Österreich und das F-Wort

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

MIMIKAMA

Wieder einmal sitze ich hier am Kopfende meines Tisches, eigentlich wollte ich im Sonnenbereich meiner Terrasse sitzen, aber die allgemeine Großwetterlage machte auch meiner sonnenüberfluteten Wohlfühloase eine regenüberflutete Sonnenterrasse, beschwert euch beim Wetterdienst, jetzt sitze ich hier, das habt ihr jetzt davon.

Ich  hatte ja auch schon mal die Gelegenheit draußen zu verweilen, so richtig gemütlich, den MP3 Walkman per Kopfhörer mit dem Gehörgang verbunden und entsprechender Musik im Ohr. Ich verzichte da absichtlich auf die Musikfunktion des Smartphones, dann wäre ich ja doch wieder nur in den Netzwerken unterwegs, keine Entspannung möglich, aber mit dem Walkman und dem Luxus der Unerreichbarkeit, damit geht es. Während ich also so da vor mich hinsitze, surrt ein gelb-schwarz gestreifter, beflügelter Torpedo an mir vorbei, landet an der Auflagenbox, sucht sich einen Durchschlupf und entschwindet im Innenraum der Box. Durch die Klänge der Musik kämpft sich mühsam eine Erinnerung an Schulzeiten in Richtung meines Denkapparates.

Farbe: gelb-schwarz gestreift

Tierart: Fluginsekt – ratter – Biene? – ratter – nein zu kräftige Farben – Hornisse? – nein, zu klein – WESPE – ja richtig Wespe..

Monat: Mai – Wespe? – korrigiere Wespenkönigin

Moment, wenn die Wespenkönigin noch den Luftraum über Deutschland unsicher macht, dann ist sie dabei, einen Standort für ihr Nest zu suchen. Halt stopp, wenn die in der Box verschwunden ist, dann, och nööö, doch nicht in der Auflagenbox? Doch genau da, eine vorsichtige Expedition in die Tiefen der Box brachte den Rohbau eines entsprechenden Nestes zum Vorschein. Wir haben dann vorsichtig das Nest entfernt und der Königin nahegelegt sich doch besser auf den umliegenden Wiesen und Feldern eine Bleibe zu suchen. So ein Wespennest ist eine fragile aber durchaus interessante Angelegenheit.

Der Rest des Tages auf der Terrasse verlief ungleich ruhiger und entspannter, einen ebensolchen Tag wollte ich mir ja auch heute gönnen, aber die ausperlende Luftfeuchtigkeit schreckt mich doch recht deutlich ab.

So studiere ich die Beilagen unseres örtlichen papiergewordenen Leserschreckens und siehe da, eine Veranstaltung wie für mich gemacht „Singletreff für Singles mit und ohne Handicap“. In Gedanken ziehe ich schon die Tanzbereifung auf, poliere die Felgen und erbitte Tanzkarten von der holden Weiblichkeit, bis, ja bis mein Blick auf einen der letzten Absätze fällt – der Raum ist für Rollstuhlfahrer leider nicht zugänglich. Wir sind sozusagen Schrödingers Behinderte – solange wir nicht in dem Raum sind, sind wir beides, behindert und nicht behindert.

Mist, aber wenigstens haben sie es vorher angekündigt, brauch ich mich ja nicht rausputzen.

Urlaubsplanung

Das muss gebührend gefeiert werden, spontan beginne ich mit der Urlaubsplanung. Flachland hatte ich in den letzten Jahren genug und irgendwann muss ich meine Bergphobie ja überwinden, also befasse ich mich ernsthafter mit dem Gedanken es mal weiter südlich von Hannover anzugehen, sozusagen in Norditalien. Behände greife ich mir den Atlas, einen Globus auf dem ich noch hinreichend etwas erkennen könnte, bekäme ich nicht zu einem adäquaten Preis und sehe mir mal die Gebirgsregionen des südlichen Europas an.

Da hätten wir die Schweiz, interessante Historie und so etwas von neutral, mit denen könnte man direkt sauren Regen auf Trinkwasserqualität verdünnen, hinzu kommt eine Sprache, die bis heute nur Eingeweihte verstehen, für ungeübte Ohren klingt es verdächtig nach einem Geheimcode in Verbindung mit einer chronischen Rachenentzündung, vielleicht haben sie sich ja auch nur an einem ihrer Halsbonbons verschluckt und versuchen es loszuwerden. Eines lässt mich aber beim Anblick der Karte im Atlas stutzen, das ist jetzt missverständlich ausgedrückt, es lässt mich natürlich am Kopfende meines Tisches stutzen, aber die Karte, welche mich stutzen lässt, die wiederum befindet sich im Atlas. Diese Karte zeigt, wie beim Thema Schweiz nicht anders zu erwarten – die Schweiz, das ist jetzt nicht wirklich ein Grund zu stutzen, aber warum sieht die Schweiz im Atlas aus wie ein Bogen achtlos zerknülltes Packpapier? Braun und faltig? Während ich also da sitze und vor mich hin stutze, schleicht sich ein Gedanke von der Seite an, ich will ihn noch verdrängen aber er reißt sich los und tritt mir mit aller Gewalt an den Stirnlappen verweist mich auf die Legende, ach schau an die verschiedenen Farben sollen Höhenunterschiede verdeutlichen, na dann ist ja alles klar das sollen Berge sein. Die Schweizer sprechen also nicht nur komisch, sie sind auch noch total bescheiden, wollten nicht so viel Platz auf der Weltkugel (für Flacherdler auf der Platte) wegnehmen und haben ihr Land so gut sie eben konnten zusammengerafft und übereinander gestapelt. Hat sich eigentlich mal einer mit dem Gedanken befasst wie groß die Schweiz wäre, wenn man sie mal bügeln würde?

Das ist mir dann doch zu hoch

Aber als Mensch des platten Landes wäre mir, so glaube ich, die Schweiz rein von der gesamten Erderhebung doch eine Stufe zu hoch, ich sollte es langsam steigern, da gibt es doch noch ein exzentrisches Bergvolk in unmittelbarer Nähe zur Schweiz. Mit romantischen Fahrten, nicht in schwarzen Kanus angetrieben von mehr oder minder musikalischen steckenbewehrten Verteidigern am Heck des Kanus, nein die Gefährte sind zwar auch schwarz verfügen aber über Räder, welche auf den Kanälen der anderen Stadt wiederum weniger sinnbehaftet wären, aber auf Straßen durchaus von Vorteil sind. Diese schwarzen Gefährte, die durchaus an Leichenwagen aus Lucky Luke erinnern würden, wenn die nicht mit einem Dach gezeichnet wären, rollen also von Pferden gezogen durch die Straßen der Stadt, welche schon ein Ganzjahresriesenrad hatte lange bevor London sein Auge bekam. Es mag an einer schier endlosen Reihe alter Filme liegen, die in meiner Kindheit in den damals noch an einer Hand abzählbaren TV Sendern oftmals wiederholt wurden, aber der Name dieser Stadt hat für mich einen fast so romantischen Klang wie der Name der Stadt der Liebe, womit ich keinen direkten Vergleich zwischen Paris und Wien anstrebe, nur für mich gesehen haben beide Städte einen romantischen Reiz.

Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass sich nachdem ich die Schweiz für zu hoch erachte, meine interessierten Gedankengänge zunächst in Wien und Österreich verfangen. Ein Liebesurlaub an der Donau, abends auf der Donauinsel dem Sonnenuntergang zuschauen, zitternd ob der Höhe sich an den Gegenpart klammernd das Riesenrad befahren, Sachertorte, Stephansdom und so weiter. Ja das wäre doch mal vom feinsten und sie sprechen dort sogar noch einigermaßen verständlich.

Ich lasse einigen meiner Gedanken freien Lauf und sie freunden sich schon mal mit der Idee an, der Plan reift und so nutze ich das Neuland, um mich über Österreich weiter schlau zu machen, da fällt mein Blick auf eine Schlagzeile und meine Kinnlade auf den Tisch.

In Österreich wird FICKEN verboten.

Bitte was? Ok, ein Sextourismusmagnet war Österreich bislang nie, aber das ist doch echt starker Tobak. Das spielt doch allen Gidafraktionen Europas voll in die Hände (nicht grade die beste Wortwahl, aber ist ja euer Kopfkino). Also nicht nur, dass die Regierungen uns mit dem reichhaltigen und unablässigen Strom von bislang verschwiegenen Milliarden von Flüchtlingen religiös unterwandern wollen, nein jetzt wollen sie uns auch noch den neben Fussball, Autos, PC Spielen, Bergwandern und Quantenphysik schönsten Zeitvertreib der Welt nehmen. Österreich ist nur der Anfang. Es dauert ihnen wohl zu lange uns mit Chemtrails auzurotten, jetzt wird es schlicht verboten. Ich sehe schon Rosi den Sperrbezirk Münchens verlassen und ins Grenzgebiet ziehen, wer hätte gedacht, dass Deutschland irgendwann mal das Ziel Österreichischer Sextouristen werden könnte.

Etwas exzentrisch war dieses Bergvölkchen ja schon immer, aber, dass sie so weit gehen würden, war eigentlich nicht zu erwarten. Warum machen sie so etwas, was und wen wollen sie auf diese Weise mundtot machen, oder gar mit Stumpf und Stiel ausmerzen? Ist es eventuell politisch motiviert, sollen die blauen damit im Zaum gehalten werden, um bei der nächsten Wahl nicht wieder so dicht aufschließen zu können?

Wie heißt es so schön?

Auf Steirer Suppen wächst koa Blutnudel – nee anders – aus Steirers Nudel suppt koa Blut – nein ganz anders – Zu Blutsuppen isst der Steirer Nudeln – ach ich gebs auf..

Ich ergebe mich noch munter dem euphorisierenden Wutgedanken hin, schimpfe leise auf meine Tastatur ein, was soll denn jetzt aus dem Liebesurlaub werden? Ja, die modernen Platoniker hätten vermutlich ihre helle Freude daran, eine Liebesbeziehung so rein körperlos. Da trifft man sie die ganz Flotten nur leider ohne poppen..

Einfach mal den ganzen Text lesen..

Während ich noch so schön mental vor mich hin lamentiere, taucht ein weiter Gedanke auf ferne längst vergangenen Studienzeiten im Dunkel meines zornumwölkten Schädels auf, ich versuche ihn mit allen Mitteln zu unterdrücken, doch er gibt nicht auf und schlussendlich obsiegt er und souffliert mir in die Frontallappen ich möge doch erst einmal den gesamten Text lesen und die Überschriftenscheißerei den anderen überlassen. Gedacht, getan – ach schau mal einer an zu früh getrommelt, den gestrengen höchstrichterlichen Sittenwächtern im Alpenland geht es nicht um die Tätigkeit, sondern um die gleichnamige, alkoholische Minigabe in Kleinflaschen. Na dann, die Diskussion kennen wir noch aus Deutschland, auch hier wurden die Namensrechte zunächst aufgrund von Unflätigkeit abgelehnt, doch anschließen wurde per Gericht entschieden FICKEN geht in Deutschland, weil es eben durchaus auch in die Kultur Einzug gehalten habe, z. B. in Namen von Kinofilmen. Das sahen die Sittenwächter Österreichs ganz anders FICKEN ist bähbäh und grundsätzlich in erster Linie und überhaupt primär eine sexuelle Bedeutung habe und das allgemeine Publikum die Bezeichnung als anstößig ansehen würden – ich sagte ja bereits, etwas exzentrisch das Bergvolk, zumindest ihre gestrengen Sittenwächter. Ob die sich tatsächlich mit der Wortherkunft auseinandergesetzt haben? Ich empfehle dazu die einschlägige Literatur zu Rate zu ziehen, man lernt echt noch einiges dazu.

Da drängt sich mir im Anschluss gleich noch eine Frage auf, gehen die Österreichischen Sittenwächter jetzt in Österreich rum und fordert die Umbenennung von alteingesessenen, traditionsreichen Ortschaften der Alpenrepublik? Als da wären z. B.: Fucking, Mösendorf, Afterbach, Poppendorf (sie sollten eine Partnerschaft mit Poppenbüttel anstreben, oder vielleicht gibt es die schon), Votzenthal, St. Blasen, Pistorf, usw. Seltsam die dürfen, obwohl auch rein vom Namen her primär eine sexuelle Bedeutung unterstellt werden könnte.

Wir lernen zwei elementare Dinge, einem Liebesurlaub mit Leibesübungen steht in Österreich auch weiterhin nichts im Wege und es ist ganz wichtig nicht nur die Überschriften zu lesen, sonst fährt man nie nach Wien.

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