Olympia-Show 2012 sagt Coronavirus voraus? Pah, Humbug!

Autor: Ralf Nowotny

Olympia-Show 2012 sagt Coronavirus voraus? Pah, Humbug!
Olympia-Show 2012 sagt Coronavirus voraus? Pah, Humbug!

Wer an Verschwörungstheorien glaubt, sieht überall Zeichen, die es augenscheinlich bestätigen.

So soll die Olympia-Show von 2012, welche in England stattfand, den neuen Coronavirus bereits vorhergesagt haben. Angeblich sei die Eröffnungszeremonie ein „Coronavirus Ritual“ gewesen. Die lapidare Begründung: Man sieht viele Krankenhausbetten.

Um dieses Video handelt es sich:

Doch bei jener Behauptung bleibt es nicht: Eine Lichtkonstruktion soll auch Ähnlichkeit mit dem Leuchtturm auf einer englischen Pfund-Banknote haben, was ein eindeutiger Hinweis sein soll, dass das neue Coronavirus mittels 5G übertragen wird – wahlweise auch, dass 5G COVID-19 erst auslöst oder dass das neue Coronavirus gar nicht existiert (Verschwörungstheoretiker sind sich da selbst nicht einig, an was sie nun glauben sollen).

Coronavirus und 5G?
Coronavirus und 5G?

Gegen Ende des Olympia-Videos wird noch eingeblendet „I’m serious! They’re coming for your children!“ („Ich meine es ernst! Sie holen sich eure Kinder!“).

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Was man tatsächlich sah – Eine Würdigung des National Health Services

Der letzte Satz widerspricht eigentlich bereits allem, was wir bisher über COVID-19 wissen: Kinder scheinen eben am Wenigsten gefährdet zu sein, ältere Menschen mit Vorerkrankungen jedoch am Stärksten. Aber Verschwörungstheorien und Logik waren noch nie eng befreundet.

Der National Health Service (NHS) hat in England eine wichtige Bedeutung, es ist das zweitgrößte Ein-Personen-Gesundheitssystem der Welt und existiert seit 1948. Da die Olympischen Sommerspiele 2012 in England stattfanden, wurde – wie immer bei Olympischen Spielen in den verschiedenen Ländern – nationale Besonderheiten und Errungenschaften zelebriert, so eben auch jener NHS.

Die 320 Kinderbetten wurden so angeordnet, dass die das Logo des Kinderkrankenhauses „Great Ormond Street Hospital“ zeigten (ein lächelndes Kind mit einer Träne), danach die Abkürzung „GOSH“ (das Krankenhaus), welches sich dann in NHS, dem Gesundheitssystem, und in eine Mondsichel wandelte, während die Kinder von Krankenschwestern schlafen gelegt wurden.

Die bösen Wesen, die dann kamen, waren nicht etwa Viren, sondern Alpträume, die von Geschichten vertrieben wurden – begleitet von Harry Potter-Autorin, die aus „Peter Pan“ vorlas und Mary Poppins- Darstellerinnen, die vom Himmel schwebten.

Warum glauben Verschwörungstheoretiker, darin etwas anderes zu sehen?

Weil es sich dabei um eine Grundlage vieler Verschwörungstheorien dreht – dem sogenannten Predictive Programming, auf Deutsch: Vorausschauende Programmierung.

In dieser Verschwörungstheorie geht es darum, dass sämtliche Filme, Bücher und Ereignisse von Regierungen oder noch höher stehenden Institutionen (Illuminati, Außerirdische, Echsenwesen) dazu genutzt werden, die Menschheit auf kommende Ereignisse vorzubereiten, damit diese darauf „programmiert“ sind, jene Ereignisse besser verarbeiten zu können.

Deswegen behaupten solche Leute oftmals, dass beispielsweise „Die Simpsons“ alles Mögliche vorhersagten – Für Anhänger dieser Verschwörungstheorie sind sämtliche Unterhaltungsmedien und Ereignisse nur Teil einer großen Inszenierung.

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Fazit

Es handelt sich dabei um eine völlige Mißinterpretation der Olympia-Show 2012, damit sie irgendwie in eine Verschwörungstheorie reinpasst, die die Anhänger jener Theorie des Predictive Programming bestätigen soll. Diese hinkt jedoch alleine schon daran, dass es in der Eröffnungszeremonie um kranke Kinder geht, nicht einmal um vom neuen Coronavirus gefährdete Risikogruppen.

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