Menschenzoo in Belgien 1958

Ein Moment Ihrer Zeit für die Wahrheit.

In einer Welt voller Fehlinformationen und Fake News ist es unser Auftrag bei Mimikama.org, Ihnen zuverlässige und geprüfte Informationen zu liefern. Tag für Tag arbeiten wir daran, die Flut an Desinformation einzudämmen und Aufklärung zu betreiben. Doch dieser Einsatz für die Wahrheit benötigt nicht nur Hingabe, sondern auch Ressourcen. Heute wenden wir uns an Sie: Wenn Sie die Arbeit schätzen, die wir leisten, und glauben, dass eine gut informierte Gesellschaft für die Demokratie essentiell ist, bitten wir Sie, über eine kleine Unterstützung nachzudenken. Schon mit wenigen Euro können Sie einen Unterschied machen.

Stellen Sie sich vor, jeder, der diese Zeilen liest, würde sich mit einem kleinen Beitrag beteiligen – gemeinsam könnten wir unsere Unabhängigkeit sichern und weiterhin gegen Fehlinformationen ankämpfen.

So kannst Du unterstützen:

PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady oder Patreon: für regelmäßige Unterstützung.

Autor: Claudia Spiess

Menschenzoo in Belgien 1958

Zeigt dieses Bild tatsächlich ein Mädchen in einem Menschenzoo, wie es von einer Besucherin gefüttert wird?

Menschenzoo in Belgien 1958 – Das Wichtigste zu Beginn:

Ein Foto soll ein afrikanisches Mädchen in einem „Menschenzoo“ in Belgien zeigen. Es stammt von der Expo `58 in Brüssel, bei der ein afrikanisches Dorf aufgebaut wurde, um den Besuchern fremde Kulturen näherzubringen.

Mädchen in Menschenzoo?

Wir erhielten eine Anfrage zu einem Bild, das ein dunkelhäutiges Mädchen zeigt, das sich innerhalb eines Zauns befindet – umringt von hellhäutigen Menschen. Der Text auf dem Bild besagt, dass es sich hierbei um ein afrikanisches Mädchen handelt, das 1958 in einem Menschenzoo in Belgien ausgestellt wurde.

Menschenzoo in Belgien 1958
Menschenzoo in Belgien 1958

[mk_ad]

„Kultureller Austausch“

Das Foto stammt tatsächlich von der Weltausstellung Expo 1958 in Brüssel. Das Mädchen befindet sich innerhalb eines Zauns, der Teil des für die Weltausstellung nachgebauten Dorfes „Congo Village“ war.

Die Ausstellung selbst wurde nicht als „menschlicher Zoo“ beworben. Sie sollte zeigen, wie Kongolesen wohnen, leben, Werkzeuge herstellen, ihren Alltag verbringen.
Dafür wurden rund 600 Menschen – über 180 Familien – aus dem Kongo nach Europa gebracht. Sie kamen freiwillig unter der Annahme, an einem „kulturellen Austausch“ teilzunehmen, nach Brüssel.

Das Bild erscheint häufig in historischen Retrospektiven der Expo `58 und wird oftmals in sozialen Medien als Beispiel für kolonialen Rassismus geteilt:

Aufgrund der schlechten Qualität des Fotos kann man nicht genau erkennen, welche Interaktion der Frau mit dem Kind darstellt, ob sie das Mädchen – wie im Tweet beschrieben – tatsächlich füttert. Diversen Berichten zufolge scheint dies allerdings plausibel.

Herabsetzung der „Schauspieler“

Bereits 1897, als König Leopold II. ein afrikanisches Dorf für die internationale Weltausstellung aufbauen ließ, kam es zu unschönen Vorfällen. So hatten Kinder den Kongolesen Bananen gegeben, Passanten beleidigten die „Schauspieler“.

1958 wurde erneut ein afrikanisches Dorf nachgebaut. Die zuständigen Behörden hatten besprochen, dass die Kongolesen einer solchen Behandlung nicht wieder ausgesetzt werden sollten.
Jedoch benahmen die Besucher sich tatsächlich so, als würden sie einen Zoo besuchen. Einige von ihnen ahmten Affengeräusche nach, um die Aufmerksamkeit der Bewohner des Scheindorfs auf sich zu ziehen.

Zana Etambala, Historikerin des Royal Museums, berichtete, dass Bananen und Erdnüsse nach den Kongolesen geworfen wurden, was deren Proteste nach sich zog. Sie wollten respektiert und nicht wie Tiere in einem Zoo gesehen werden.

Abbruch der Ausstellung

Die Kongolesen waren in einem von der Expo isolierten Gebäude untergebracht. Zu und von der Ausstellung fuhren sie mit Bussen. Die Unterkünfte waren zu eng bemessen, auch gab es strenge Beschränkungen für Besucher oder auch Ausflüge aus dem Gebäude. Dazu kam der tägliche Missbrauch auf der Messe.

Die Expo lief noch bis Mitte Oktober 1958, im Juli entschieden allerdings viele der Kongolesen, wieder nach Hause zurückzukehren. So wurde die Ausstellung vor Ende der Expo geschlossen.

Quelle: Snopes
Artikelbild: Facebook Screenshot / Sharepic
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.