Mordrate in Berlin: Faktencheck zu einer Statistik

Autor: Andre Wolf

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Berlin und die Mordrate
Berlin und die Mordrate

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) veröffentlichte im Dezember 2019 eine Studie mit dem Titel „Berlin auf dem Weg ins Jahr 2030″.

Aus der Pressemitteilung zu dieser Studie geht hervor, in welchen Bereichen sich Berlin im Vergleich zu anderen Hauptstädten in den letzten Jahren gut oder schlecht entwickelt hat.

Die Studie ist grundsätzlich öffentlich frei einsehbar (hier). 8 verschiedene Bereiche wurden statistisch ausgewertet und analysiert, inwiefern sich Berlin in den letzten 10 Jahren in diesen Bereichen verändert hat und wie die deutsche Hauptstadt im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten steht.

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Eine der Auswertungen ist dabei besonders aufgefallen und hat öffentliche Aufmerksamkeit erregt: Laut der Statistik auf Seite 52 hat Berlin mit Abstand die höchste Mordrate. Diese sei zwar in den letzten Jahren zurückgegangen, jedoch mit 4,4 vorsätzlich getöteten Menschen pro 100.000 Einwohner liegt laut dieser Statistik die Bundeshauptstadt weit oben.

Screenshot Berlin auf dem Weg ins Jahr 2030
Screenshot Berlin auf dem Weg ins Jahr 2030

Dieser wirklich große Unterschied gegenüber allen anderen Hauptstädten hat es recht schnell in verschiedene Medien geschafft, aber auch parteipolitisch wird die Statistik mittlerweile genutzt.

Auf der anderen Seite sind gegenüber der Darstellung auch Zweifel gewachsen und somit haben sowohl Übermedien.de, als auch die Tagesschau einen Faktencheck bezüglich der Zahlen angestrengt.

Faktencheck Mordrate Berlin

Die Zahlen für die Statistik der DIW stammen aus offiziellen Zahlen der OECD. Sowohl Übermedien, als auch die Tagesschau kommen zu dem Ergebnis, dass hier ein Fehler in der Statistik vorliegt. Übermedien schreibt:

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Die Zahlen stammen zwar alle aus derselben Quelle, einer Statistik der OECD. Für Deutschland enthalten die Zahlen allerdings nicht nur vorsätzliche Tötungen, sondern auch versuchte Tötungen sowie andere Delikte.

Das bestätigt auch die Tagesschau und gibt an, dass für Berlin ein wesentlich größerer Zahlenpool zugrunde lag, als bei den anderen Hauptstädten. Für Berlin wurden die Zahlen aus der wesentlich umfangreicheren Kategorie „Straftaten gegen das Leben“ gezogen, bei den anderen Städten lediglich die „Homicide“-Rate:

Die Kategorie „Straftaten gegen das Leben“ umfasst nicht nur Mord, sondern auch Delikte wie Totschlag, Tötung auf Verlangen, Schwangerschaftsabbrüche ohne ärztliche Feststellung, Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft und fahrlässige Tötung – beispielsweise ärztliche Kunstfehler mit Todesfolge oder tödliche Arbeitsunfälle aufgrund von Nichteinhaltung geltender Arbeitsschutzbestimmungen.

Tagesschau und Übermedien kommen am Ende auf das Ergebnis, dass Berlin nicht diesen negativen Spitzenplatz einnehmen würde, wenn man hier dieselbe Berechnungsgrundlage verwendet hätte. Dementsprechend würde Berlin bei einer „Mordrate“ von ungefähr einer Tötung pro 100.000 Einwohner liegen.

Wir verweisen an dieser Stelle für weitere Informationen auf die tiefergehenden Faktencheck bei Übermedien und Tagesschau:

  • Übermedien: Berlin doch nicht Mordmetropole Europas (hier)
  • Tagesschau: Mörderisches Berlin? (hier)

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