Wir benutzen die Mikrowelle vielleicht alle falsch!

Autor: Ralf Nowotny

Wir benutzen die Mikrowelle vielleicht alle falsch!
Bild von Frank Wittkowski auf Pixabay

Für Leute wie mich ist die Mikrowelle überlebenswichtig, da ich absolut nicht kochen kann. Aber habe nicht nur ich, sondern ihr auch das Gerät immer falsch benutzt?

Ja, ich gebe es zu. Ich kann nicht kochen. Vielleicht könnte ich es ja, wenn es bessere Kochbücher gäbe, die mir exakte Angaben machen, aber mit so Dingern wie „Eine Prise Salz“ oder „nach Gefühl abschmecken“ kann ich nichts anfangen. Gebt mir Maßeinheiten, keine Wischiwaschi-Beschreibungen!
Also nutze ich halt oft die Mikrowelle. Schmeckt natürlich nicht wie selbstgemacht, aber geht schnell. Und wie üblich stelle ich das aufzuwärmende Essen in die Mitte des Geräts. Und das ist anscheinend falsch?

Kann ich einem TikTok-Video trauen?

In einem viral gegangenen Video auf TikTok gibt eine junge Frau Tipps für die Mikrowelle. Unter anderem rät sie dazu, das Essen nicht in die Mitte des Drehtellers zu stellen, sondern an den Rand, damit es gleichmäßig aufgeheizt wird.

@crippledbutcute#duet with @onlyjayus I was TODAY YRS OLD WHEN I LEARNED HOW TO USE A MICROWAVE PROPERLY🙈#NeverStopExploring #LiveFlowSweatDuet #MicroRaveWithRoni♬ STAY – The Kid LAROI & Justin Bieber

Denn ja, auch ich kenne das Problem: Essen kommt oftmals an einer Stelle heiß wie die Hölle, an anderen Stellen kalt wie Frauenfüße im Bett aus der Mikrowelle. Tja, liegt halt an der Mikrowelle, denke ich mir dabei nur. Doch das Gerät war nicht das Problem. Sondern anscheinend ich.

Die Wissenschaft bestätigt das Video!

Die Seite „Well + Good“ befragte dazu Makenzie Bryson Jackson, Lebensmittelwissenschaftlerin und Produktentwicklungsmanagerin bei Panaceutics. Sie erklärt, dass es tatsächlich einen wissenschaftlichen Grund dafür gibt, warum das Erhitzen von Speisen am Rand des Tellers in der Mikrowelle besser ist als in der Mitte.

Wie eine Mikrowelle funktioniert

Um zu verstehen, warum dies so ist, muss man erst einmal wissen, wie eine Mikrowelle funktioniert. Einfach ausgedrückt: Das Essen, die Suppe, der kalte Kaffee werden mit elektromagnetischer Strahlung beschossen, die die Wassermoleküle in dem Nahrungsmittel anregen. Diese „vibrieren“ und erzeugen dadurch Wärme.

Das Problem der unkontrollierten Erwärmung

Diese elektromagnetische Strahlung springt also nun in der Mikrowelle hin und her, bis sie auf etwas trifft, auf dass die Energie übertragen werden kann – eben das Essen. Dummerweise geschieht dies recht chaotisch, und wenn eine Stelle des Essens erwärmt wird, wird es durch eine „Durchlauferhitzung“ noch wärmer, während andere Stellen kalt bleiben.

Deswegen haben die meisten Mikrowellen einen Drehteller, doch der bringt auch nicht viel, wenn man das Essen, die Schüssel oder eine Tasse genau in die Mitte stellt. Der Trick ist dabei wirklich, es an den Rand des Drehtellers zu stellen!

Jackson sagt, dass es zwar keinen riesigen Unterschied macht, aber nur wenige Grad Erwärmung an Stellen, die ansonsten kalt bleiben, genügt oftmals schon, um durch die „Durchlauferhitzung“ die kälteren Stellen auch zu erhitzen.

Was noch besser hilft, aber nicht immer möglich ist: Zwischendurch einfach kurz die Mikrowelle stoppen und umrühren! Das klappt bei Fertiggerichten meist nicht, doch recht gut, wenn man sich zum Beispiel eine Suppe aufwärmt.

Noch ein Profi-Tipp

Jackson hat auch noch einen echten Profi-Tipp parat, um herauszufinden, wo die eigene Mikrowelle die Speisen am besten erhitzt:

Legt einfach einen Teller mit Marshmallows in die Mikrowelle und schaltet sie für 50 Sekunden an. Die Marshmallows, die aufplatzen, zeigen, wo die Hot Spots der Mikrowelle liegen, so dass man die Speisen dort platzieren kann, um sie schneller zu erhitzen.

Fazit

Ich werde es jedenfalls man ausprobieren, ob meine Mikrowellen-Burger nun endlich mal gleichmäßig warm werden. Vielleicht versuche ich aber auch mal, richtig zu kochen. Der Salat wird mir ja schließlich nicht zweimal hintereinander anbrennen, oder?


Bild von Frank Wittkowski auf Pixabay
Auch interessant:
2019 kursierte der Tipp, den RFID-Chip im Personalausweis zu deaktivieren, indem man den Ausweis in die Mikrowelle legt. Kein guter Tipp – und zudem strafbar.
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