Fotos beweisen keinen Zusammenhang zwischen Angela Merkel und dem NSU

Autor: Kathrin Helmreich

Fotos beweisen keinen Zusammenhang zwischen Angela Merkel und dem NSU
Fotos beweisen keinen Zusammenhang zwischen Angela Merkel und dem NSU

Eine Fotoserie zeigt die junge Angela Merkel inmitten von „Skinheads“ – das steckt hinter den Bildern :

Fotoserie zeigt Angela Merkel zusammen mit „Skinheads“

Die Fotos sollen sie „in trauter Eintracht“ mit dem NSU zeigen.
Das stimmt nicht. Die Fotos wurden im Rahmen eines Aktionsprogramms gegen Aggression und Gewalt aufgenommen.

Erneut wird das Gerücht gestreut, Angela Merkel sei früher rechts gewesen. So erhielten wir erneut Anfragen zu einer Fotoserie, die beweisen soll, dass Merkel „in trauter Eintracht“ mit dem NSU gewesen sei:

Screenshot der angefragten Behauptung
Screenshot der angefragten Behauptung

BOOOOOMMMMM !!!
Die Raute früher in trauter Eintracht mit den zwei alten Bekannten :
UWE MUNDLOS &
UWE BÖHNHARDT
Jetzt wißt ihr auch, warum die NSU Akte auf Geheiß von ‚Mutti‘  für 125 Jahre (!!!)
unter Verschluß bleiben soll … !!!
2 sind tot und
Zschäpe schweigt.

Der Faktencheck

Die Bilder stammen aus den 90ern. Zu dem Zeitpunkt war Angela Merkel noch Bundesministerin für Frauen und Jugend. Anlass der Aufnahmen, war ein Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt (AgAG), das 1992 ins Leben gerufen wurde. (wir berichteten)

Der Grund: Am 9. Mai 1992 stürmten 50-60 bewaffnete Neonazis einen Club in Magdeburg, in dem ca. 20-30 Punks und Hippies eine Feier veranstalteten. Der Überfall hatte einen Toten zur Folge und war bis dahin der Höhepunkt von Gewalt seitens Rechtsextremisten in diesen Jahren nach der Maueröffnung.

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Das Programm dauerte von 1992 bis 1996 und in diesem Kontext wurden auch die Bilder aufgenommen. Dazu schrieb zum Beispiel der BlogOstblog.de“:

„Wenige Monate nachdem der 23-jährige Thorsten Lamprecht 1992 bei einem Überfall von etwa 60 Skinheads auf eine Punk-Fete in dem Magdeburger Lokal „Elbterrassen“ mit einem Baseballschläger ermordet wurde, besuchten Anfang 1993 die Ministerinnen Angela Merkel und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger einen Magdeburger Jugendclub.“

Gegenüber den Faktencheckern von CORRECTIV, bestätigte ein Redakteur des telegraph die Echtheit der Fotos. Er kenne sie noch als Originale, die 1993 in Magdeburg entstanden seien. Die Rechte daran lägen beim telegraph. Auch aus archivierten Agenturmeldungen geht hervor, dass sich Merkel und Leutheusser-Schnarrenberger am 6. April 1993 im Magdeburger Jugendclub „Brunnen“  mit etwa 50 „Rechten, Skinheads und Hooligans“ trafen.

Fazit:

Die Fotos wurden aus ihrem realen Kontext gerissen. Es handelt sich um kein privates Treffen von Angela Merkel, sondern um einen offiziellen Auftritt im Rahmen eines Aktionsprogramms gegen Aggression und Gewalt.

Sie belegen keinen Zusammenhang zwischen Merkel und dem NSU.

Passend zum Thema: Adolf Hitler ist nicht der Vater von Angela Merkel

 

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