Achtung, vielversprechender Nebenjob als Paketempfänger lockt mit Home-Office

Nebenjob als Betrugshelfer:in – Vorsicht vor europost-eu. biz

Autor: Tom Wannenmacher

Ein vielversprechender Nebenjob als Paketempfänger:in lockt mit Home-Office und guten Arbeitsbedingungen. Für 25 € pro Stunde müssen Sie Pakete empfangen und weiterversenden. Was nicht erwähnt wird: Nehmen Sie den Job an, beteiligen Sie sich möglicherweise an Bestellbetrug und machen sich strafbar!

Es wirkt verlockend, ein Job, der bequem von zu Hause aus getätigt werden kann. Alles, was Sie brauchen, ist ein Telefon, ein Laptop und ein wenig extra Platz für die Lagerung und den Versand von Paketen. Für diese Tätigkeit, die keine Vorkenntnisse braucht, werden Ihnen 25€ pro Stunde versprochen – außerdem locken die angeblichen Arbeitgeber:innen mit extra Prämien.

Der Haken an der Sache? Nehmen Sie ein solches Jobangebot an, machen Sie sich eventuell strafbar! Bei dieser Masche handelt es sich um eine Art des Nebenjobbetrugs. Kriminelle nutzen Bewerber:innen aus, um ihnen durch Bestellbetrug gestohlene Pakete zuzuschicken.

Statt eines Jobs, wartet eine Anzeige

Die Seite europost-eu.biz lockt mit Fake-Jobs. Statt einem guten Nebenverdienst folgt jedoch eine Anzeige. (Screenshot: Watchlist-Internet)
Die Seite europost-eu.biz lockt mit Fake-Jobs. Statt einem guten Nebenverdienst folgt jedoch eine Anzeige. (Screenshot: Watchlist-Internet)

Angelockt durch einen täuschend-professionellen Webauftritt, locken die Kriminellen Personen auf der Jobsuche in die Nebenjob-Falle. Die unwissenden Bewerber:innen sollen wohl Pakete empfangen und diese an die angeblichen Arbeitgeber:innen weiterleiten. Was die Betroffenen nicht wissen: Die Pakete sind durch Kleinanzeigen- oder Bestellbetrug ergaunerte Waren! Die Kriminellen kaufen diese Waren oft mit gestohlenen Kreditkarten und geben die Privatadresse der ahnungslosen Bewerber:innen als Lieferadresse an. Damit führt die Spur nicht zu den Kriminellen, sondern zu den Opfern des Jobbetrugs. Das erschwert es der Polizei herauszufinden, wer wirklich hinter dem Bestellbetrug steckt. Für die Betroffenen wird so aus dem Traumjob, schnell ein Albtraum.

Die Bewerber:innen wissen meist gar nicht, dass sie sich durch ihren Nebenjob strafbar machen. Erst wenn die Polizei vor der Tür steht, wird ihnen klar, dass Sie Teil einer Betrugsmasche waren. Jedoch ist es dann oft bereits zu spät, denn durch die Weiterleitung der gestohlenen Pakete, haben sich die Betroffenen mitschuldig gemacht.

Was ist Nebenjobbetrug?

Es ist oft nicht so leicht herauszufinden, ob es sich um Nebenjobbetrug (auch Fake-Job genannt) handelt. In manchen Fällen wollen die Kriminellen nur an die persönlichen Daten oder Ausweisdokumente der Opfer kommen. Doch in anderen Fällen müssen die Bewerber:innen echte Tätigkeiten ausführen, wie Pakete empfangen, Geld überweisen oder Bankkonten registrieren. Jedoch sind diese Tätigkeiten in illegale Aktivitäten verwickelt! Hinter den seriös wirkenden Stellenangeboten steckt in Wahrheit eine Stelle als Betrugshelfer:in.

Die Kriminellen locken oft mit bis ins Detail ausgestalteten gefälschten Firmenauftritten und mit täuschend echt wirkenden Arbeitsverträgen. Auch das angebliche Unternehmen Europost-eu.biz, verwendet das Logo der österreichischen Post unrechtmäßig, um Bewerber:innen anzulocken. Tatsächlich hat europost-eu.biz nichts mit der österreichischen Post AG zu tun. Denn diese wickelt ihre Pakete zentral ab, nicht von diversen Privathaushalten aus.  

Sie sind betroffen? Das ist jetzt zu tun

Falls Sie eine Stellenanzeige von europost-biz.eu gefunden haben, raten wir Ihnen diese zu ignorieren. Haben Sie die Stelle über ein Jobportal gefunden, können Sie den Betrug an das Jobportal melden, um die Stellenanzeige entfernen zu lassen.

Sie haben Kontakt mit den Kriminellen aufgenommen? Wir raten Ihnen, den Kontakt sofort abzubrechen und den Kriminellen keine weiteren Daten zu übermitteln. Haben Sie Ihre Kreditkartendaten angegeben, ist es möglicherweise sinnvoll, Ihre Kontoauszüge in den nächsten Wochen genau auf unerlaubte Abbuchungen zu kontrollieren.

Falls Sie den Arbeitsvertrag bereits unterschrieben haben und Pakete empfangen, raten wir Ihnen sich an die Polizei zu wenden. Schildern Sie Ihre Situation und besprechen Sie das weitere Vorgehen.

Quelle: Watchlist-Internet

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