Pro Familia und “Lieben, Kuscheln, Schmusen”: immer wieder ein Reizthema

Autor: Mimikama

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“Lieben, Kuscheln, Schmusen”: auch nach 21 Jahren immer noch ein Streitthema. Und nun wird unter dem Titel “EKELHAFT!!! ‪Pro‬ ‪Familia‬ fördert ‪Pädophilie‬” durch den Blog MZW zur Hinrichtung der Verfasser aufgerufen.

Nach neusten Erkenntnissen wird oft dazu „aufgefordert“ Straftaten zu begehen, auch wenn die Ersteller mancher Texte und Artikel das vielleicht gar nicht möchten oder beachten, aber hier ein kleines Beispiel, ein Auszug aus dem Vorwurf seitens MZW [1]:

Man sollte so langsam damit beginnen nicht nur Beschwerdemails an die entsprechenden Stellen – ebenso an die Ministerien – zu schreiben, sondern auch die Machenschaften öffentlich anprangern und die Verantwortlichen vor Gericht bringen. Denn diese töten die Seelen der Kinder und Menschen, denn auch den Männern droht dann sexuelle Vergewaltigung durch homosexuelle Hormonbomber. STELLT SIE ALLE AN DIE WAND UND FEUER!!!!

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(Screenshot: MZW)

VORSICHT! Durch solche Aussagen kann man sich nach § 111 – Öffentliche Aufforderung zu Straftaten strafbar machen!

Aber die Thematik um das Buch “lieben, kuscheln, schmusen” ist nicht zum ersten Mal aufgetaucht.

Nicht zum ersten Mal in der Kritik!

“Schamverletzende Aufklärungsmaterialien von Pro Familia NRW” lautete der Titel eines Artikels, welcher bereits vor einem Jahr stark diskutiert wurde. Zugegeben, vor einem Jahr war das Diskussionlevel wesentlich sachlicher und daher beziehen wir uns, um den Pro Familia Beitrag zu betrachten, auf den damaligen Vorwurf.

Dabei handelte es sich um einen Artikel der Initiative “Familienschutz”, in welcher ein Ratgeber für die Sexualerziehung von Kindern angeprangert wird.

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(Screenshot: Facebook)

Der Ratgeber existierte tatsächlich und ist Teil der „Sexualpädagogischen Reihe“ des Verbandes pro familia Nordrhein-Westfalen.

Vorwürfe 2015

Die Zitate, welche in dem Artikel von Familienschutz angegeben werden, stammen in der Tat aus dem Buch und wirken in der tat teilweise befremdlich.

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(Screenshot: Familien-Schutz)

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(Screenshot: Demofüralle)

Jetzt muss man jedoch ein mal kurz stoppen und auf die Quellen schauen. Zunächst: Das Buch “Lieben, Kuscheln, Schmusen” stammt aus den frühen 90ern, die letzte Ausgabe erschien 1996. Das ist bereits über 20 Jahre her. Das Buch erregte seinerzeit viel Aufsehen und auch Ablehnung. Pro familia musste sich damals bereits starker Kritik aussetzen und rechtfertigen:

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(Screenshot: Web-Archiv)

Es ist jedoch fraglich, ob das Buch überhaupt so zum Einsatz kommt, wie es propagiert wird. Auch hier hätte MZW schauen können, bevor man Todesforderungen schreibt. Zum einen stammt die letzte Auflage von 1996, das bedeutet, es wurde seit dem auch nicht mehr gedruckt. Man kann also davon ausgehen, dass es in großen Stückzahlen neu nicht mehr zu bekommen ist. Bei Amazon zum Beispiel ist es zwar geführt, jedoch nicht erhältlich:

Derzeit nicht verfügbar.
Ob und wann dieser Artikel wieder vorrätig sein wird, ist unbekannt.

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(Screenshot: Amazon)

Gemessen an den Rezensionen bei Amazon erkennt man auch hier deutlich, dass das Buch sehr kritisch angesehen wird.

Kritisch zu sehen? Kann man

In den Darstellungen prallen nun Welten aufeinander. Zum einen steht da “pro familia” mit einer sehr offenen Anschauungsweise, mit welcher der Verband auch immer wieder in die Kritik rückte, zum anderen stammen die neuen Vorwürfe von “Familienschutz” aus einem recht konservativen Umfeld. Wo am Ende die Wahrheit liegt, müssen Eltern und Pädagogen dann für sich entscheiden. Und die Darstellung durch MZW? Die lassen wir an dieser Stelle wertungsfrei.

Man sollte so langsam damit beginnen nicht nur Beschwerdemails an die entsprechenden Stellen – ebenso an die Ministerien – zu schreiben, sondern auch die Machenschaften öffentlich anprangern und die Verantwortlichen vor Gericht bringen.

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