Weißes Pulver versendet!

Autor: Andre Wolf

Fast so wie im Fake, aber auch nur fast so: Weißes Pulver in Briefumschlägen sorgt für Gefahrstoffeinsätze der Feuerwehr Hamburg und Essen.

Aus einer Presseaussendung der Polizei erfährt man, dass am Montagmorgen (04. Juni 2018) die Feuerwehr Hamburg zu zwei Gefahrstoffeinsätzen gerufen wurde. In der Poststelle eines Energieversorgers wurde maschinell ein Briefumschlag geöffnet, aus dem weißes Pulver rieselte. Die alarmierten Polizeikräfte stellten den Brief sicher, verschlossen die Poststelle und warteten die Feuerwehr Hamburg ab. Durch den Umweltdienst und Spezialisten der Technik- und Umweltschutzwache wurde der sichergestellte Umschlag von einem Trupp unter einem Gefahrstoffschutzanzug mit einem Spezialmessgerät analysiert. Hierbei wurde unter anderem ein Stoff identifiziert, der als Trägerstoff für giftige oder gesundheitsschädliche Agenzien dienen könnte. Daraufhin wurde ein Dekontaminationsplatz eingerichtet und der Desinfektor der Feuerwehr Hamburg an die Einsatzstelle nachgefordert. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg, die innerhalb des Absperrbereichs tätig waren, sowie alle betroffenen Personen, die unmittelbar Kontakt mit dem Briefumschlag oder dem Pulver hatten, wurden in einem speziellen Duschzelt dekontaminiert und einer Desinfektion unterzogen. Der Umschlag wurde ebenfalls dekontaminiert und transportsicher verpackt zur weiteren Analyse in das Hygieneinstitut befördert.

Keine Dreiviertelstunde nach dem Einsatzbeginn in der City-Nord ging eine weitere Meldung über den Fund weißen Pulvers in der Rettungsleitstelle ein. Im Amtsgericht in der Max-Brauer-Allee wurde ebenfalls ein Brief mit weißem Pulver gefunden. Da die Gefahrstoffexperten noch in den Einsatz in der City-Nord gebunden waren, wurde die Einsatzstelle durch Feuerwehr-Einsatzkräfte zunächst versiegelt. Nachdem der dortige Einsatz beendet war, rückte der Gefahrgutzug mit dem Umweltdienst aus der City-Nord zum Amtsgericht Hamburg-Altona ab. Dort wurde ebenfalls eine Dekon-Strecke aufgebaut und das Fundstück unter besonderen Schutzmaßnahmen analysiert. Das Ergebnis der Stoffanalyse steht zum jetzigen Zeitpunkt noch aus. Die Polizei hat die Ermittlungen zu beiden Einsätzen übernommen.

Medion in Essen

Auch bei der Firma Medion in Essen ging ein Brief ein, der eine weiße Substanz enthielt. Dabei kam es bereits am Freitag (1. Juni 2018) zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Durch Medienberichte und einen Sprecher der Polizei wurde bestätigt, dass ein Briefumschlag mit einem verdächtigen weißen Pulver entdeckt worden war.

Der Umschlag wurde von der Polizei sichergestellt und untersucht.

Keine Gefahr!

In allen Fällen, also in Hamburg und auch in Essen, stellte sich heraus, dass von der Substanz keine Gefahr ausgeht. Die Analysen der beiden Proben aus den Gefahrstoffeinsätzen der Feuerwehr Hamburg in der City-Nord (Überseering) durch das Hygieneinstitut und in der Altona-Nord (Max-Brauer-Allee) durch die Spezialisten der Technik- und Umweltschutzwache sind abgeschlossen. In beiden Proben wurden keine gesundheitsschädlichen oder giftigen Substanzen gefunden.

Bei der Probe, die in Essen sichergestellt wurde, dürfte es sich um Waschpulver gehandelt haben.

Dennoch wirken diese Briefe wie die Schilderungen aus einem alten Fake. Dieser Kettenbrief tritt in gewisser Regelmäßigkeit in Form eines Screenshots auf und wird zumeist über WhatsApp geteilt. Das erste Mal kam uns dieser Kettenbrief, in dem es um chemische Substanzen geht, im November 2016 zu Gesicht. So sieht dieser Kettenbrief aus:

MIMIKAMA

Es handelt sich hierbei um einen Fake, der zu einem Kettenbrief (und auch einer urbanen Legende) mutiert ist. Der Inhalt ist schlichtweg falsch und sollte nicht weiter verteilt werden.

Nachahmer?

Inwiefern die jüngsten Fälle den Fake zum Vorbild hatten, ist nicht nachweisbar. Dennoch wird in allen Fällen mit derselben Angst gespielt. Unbekannte Substanzen kommen per Post: Ein narrativ, das uns bestimmt auch in Zukunft noch beschäftigen wird.

Quellen:

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