Ich hatte Corona: „Mama, muss Papa jetzt mit dem Virus sterben?“

Autor: Claudia Spiess

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Ich hatte Corona. Mama, muss Papa jetzt mit dem Virus sterben?
Ich hatte Corona. Mama, muss Papa jetzt mit dem Virus sterben?

Menschen erzählen uns ihre Geschichte. Menschen senden uns ihre „My Corona-Story“ (sic!)


Hallo, mein Name ist Steffen, ich arbeite unter anderem im Gesundheitsbereich. Und ich habe gern die Kontrolle über mein Leben.

Als ich am 05.02.2021 um 18:30 mein Laptop schließe, um Feierabend zu machen, habe ich in diesem Moment die Kontrolle über meine Gesundheit, bis hin zu meinem Leben verloren. Doch das wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht.

Gegen 19:30 Uhr bekam ich massiv Schüttelfrost bei Fieber über 41°C, welches auch am Folgetag anhielt. Mich selbst bereits häuslich isoliert, entschied ich mich, mich in einer Rettungsstelle mit entsprechender Fachkompetenz vorzustellen. Dort angekommen, wurden zunächst diverse einschlägigen Tests vorgenommen, unter Anderem PCR- und Schnelltest auf COVID-19 – in beiden Fällen negativ. Wir entschieden uns gemeinsam für eine symptomatische Behandlung, da hier spezifische Symptome fehlten. Nach leichter Besserung ging es nachhause.

Die nächsten Tage zeigten dann weitere Symptome – weiter sehr hohes Fieber, phasenweise Diarrhöe, totaler Appetitsverlust, Geschmacksveränderungen, Geruchsverlust. Nichts von dem trat plötzlich auf. Aber ich merkte die Veränderungen, als sie da waren.

Am 11.02.2021 machte ich einen erneuten PCR-Test. Wenig überraschend war dieser dann zwei Tage später tatsächlich positiv. In Absprache mit der Familie, die an dieser Stelle nicht hoch genug bewertet werden kann, und mit dem Feedback des super Teams meines Arbeitgebers entschied ich mich, (nicht mehr vorhandene) Kontrolle abzugeben und mich stationär aufnehmen zu lassen.

Was folgen sollte, waren die schlimmsten Tage meines Lebens.

Zunächst nicht unerwartet die Diagnose COVID-19-Pneumonie – im CT zeigten sich die typischen strukturellen Veränderungen, nicht wie bei einer gut therapierbaren bakteriellen Lungenentzündung, sondern mit den Risikofaktoren einer viralen Genese. Entsprechende Laborparameter bestätigten die Klinik.

Dazu kamen neurologische Defizite im Bereich der Gesichtsnerven. Nach Aufnahme zeigten sich im Verlauf weitere Symptome bis hin zum Delir mit Zeichen der Eigengefährdung, Vieles aus dieser Zeit fehlt mittlerweile in meinen Gedanken. Grundsätzlich fällt mir das Schreiben noch sehr schwer.

Dann kam es zu einer ersten grundlegenden Entscheidung – ich war respiratorisch erschöpft, die Wahl, dagegen anzugehen, bestand in einer speziellen Highflow-Therapie, bei der bis zu 70l Luft mit bis zu 73% O2 pro Minute über eine spezielle Nasensonde verabreicht werden, um die Lungen offen zu halten. Alternativ wäre eine nicht-invasive Überdruckbeatmung in Frage gekommen. Wir entschieden uns für Ersteres, im Nachgang die richtige Entscheidung in Kombination mit Bauchlage…

„Mama, muss Papa jetzt mit dem Virus sterben?“

Und an dieser Stelle brach mein Leben in seiner ursprünglichen Bewertung zusammen: „Mama, muss Papa jetzt mit dem Virus sterben?“
Meiner siebenjährigen Tochter war es völlig egal, ob ihr Papa, mit, wegen, weil COVID-19 sterben könnte – sie hatte einzig und allein ANGST um ihren Papa.

Ich war zum Zeitpunkt meiner Erkrankung 44 Jahre alt, habe keine Vorerkrankungen und stand auf dem Scheidewege zwischen Leben und Sterben und kann diese Zeilen schreiben, weil es mir heute gut geht. Dank der Unterstützung unzähliger, vor allem des gesamten Teams im Sana-Klinikum Lichtenberg und insbesondere meiner Familie und meines Arbeitgebers darf ich leben. Euch allen herzlichen Dank dafür!

Das Virus nimmt auf nichts und niemand Rücksicht

Heute, am ersten Advent 2021 kann ich wieder uneingeschränkt leben und arbeiten, sehe aber mit grosser Sorge auf das, was uns und besonders alle Beschäftigten im Gesundheitswesen in den kommenden Wochen und Monaten erwartet – das Virus nimmt auf nichts und niemand Rücksicht, es interessiert sich nicht für die fahrlässige Selbstüberschätzung des eigenen Immunsystems… Und es interessiert sich auch nicht dafür, dass das Intensivbett, das Beatmungsgerät möglicherweise von anderen Menschen benötigt wird, für die jetzt die Ressourcen schwinden. Die Überlastung der Intensivstationen lässt sich nicht mehr vermeiden. Wir können aber mit entscheiden, wie lange diese Situation anhalten wird – auch jetzt noch. Mit einer Impfung.

Wenn auch du uns deine Corona-Story senden möchtest, dann kannst du diese gerne tun. Lass andere Menschen daran teilhaben. Sende uns bitte dazu eine E-Mail an [email protected] Schreibe uns auch bitte dazu, ob wir deinen Namen veröffentlichen sollen oder nicht.


Weitere Storys findet man hier vor: https://www.mimikama.org/category/mycoronastory/

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