Anbieter wie Paypal oder Klarna werben mit besonders einfacher und sicherer Onlinebezahlung. Doch wo lauern die Fallen? Welche Bezahlverfahren sind wirklich bequem und sicher?

Wer online einkauft, kann beim Bezahlen aus einer ganzen Reihe von Zahlungsmöglichkeiten auswählen: Rechnung, Vorkasse, Kreditkarte oder diverse Online-Anbieter.

Finanzexpertin Barbara Sternberger-Frey vom SWR Marktcheck klärt auf, welcher Bezahlvorgang sicher ist.

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Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 30. November 2021

Paypal und Klarna: Wo lauern die Fallen?

Paypal und Klarna werben beide mit ihrem Käuferschutz. Die Werbung suggeriert: Wenn ein Produkt nicht geliefert wird, bekommt man schnell sein Geld zurück. Doch das funktioniert nicht immer. Der Käuferschutz wird nur garantiert, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.

Während des Bezahlungsprozesses bei PayPal sollte man die Funktion „Waren und Dienstleistungen“ auswählen. Denn damit garantiert PayPal den Käuferschutz, das heißt: Wenn die Ware nicht ankommt oder nicht der Angebotsbeschreibung entspricht, wird das Geld zurückerstattet. Außerdem beinhaltet diese Funktion den Betrugsschutz und die Datenverschlüsselung.

Käuferschutz bei Paypal

Der PayPal-Käuferschutz greift nicht, wenn das Geld an den falschen Empfänger geschickt oder die Funktion „Freunde und Familie“ ausgewählt wird.

Probleme mit Klarna

Auch mit dem Zahlungsdienstleister Klarna komme es immer wieder zu Schwierigkeiten, berichtet Nicole Schlegel von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Sobald die Ware versandt wird, gibt es einen Rechnungsbeleg für die Bestellung. 12 Tage nachdem die Bestellung verschickt wurde, erhält der Kunde eine erste Erinnerung an die anstehende Zahlung. Wenn der Verbraucher jedoch keine Ware erhalten hat, dann ist er auch nicht zur Zahlung verpflichtet, so Schlegel.

„Der Verbraucher sollte dann aber auch gegenüber dem Verkäufer und Klarna als Zahlungsdienstleister klar kommunizieren, dass er die Ware nicht haben möchte.“

Inkassoverfahren

Die Verbraucherzentralen melden zudem, dass immer wieder Beschwerden über Klarna eingehen, weil bezahlte Rechnungen grundlos zurückgebucht werden. Daraufhin soll Klarna die Rechnungen als nicht beglichen registriert und die Forderungen an ein Inkassounternehmen weitergegeben haben.

Klarna bestätigt auf Nachfrage die Schwierigkeiten: „Zahlendreher oder manuelle Veränderungen des Verwendungszweckes führen tatsächlich zu Problemen in der Zuordnung von Zahlungen. Deswegen weisen wir Kund*innen auf unseren Rechnungen darauf hin, den korrekten Verwendungszweck anzugeben und von Sammelzahlungen abzusehen, d.h. jede Rechnung einzeln zu begleichen.“

Auf jeden Fall sollten Klarna-Kunden ihre Zahlungen im Blick behalten, denn wenn eine Überweisung zurückgebucht wird – also nicht bezahlt ist – kommt es bei Mahnungen zu Zusatzkosten.

Was viele nicht wissen: Beim Online-Shopping gibt man seine Kontakt- und Bankdaten preis. Wer beispielsweise mit Klarna bezahlt, gestattet dem Zahlungsdienstleister das Recht 30 Tage rückwirkend alle Kontobewegungen des Kontos abzufragen. Diese Daten verwendet Klarna, um die Bonität festzustellen.

Grundsätzlich gilt: Die sichersten Zahlungsmethoden beim Online-Kauf sind die SEPA-Lastschrift oder der Kauf auf Rechnung direkt beim Händler.

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Quelle: SWR Marktcheck


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