Facebook: “Keine Freundschaftsanfrage von einem Paolo Tizzanini annehmen.”

Autor: Tom Wannenmacher

Seit April 2017 macht auf Facebook ein Kettenbrief die Runde, der im Moment wieder auflebt.

In diesem Statusbeitrag warnen Facebook-Nutzer davor, dass man von einem gewissen “Paolo Tizzanini” keine Freundschaftsanfrage annehmen solle. Der Grund sei, dass dieser angeblich Fotos bearbeitet und man dann mit diesen erpresst wird! Dieser Warnungen sehen auf Facebook so aus:
Keine Freundschaftsanfrage von einem Paolo Tizzanini annehmen. Der bearbeitet eure Fotos und erpresst Euch dann. Sagt es allen euren Freunden weiter!

Stimmt das?

Vorab wollen wir erwähnen, dass man von fremden Personen generell keine Freundschaftsanfragen annehmen soll. Bis auf die Aussage, dass dies angeblich passiert sei, gibt es im Moment keine Beweise, dass diese Behauptung stimmt. Ebenfalls empfehlen wir aus rechtlichen Gründen solche Statusbeiträge nicht zu teilen, denn es wird hier auch ein vollständiger Name aufgezeigt. Woher möchte man als nicht Betroffener wissen, dass diese Behauptung überhaupt stimmt?

Wir haben recherchiert!

Begonnen hat alles mindestens vor 3 Monaten. Die ersten Statusbeiträge / Warnungen finden wir ab dem 7. Februar 2017. Der Ursprung dürfte in Italien sein, denn zu diesem Zeitpunkt gibt es unzählige Statusbeiträge dazu, wie zu z.B. diesen hier:
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Oder
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Der Statusbeitrag aus Italien als Wortlaut

 

ascoltatemi bene non date l’amicizia a questo!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Su fb non dare la tua amicizia ad un certo PAOLO TIZZANINI. Costui fa fotomontaggi e poi ti ricatta.Fai girare la notizia soprattutto tra le tue amiche più strette.pubblica in bacheca

Außer den Behauptungen aus Italien (und nun auch im deutschsprachigen Raum), finden wir keinen Beweis vor, dass diese Behauptung der Wahrheit entspricht!

Genauso gut könnte es eine Unwahrheit darstellen, da z.B. sich Freunde zerstritten haben oder gar eine “Ex” ihrem Freund eins auswischen wollte und eben diese Behauptung in Umlauf gebracht hat.

“Paolo” ist nicht alleine!

Mit diesem Statusbeitrag / Kettenbrief reiht sich “Paolo” in eine Reihe von diversen Kettenbriefen ein, welche solche Warnungen verbreiten. Darunter

Fazit:

 
Der im Moment (Ende April 2017) veröffentlichte Statusbeitrag, welcher nahezu einem privaten Fahndungsaufruf gleicht, stammte ursprünglich aus Italien und wurde das erste Mal Anfang Februar 2017 in Umlauf gebracht. Ob die Behauptung stimmt, dass erwähnter Nutzer Fotos bearbeitet und damit Nutzer erpresst, kann im Moment nicht nachgewiesen werden und es gibt dafür auch keinen Beweis.
Für uns stellt sich das Ganze als Kettenbrief dar, bei dem im Laufe der Zeit wahrscheinlich immer wieder nur der Name geändert wird. Dieses Phänomen kennen wir auch von diversen anderen Statusbeiträgen. Siehe “Das haben Ute Lehr, Ute Christoff, und Marcel Hohmann gemeinsam.

Unser Rat:

  • Wir raten davon ab, erwähnten Statusbeitrag zu teilen, da dies von rechtlicher Seite her problematisch werden könnte, da es auf Facebook wirklich vier Profile mit diesem Namen gibt (Stand 28.4.2017)
  • Weiter raten wir, dass man generell KEINE Freundschaftsanfragen von Unbekannten annehmen sollte.

Auch die Kollegen aus Italien haben über diesen Fall bereits im Januar 2017 berichtet: “BUFALA – profilo chiede amicizia per modificare foto e ricattare.”

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