„Warst du schon mal mit einem Ausländer zusammen?“ -„Nein“

Autor: Andre Wolf

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„Warst du schon mal mit einem Ausländer zusammen?" -„Nein"
„Warst du schon mal mit einem Ausländer zusammen?" -„Nein"

Ein Video mit einer jungen Frau geht viral – und wird in einen von ihr so nicht beabsichtigten Kontext gerückt.

Es macht den Anschein, als würde sie interviewed. Man hört Fragen, ob sie schon mal mit einem Ausländer zusammen war. Gleichzeitig hört man, wie sie eine recht interessante Erklärung auf die gestellten Fragen liefert.

Sie betont, dass ihr Vater Italiener und ihre Mutter Russin sei, sie selbst jedoch rein Deutsch wäre. Das Video wird aufgrund der teilweise recht absurd zueinanderstehenden Antworten recht häufig auf Facebook geteilt.

Screenshot Mimikama.at
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Was viele Menschen jedoch nicht auf den ersten Blick bemerken: Das ganze Video ist im Grunde eine Art Fake, die zu sehende Person, obwohl perfekt lippensynchron, ist NICHT jene Person, die man auch hört.

Denn die Tonspur stammt nicht von ihr! Die Tonspur stammt aus dem TV-Total Integrations-Check aus der Sendung vom 18.10.2010.

Woher stammt die synchrone Fassung?

Es ist recht wichtig, die Herkunft der neuen Fassung zu kennen, denn dann kann man auch besser verstehen, warum es diese absolut synchrone Version überhaupt gibt.

Das Video stammt aus dem Social Media Netzwerk Tiktok (ehemals Musical.ly). Auf diesem Portal geht es darum, Musikvideos oder andere kurze Videoclips absolut lippensynchron unter Vorlage des entsprechenden Playbacks nachzubilden und zu posten. Speziell bei Jugendlichen ist dieses Portal sehr beliebt.

In den meisten Videos sieht man die Nutzerinnen und Nutzer playback singen, in dem vorliegenden Fall wird eben der Integrations-Check playback gesprochen.

Unverstandene Ironie

Die Uploaderin hat es nach eigenen Angaben als „Ironie“ veröffentlicht und wollte damit auf die sich widersprechenden Aussagen des Originals hinweisen, welches sie mitverlinkt hat.

Screenshot Mimikama.at
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Bereits auf der Plattform TikTok wird das Video in den Kommentaren heftig kritisiert und die entsprechende Autorin (so wird ein Uploader auf Tiktok bezeichnet) muss den Vorwürfen gegenüber Stellung beziehen.

Anfangs geschieht dies noch in der Form, dass sie auf Kommentare antwortet und einzelne Vorwürfe widerlegt.

Screenshot Mimikama.at
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In einem Folgevideo hat daraufhin die Uploaderin nochmals deutlich erklärt, woher die Tonspur stammt und warum sie genau diese ausgewählt hat. Aus dieser Schilderung heraus erfährt man, dass sie nicht ausländerfeindlich ist und das Herkunft und Religion für sie keine Rolle spielen.

Wir haben unterdessen Kontakt mit der Uploaderin aufgenommen, die uns gegenüber ebenfalls bestätigt, dass sie mit diesem Synchro eigentlich erneut die Absurdität der ursprünglichen Aussagen hervorheben wollte. Dass sie damit missverstanden wird, konnte sie nicht ahnen. Auch nicht, dass jemand wirklich davon ausgeht, dass sie diese Fragen von einem imaginären Gesprächspartner gestellt bekommt.

Dynamische Entwicklung auf Facebook

Dieses Video hat nun durch einen neuen Upload (Uploader unbekannt) den Weg zu Facebook gefunden und taucht in verschiedenen Gruppen auf. Auf Facebook wiederum ist diese gesamte Diskussion aus dem Vorfeld, sowie ihre Stellungnahme zu dem ursprünglichen Video natürlich nicht zu sehen, ebenso fehlt auf Facebook der Hinweis, dass es sich um ein lippensynchrones Playback aus TV-Total handelt.

In diesem neuen Umfeld erscheint das Video nun komplett missverständlich, zudem man nicht mehr nachvollziehen kann, warum es erstellt wurde.

 

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