„Sollen sie doch Porsche fahren“-Plakat mit Christian Lindner – Fake-Zitat ist strafbar

In Düsseldorf hingen mehrere Plakate mit einem angeblichen Zitat des FDP-Politikers Christian Lindner. Das Zitat ist nicht echt, und auch wenn es witzig-sarkastisch gemeint ist: Strafbar ist es trotzdem, weshalb der Staatsschutz nun ermittelt.

Autor: Ralf Nowotny

Die Behauptung

In Düsseldorf hingen mehrere Plakate mit einem angeblichen Zitat von Christian Lindner: „Kein Geld für ÖPNV? Sollen sie doch Porsche fahren.“

Unser Fazit

Die Plakate wurden von einer Aktionsgruppe per Crowdfunding finanziert und aufgehängt, das Zitat ist nicht echt. Der Staatsschutz ermittelt nun gegen die Urheber.

Bekanntlich ist der FDP-Politiker Christian Linder gegen eine Fortführung des beliebten 9-Euro-Tickets in Deutschland. Es sei eine „Gratismentalität“ und „nicht fair“, in einem Interview deutet er sogar an, dass ja vor allem „viele linke Gruppen, Antifa zum Beispiel“ sich für die Fortführung einsetzen. Zudem wird immer wieder diskutiert, wie stark eigentlich die Verbindungen Lindners zu Porsche sind und der Konzern Einfluss auf die Politik nimmt – was wohl letztendlich zu dem Plakat mit dem falschen Zitat führte.

Das Plakat mit dem falschen Zitat

Mehrere Fotos des Plakats existieren, die Bilder sind auch nicht manipuliert. Hier ein Beispiel:

Das gefälschte Lindner-Plakat in Düsseldorf
Das gefälschte Lindner-Plakat in Düsseldorf, Quelle: Twitter

Optisch ist das Plakat gestaltet, als ob es tatsächlich von der FDP stamme. Auf dem Plakat steht: „#9EuroTicket – Kein Geld für ÖPNV? Sollen sie doch Porsche fahren“.

Der kleine Hinweis auf dem Plakat

Auf dem Plakat findet sich jedoch auch ein kleiner Hinweis auf den wahren Ursprung des Plakats. Wir zoomen mal ein wenig näher ran:

An den Hinweis rangezoomt
An den Hinweis rangezoomt

Okay, optimal war die KI da nicht unbedingt bei der Vergrößerung, aber mit ein wenig Raterei sind wir dann doch auf einen sinnvollen Accountnamen gestoßen: „nervtjeden“. Und tatsächlich wurde eine Art „Vorversion“ des Plakats bereits am 11. August auf Twitter von einem Account namens @nervtjeden (siehe HIER) veröffentlicht:

MIMIKAMA
Der „Vorentwurf“ des Plakats, Quelle: Twitter

Der Account namens „Dies Irae“ macht auch im Profil deutlich, dass sie „Adbusting“ und „manipulierte Werbung“ erstellen. Am 13. August wurde darum gebeten, den Druck des Plakats finanziell zu unterstützen, am 16. August wurden die ersten Plakate in der Version gedruckt, wie sie auch auf dem aktuellen Foto zu sehen ist.

Staatsschutz ermittelt gegen die Urheber

Wie unter anderem WDR, Spiegel, KSTA und RND berichten, hingen die Plakate in mehreren großen Werbekästen in Düsseldorf, wurden aber mittlerweile von der Polizei sichergestellt. Laut einem Polizeisprecher hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

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