch wenige Tage später ein neues Buch über sich und Greta heraus. Und natürlich REIN ZUFÄLLIGpostet Ingmar Rentzhog sein anrührendes Foto von Greta auf Instagram und Facebook samt einem langen, herzerweichenden Artikel genau am Tag der Buchvorstellung. REIN ZUFÄLLIG hatten sich Rentzhog und Gretas Mutter aber schon früher mal getroffen. Am 4. Mai 2018 bei einer Klimakonferenz. REIN ZUFÄLLIG wurde er an genau diesem Tag auch Vorsitzender des genannten Think Tanks. Der REIN ZUFÄLLIG von Milliardärin und Ex-Ministerin Kristine Person von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei gesponsert wird.

Und los geht die PR-Kampagne für die linksgrün indoktrinierten, naiven jungen Menschen rund um die Welt. Ein dauer-schulschwänzender Teenager mit Asperger-Syndrom als Zugpferd für Spendengelder und zur Verbreitung linker Botschaften, das zieht wie verrückt und wird perfekt gemanagt. Als Krönung ein Auftritt im schwedischen TV mit einem flammenden Plädoyer für die Klimarettung. Was die linientreuen Merkel-Medien natürlich nicht zeigten und erst ein Clip am folgenden Tag offenbarte: der Saal war fast leer…

REIN ZUFÄLLIG ist Gretas Papa nicht nur Geschäftsführer sowohl bei Ernman Produktion AB wie auch bei Northern Grace AB, beides aktiennotierte Gesellschaften in Schweden mit identischer Adresse in einem Nobelviertel Stockholms, deren Aktien seit dem ersten Auftreten Gretas quasi durch die Decke gehen, er ist nebenbei auch REIN ZUFÄLLIG Promoter der Firma “WeDontHaveTimeAB”, deren Gründer REIN ZUFÄLLIGIngmar Rentzhog ist und die ihr Geschäftsmodell mit der Verbindung über das Pariser Abkommen und der Förderung des großen Geschäfts mit Klima-Informationen und CO2-Zertifikaten finanziert. Diese “edle” Firma betreibt ausschließlich PR für die Pariser Verträge und die CO2-Agenda zur “Klimarettung”, die REIN ZUFÄLLIGdiese CO2-Zertifikate in die Welt gerufen hat. Hinter “WeDontHaveTime” stehen “Aktivisten” von “Extinction Rebellion”, einer internationalen linksradikalen Umweltschutzbewegung. Nachdem Rentzhog mit Greta für die Neuemission von „WeDontHaveTime“ geworben hat wurden etwa eine Million Euro eingesammelt. Überflüssig zu erwähnen, dass auch diese Aktie seit der Greta-PR steil nach oben geschossen ist. Dass diese CO2-Zertifikate ein Riesengeschäft sind und alles andere als eine wirksame Waffe gegen die Umweltverschmutzung und CO2, ist mittlerweile bekannt. Die Idee des Handels mit Verschmutzungslizenzen, durch den die Wirtschaft zum Energiesparen und Klimaschutz angespornt werden sollte, wurde von der Industrie schlicht in ihr Gegenteil verkehrt. Sogar eine hochoffizielle in Berlin vorgestellte Studie besagt, dass die Firmen durch den europäischen Emissionshandel nicht etwa draufzahlen, sondern millionenschwere Geschäfte machen.

Greta hat sich wahrscheinlich sehr mit dem Thema „Klimawandel“ beschäftigt und sich ganz dort hineingearbeitet – ihre von finanziellen Interessen getriebenen Eltern werden daran nicht unschuldig sein. Es wäre typisch für eine Asperger-Patientin, dass sie den Klimawandel so sehr als Gefahr und Bedrohung erlebt, dass sie wirklich all das glaubt, was man ihr an Gefahren ausmalt. Zitat: “Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre“. Ob das wirklich eine „gute Sache“ ist, das Mädchen derart in Panik zu versetzen, so dass sie gut funktioniert?

Und man sehe sich mal an, was die “Aktivisten” nach ihrer Demo am Ort des Gesichtzeigens zurücklassen. Weggeworfene Pappschilder, anstatt daheim vorschriftsmäßig getrennt und entsorgt, Hamburger in Styroporkisten, massenweise Getränkebecher und Weißblechdosen, Plakate, Spruchbänder, Fahnen, bestückt mit superschlauen Klimarettersprüchen – alles einfach am Straßenrand entsorgt. Und Greta sitzt schon wieder im Zug und lässt sich beim Essen fotografieren. Zwischen Bergen an Plastikverpackungen und ihrem Einweg-Kaffeebecher.

Greta kann einem eigentlich nur leid tun. Sie versteht nicht, dass sie die Marionette für rein finanzielle Interessen ist. Dass man hierfür eine Behinderte missbraucht, ist umso verwerflicher. Im Gegensatz dazu sind all die linksgrünen Gesichtzeiger auf den Demos ja bekanntlich ideologisch derart gefestigt, dass sie ihre geistige Insolvenz für moralische Überlegenheit halten und weder willens, noch in der Lage sind, die wahren Zusammenhänge zu erkennen.

LG und ein schönen CO2-freies? Wochenende

Quellen:

[1] https://www.aftonbladet.se/svenskahjaltar/a/G1AL4q/greta-15-skolkar–for-klimatets-skull
[2] http://www.taz.de/Greta-Thunberg-kommerziell-ausgenutzt/!5571776/
[3] https://meedia.de/2019/01/29/pr-marionette-oder-klima-galionsfigur-ist-die-greta-thunberg-story-zu-schoen-um-wahr-zu-sein/
[4] https://globalchallenges.org/en/about/board
[5] https://youtu.be/xE9Pl3mqRbo
[6] https://www.spiegel.de/kultur/literatur/greta-thunberg-im-buch-szenen-aus-dem-herzen-ueber-die-klimaaktivistin-a-1265206.html
[7] https://www.dw.com/de/greta-thunberg-szenen-aus-dem-herzen/a-48586023
[8] https://kurier.at/chronik/welt/pr-unternehmer-warb-mit-umweltaktivistin-greta-um-kapital/400404242
[9] https://www.forbes.com/billionaires/#4d8d5ff1251c
[10] https://henrikalexandersson.blogspot.com/2018/12/klimat-greta-has-left-building.html
[11] https://www.focus.de/politik/ausland/klima-aktivistin-in-berlin-greta-thunberg-nur-eine-pr-marionette-schwedischer-journalist-klaert-ueber-vorwuerfe-auf_id_10523492.html
[12} https://www.spiegel.de/plus/ist-greta-thunberg-eine-pr-marionette-a-83fbe5dd-b300-44a2-89f6-f873e19bae6e
[13] https://www.allabolag.se/5568857485/northern-grace-ab
[14] https://correctiv.org/faktencheck/gesellschaft/2019/06/13/greta-thunberg-keine-belege-fuer-systematische-pr-kampagne-der-eltern-und-eines-unternehmers
[15] https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/ein-unternehmen-in-schweden-gruenden.html
[16] https://www.wedonthavetime.org/about-us
[17] https://www.wedonthavetime.org/about-us#investor-relations
[18] https://www.focus.de/regional/sachsen-anhalt/halle-saale-we-dont-have-time-von-greta-thunberg-mitbeworbenes-netzwerk-ist-gestartet_id_10669388.html
[19] https://www.srf.ch/news/international/kritik-an-greta-thunberg-die-haeufigsten-vorwuerfe-und-was-von-ihnen-zu-halten-ist
[20] https://www.facebook.com/watch/?v=249918005905962
[21] https://www.zdf.de/nachrichten/heute/greta-thunberg-interview-auslandsjournal-100.html
[22] https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/greta-thunberg-die-16-jaehrige-klima-aktivistin-im-interview-a-1251288.html
Artikelbild: Shutterstock / Liv Oeian
Faktencheck-Team: Anke Meeuw, Ralf Nowotny, Andre Wolf
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