Die gute alte “Paypal Kudendaten (sic) Überprüfung”

Autor: Andre Wolf

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Glücklicherweise findet sich in dieser Phishingmail, welche sich als PayPal ausgibt, direkt ein großer Patzer: Kudendaten. Denn der Rest der Mail ist erstaunlich gut aufgebaut und sowohl Stil als auch Beschreibung des Anliegens wirken halbwegs plausibel.

Optisch weißt diese Phishingmail keine Auffälligkeiten auf: die dargestellten Elemente wurden direkt mal von PayPal “gemopst”, das Corporate Design ebenso übernommen. Auffällig an dieser Stelle: die E-Mail trägt eine Html-Datei im Anhang, die jedoch keine Virus oder Trojaner ist, sondern das eigentliche Phishingformular darstellt.

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Der Inhalt dieser E-Mail im lautet im barrierefreien Klartext:

Paypal Kudendaten Überprüfung

Guten Tag,

Der FSM-Gutachterausschuss hat mit Entscheidung vom 12. August 2016 bestätigt,
dass das Konzept der Payment Network AG [nun: PayPal]
für die Überprüfung aller Kundendaten verantwortlich zu machen ist.
PayPal verpflichtet Sie daher, die bei uns von Ihnen hinterlegten Kundendaten zu bestätigen. Dieser Vorgang ist bis zum 01. September 2016 kostenfrei.
Sollten Sie Ihre PayPal Daten nicht bis zum 01. September 2016 kostenfrei bestätigt haben, wird PayPal Ihren Kundenzugang bis auf weiteres wegen Nichteinhaltung unserer Datenschutzgrundsätzen vorübergehend sperren.
Eine Reaktivierung/ Freischaltung Ihres Kundenzugang, ist dann nur gegen eine Gebühr von 59.90€ zulässig.

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Klicken Sie dazu Links oben in Ihrer eMail auf das HTML   Zeichen.
Wählen Sie dann „Öffnen/ Auf Festplatte speichern“
Sie werden nun gefragt wie Sie die Datei öffnen wollen.
Wählen Sie dazu einfach Ihren Intenetbrowser aus. (IE/ FF/ GC)

Sie stimmen diesen Datenschutzgrundsätzen zu, wenn Sie sich neu anmelden oder die PayPal-Services verwenden. Indem Sie den Datenschutzgrundsätzen zustimmen, akzeptieren Sie die Verwendung und Offenlegung Ihrer persönlichen Angaben in der hier beschriebenen Art und Weise. (Datenschutz)

Viele Grüsse

Ihr PayPal-Team

Das Ziel dieser Mail liegt natürlich darin, den Empfänger zu irritieren. Im Besten Falle ist der Empfänger ein PayPal-Kunde und tappt in die Falle:


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Phishing

Die Falle ist hier die Html-Datei im Anhang, welche man laut Anleitung öffnen und ausfüllen soll. Bitte dieses unter keinen Umständen machen, zumindest nicht mit wahrheitsgemäßen Angaben! Diese Daten, welche dort abgefragt werden, landen in diesem Falle direkt in Betrügerhänden.

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Hier werden auf einen Schlag direkt sensible Bankdaten abgefragt, im Anschluss daran gibt es eine gefakte Positivmeldung, welche von der Adresse “paypal1.datenabgleich.pl” stammt.

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Eine Schutzsoftware ist hilfreich! Bei aktualisierten Datenbanken und entsprechender Heuristik werden schädliche Seiten oftmals blockiert. Wir nutzen hierfür eine Kaspersky Schutzsoftware.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personendaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Tipp am Smartphone: einen Link andrücken und halten, bis sich ein Dialogfenster mit der Linkvorschau öffnet. Daran kann man erkennen, wohin ein eingebetteter Link führen soll.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.
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