Kein Fake: Brauhaus nimmt Pommes von der Speisekarte

Kein Aprilscherz und kein Fake: Ein großes Kölner Brauhaus streicht ab dem 1. April 2022 Pommes von seiner Speisekarte. Der Grund: es fehlt das Öl zum Frittieren.

Autor: Tom Wannenmacher

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Kölner Brauhaus streicht ab dem 1. April 2022 Pommes von seiner Speisekarte. Der Grund: es fehlt das Öl zum Frittieren. (Bild: unsplash/Gilly)
Kölner Brauhaus streicht ab dem 1. April 2022 Pommes von seiner Speisekarte. Der Grund: es fehlt das Öl zum Frittieren. (Bild: unsplash/Gilly)

Aktuell macht eine Meldung die Runde, dass ein Kölner Brauhaus seine Pommes von der Speisekarte nimmt. Einige Nutzer vermuten einen Aprilscherz, da dies ab dem 1.4.2022 passieren soll. Doch dem ist nicht so. Es handelt sich dabei um das Brau- und Wirtshaus „Gaffel am Dom“

Die Nöte des Kölner Brauhauses „Gaffel am Dom“ sind nach Ansicht des Branchenverbandes Dehoga NRW kein Einzelfall. „Wir haben eine angespannte Situation, in der bestimmte Speiseölsorten wie Sonnenblumenöl schwerer als sonst zu bekommen sind“, sagte Sprecher Thorsten Hellwig der dpa. Auch auf der Facebook-Seite des Brau- und Wirtshauses „Gaffel am Dom“ wurde dies in einem Kommentar bestätigt:

Kölner Brauhaus streicht ab dem 1. April 2022 Pommes von seiner Speisekarte. Der Grund: es fehlt das Öl zum Frittieren.
Screenshot: Facebook-Seite: „Gaffel am Dom“

Grund für die Knappheit an Sonnenblumen- und Rapsöl ist der Krieg in der Ukraine, von wo sehr viele Öle kommen. Die Situation des Kölner Brauhauses ist kein Einzelfall. Wie lange die Brauhaus-Besucher auf Pommes verzichten müssen, ist noch unklar.

„Uns ist das Lachen vergangen. Unsere Öllieferanten können uns nicht mehr ausreichend bedienen, deshalb haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen.“

Geschäftsführer „Gaffel am Dom“ Erwin Ott gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger

Eine Einschätzung von OVID, dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland

Ukrai­ne-Krieg ver­knappt die Ver­sor­gung mit Spei­se­ölen und Ei­weiß­fut­ter

Die Ukraine und Russland sind wichtige Lieferanten von Sonnenblumen, Raps, Lein und Soja. Der Konflikt dürfte die bereits angespannte Lage an den Märkten weiter anheizen.

Der Krieg in der Ukraine wird nach Einschätzung von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland spürbare Einflüsse auf Verfügbarkeit und Preise von Ölsaaten und deren Produkten in Deutschland haben.

Der Krieg in der Ukraine wird nach Einschätzung von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland spürbare Einflüsse auf Verfügbarkeit und Preise von Ölsaaten und deren Produkten in Deutschland haben. So ist die Ukraine mit 51 und Russland mit 27 Prozent die weltweit wichtigsten Exportländer für Sonnenblumenöl. Deutschland deckt seinen Bedarf an Sonnenblumenöl zu 94 Prozent über Importe.

“Unsere Sorge gilt zuallererst den Menschen, Freunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern in der Ukraine”, betont OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld. Durch die russischen Angriffe, die Generalmobilmachung in der Ukraine und die beschlossenen Sanktionen sind unmittelbar Einschränkungen für Produktion und Logistik von Ölsaaten im ganzen Land sowie der Schwarzmeerregion zu verzeichnen. Zahlreiche Standorte von OVID-Mitgliedsunternehmen mit insgesamt mehreren Tausend Beschäftigten sind direkt betroffen.

OVID rechnet daher in den kommenden Wochen und Monaten mit Einschränkungen der Warenströme von Sonnenblume, Lein und Soja aus der Konfliktregion. Sollte es kurzfristig zu Engpässen bei einzelnen Rohstoffen kommen, sind diese nur sehr schwer zu substituieren. Mittelfristig werden sich die internationalen Warenströme neu ausrichten und sind neu zu bewerten.

Der Konflikt wird auch Einfluss auf die heimische Versorgung mit Eiweißfuttermitteln aus Sonnenblumen, Raps oder Soja für Rind, Schwein und Geflügel haben. So stammen mehr als zwei Drittel des europäisch erzeugten Sojas aus Russland und der Ukraine. Eine kurzfristige Kompensation aus alternativen europäischen Herkünften steht nicht zur Verfügung.

In den Fokus könnten auch Lein- und Rapssaaten geraten: Fast 90 Prozent der in der EU verarbeiteten Leinsaaten werden importiert. Davon stammen 37 Prozent aus Russland und 5 Prozent aus der Ukraine. Zusätzlich importiert Deutschland 10 Prozent der hierzulande verarbeiteten Rapssaaten aus der Ukraine. 

Die OVID-Mitgliedsunternehmen sind entschlossen, trotz dieser Krise historischen Ausmaßes und den befürchteten Einschränkungen auf Ölsaaten und Futtermittel alle Anstrengungen zu unternehmen, um ihren Lieferverpflichtungen nachzukommen und die Märkte so weit wie möglich zu versorgen. Alle in der Lieferkette Beteiligten sollten in dieser Situation mit Rücksicht und Augenmaß agieren.

Quellen:

Kölner Stadt-Anzeiger:  Kölner Brauhaus streicht Pommes von der Karte
OVID, dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland
Facebook: „Gaffel am Dom“

Weitere Berichte rund um die Ukraine-Krise findet man hier…

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