Achtung vor: „Paket in unserem Warenlager gestoppt“

Autor: Claudia Spiess

Achtung vor: "Paket in unserem Warenlager gestoppt"
Achtung vor: "Paket in unserem Warenlager gestoppt"

Bei diesem E-Mail handelt es sich um eine Abofalle, die mit einem MacBook Pro-Schnäppchen lockt.

Achtung vor: „Paket in unserem Warenlager gestoppt“ – Das Wichtigste zu Beginn:

Man erhält eine Verständigung, dass ein Paket warte, obwohl man nichts bestellt hat? Dann sollte man dieses Mail ignorieren, denn es führt letztendlich zu einer Abofalle!

So viele Fake-Klischees auf einen Schlag

Erst ist da diese Sache mit dem Paket, das auf Abholung wartet. Danach ist von einem MacBook die Rede, das um den lächerlichen Preis von 1 Euro erhältlich sein soll. Schließlich ist es dann doch ein Gewinnspiel. Fein abgerundet wird das Ganze dann durch ein Abo, das man am Hals hat. Aber der Reihe nach:

1: Die Info zum Paket

Man erhält ein Mail, in dem man informiert wird, dass ein Paket zur Auslieferung bereit stehe. Auch gibt es eine Bestellnummer.

Screenshot Mail
Screenshot Mail

Eventuell beginnt man hier zu grübeln. Man hat doch gar nichts bestellt… Was kann das sein?

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2: Paket Track & Trace – Versanddetails

Klickt man auf den Button „Paket erhalte“ [sic], gelangt man zu einer Webseite mit der URL https://at-track.huntwalk.buzz/:

Screenshot Paket - Track & Trace
Screenshot Paket – Track & Trace

Welch Überraschung – es handelt sich um ein Apple MacBook Pro. Die Versandkosten belaufen sich auf 1 Euro.

Screenshot Bestätigung
Screenshot Bestätigung

 

Anschließend wird man aufgefordert, auszuwählen, ob man das Paket zugestellt haben möchte oder es selbst in einer FedEx Abholstation holen will. Hier ist übrigens egal, ob man Zustellung oder Abholung wählt, man wird anschließend gefragt, ob die Privat- oder die Arbeitsadresse verwendet werden soll. Weiters wählt man, ob ein Werk- oder Wochenendtag für die Zustellung präferiert wird.

Hat man diese Auswahl getroffen, gelangt man zu einer Bestätigungsseite:

Screenshot Bestätigung
Screenshot Bestätigung

Wenn man nicht schon davor kritisch war, weil man doch kein Paket erwartete, lässt einen die darauffolgende Seite eventuell schon ein wenig grübeln.

3: Bestellen, was angeblich schon bestellt wurde?

Hier wird ein MacBook um 1 Euro angeboten. Man müsse nur die Farbe auswählen, seine Daten eintragen und könne dann sofort bestellen.

Screenshot Macbook Bestellung
Screenshot Macbook Bestellung

Bestellen? Sollte das MacBook nicht bereits zur Lieferung bereitstehen? Und der Preis von 1 Euro war doch davor der Versandkostenbeitrag?

Die Logik in den Details dieser gesamten Abfolge bleibt verborgen. Nach und nach sollte man schon erkannt haben, dass es sich hier um kein seriöses Angebot oder auch keine tatsächlich wartende Bestellung handelt.

Achtung, Abofalle!

Auch, wenn ein MacBook um nur 1 Euro oder 1,50 Euro sehr verlockend klingt – was man hier wirklich bestellt, ist ein Abo.

Gibt man nicht voreilig seine Daten ein und klickt auf „Bestellen Sie gleich hier“, sondern nimmt sich einen kurzen Moment Zeit, um auf dieser Seite nach unten zu scrollen, offenbart sich die eigentliche Absicht hinter dem „wartenden Paket“: Das einzige Paket, das hier wartet, ist der Abschluss eines Abos:

Alle Neukunden nehmen an der Verlosung für das gezeigte Kampagnenprodukt teil. Wenn Sie zu den glücklichen Gewinnern gehören, werden Sie direkt per E-Mail kontaktiert. Dieses Sonderangebot beinhaltet ein 10-Tage(-s) Probe-Abo eines angeschlossenen Abonnement-Services. Danach wird die Abonnementgebühr (33.50 EUR alle 14 Tage) automatisch von Ihrer Kreditkarte abgebucht. Wenn Sie aus irgendeinem Grund mit dem Service nicht zufrieden sind, können Sie Ihr Konto innerhalb einer 10-tägigen Frist kündigen. Der Service wird bis zur Kündigung alle % rebill_days% Tage erneuert. Diese Kampagne läuft zum 31. Dezember 2020 aus.

Fazit

Es handelt sich um eine Abofalle! Bei einer Abbuchung von 33,50 Euro alle 14 Tage wird man pro Monat also schnell mal 67 Euro los. – Sollte tatsächlich jemand ein MacBook Pro gewinnen, zahlt er dieses so gesehen fein säuberlich über die Zeit ab.
1 Euro oder 1,50 Euro sind derart lächerlich kleine Lock-Beträge, dass man eigentlich gleich zu Beginn skeptisch sein sollte!

Daher: Dieses Mail kann man getrost ignorieren, wenn man kein Geld zu verschenken hat.

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