Miet-Weihnachtsbäume: „Mission“ auf dem Holzweg

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Autor: Tom Wannenmacher

Ob Waschmaschine oder Bohrhammer, Groß-TV zur Fußball-WM oder Spielzeug für die Kinder: Fast alles lässt sich heutzutage mieten.
Ob Waschmaschine oder Bohrhammer, Groß-TV zur Fußball-WM oder Spielzeug für die Kinder: Fast alles lässt sich heutzutage mieten.

Miet-Weihnachtsbäume. Ein Geschäftsmodell, bei dem das Frohlocken allerdings schwer fällt.

Ob Waschmaschine oder Bohrhammer, Groß-TV zur Fußball-WM oder Spielzeug für die Kinder: Fast alles lässt sich heutzutage mieten. Das gilt selbst für Weihnachtsbäume. Ein Geschäftsmodell, bei dem das Frohlocken allerdings schwer fällt.

Die „Mission“ passt in den Advent: „die Welt ein klein wenig besser zu machen“ – und zwar mit Tannen, die im Topf gezogen und vermietet werden. Der Konkurrent zieht seine Miet-Bäumchen hingegen in einer Schonung groß und steckt die „lebenden Weihnachtsbäume“ vor dem Versand in einen Topf. So unterschiedlich arbeiteten die beiden bundesweit agierenden Vermieter von Weihnachtsbäumen, die die Verbraucherzentrale fand. Unterschiedlich eingetopft waren auch die Preise. Beispiel: eine ca. 1,80 Meter hohe Tanne mit Ballen.

Für Miete, Lieferung und Abholung waren beim Im-Topf-Zieher 81 Euro fällig. Dafür durfte der Baum bis zu zwei Monate beim Kunden für festliche Stimmung sorgen. Gestaffelte Preise nahm wiederum der westfälische Versender. Mieten ließen sich die Tannen am Standort für 75, NRW-weit für 90 und bundesweit für 120 Euro – inklusive der Bring – und Holkosten. Die Freude war hier jedoch zeitlich begrenzter. Um den 10. Dezember wird geliefert. Zurück geht’s schon um Heilige-Drei-Könige (6. Januar).

Wichtig zu wissen:

Als „verderbliche Ware“ sind abgeschlagene Weihnachtsbäume vom Widerrufsrecht ausgeschlossen. Nach Meinung der Verbraucherzentrale NRW gilt das jedoch nicht für Miet-Bäume, die mit Wurzeln eingetopft sind.

Mäkeleien am gelieferten Baum mochte die eine Firma nicht hören („Wir entscheiden, was raus geht“), die andere versprach zumindest, zu Fehlern beim Sortieren „zu stehen“. Das muss man glauben. Gewiss ist jedoch: Online-Miete ist definitiv teurer als Online-Kauf. Während der eine Händler 17 Euro auf den Baumpreis von 64 Euro (inklusive Versand) draufschlug, forderte der Staffelhändler zwischen fünf und 20 Euro mehr – in der Spitze war so ein Mietpreis von 120 Euro (bundesweiter Versand) zu berappen.

Vor diesem Hintergrund darf man sich schon über das Angebot eines Vermieters wundern: „Falls ein Baum die Weihnachtszeit nicht übersteht, dürfen Sie den Baum kostenfrei behalten.“ Da mag so mancher eher an Erstattung der Differenz zum Mietpreis denken. Zumal die Abholtour entfällt. Oder gar an Erstattung der Gesamtkosten: wegen eines eventuellen Mangels am Baum schon bei Lieferung. Solcher Ärger lässt die Stimmung schnell kippen. Und die war auch alles andere als begeisternd, als die Verbraucherzentrale bei fünf Forstbetrieben rund um Düsseldorf nachfragte. Keiner wollte seine Tannen vermieten. Die Kommentare: „Das rechnet sich nicht.“ „Das können Sie den Bäumen nicht antun.“

Kopfschütteln auch beim Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger.

4 von rund 25 Millionen natürlichen Christbäumen im Jahr würden „weniger als ein Prozent“ mit Ballen im Topf verkauft. Für die Vermietung gebe es „bislang keine belastbaren Zahlen“.

Belastet wird auf jeden Fall die Umwelt. Denn doppelte Transportwege, hin und zurück, beeinträchtigen die CO2-Bilanz von Mietbäumen. Auch Gartenexperten frohlocken nicht. Oft würden ausladende Wurzeln, gerade von Tannen, beim Eintopfen stark verletzt. Das Aufstellen in der warmen Stube reiße sie zudem aus dem Winterschlaf. Wieder zurück, erfrören etliche dann nach dem Einpflanzen in der Schonung, oder sie wüchsen dort nicht mehr richtig an.

Auf die regionale Karte setzt deshalb die Verbraucherzentrale und rät dazu, Weihnachtsbäume, auch geschnittene, aus Baumschulen und Forstbetrieben in unmittelbarer Umgebung zu beziehen. Ein weiteres Kriterium bei der Wahl der Bezugsquelle ist außerdem die ökologische Aufzucht, erkennbar etwa am FSC- oder EU-Bio-, am Bioland- oder Naturland-Siegel.

Quelle: Verbraucherzentrale

Artikelbild: Shutterstock / Von Chamille White

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