Bereits die Beschwerden während einer COVID-19 Erkrankung können andeuten, ob jemand Long Covid bekommt.

Betroffene leiden nach einer akuten COVID-19 Infektion weiter unter Beschwerden wie Müdigkeit, Atemproblemen, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen. Neuste Erkenntnisse im Überblick.

Wer ist betroffen?

Forscher am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf fanden 10 Monate nach der Infektion mit Corona im Durchschnitt leichte Veränderungen an Herz, Lunge und Niere. Außerdem gab es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für eine Beinvenenthrombose. Eine zweite Forscher-Gruppe aus Zürich konnte aufzeigen, dass schwere Covid-Verläufe zwar generell ein höheres Risiko für eine Long Covid-Erkrankung bedeuten. Neben der Stärke des Covid-Verlaufs stellten allerdings auch Alter und Nebenerkrankungen wie beispielsweise Asthma weitere Risikofaktoren für Long Covid dar.

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Antikörper bei Long Covid

Antikörper sind im Blut zirkulierende Eiweiße, sogenannte Immunglobuline. Sie wehren Krankheitserreger oder Fremdstoffe ab und werden vom Immunsystem gebildet. Die Forscher des Unispitals Zürich haben nun in ihrer Long-Covid-Studie festgestellt, dass bestimmte Antikörper eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung haben könnten.
Zwei Antikörpertypen stehen im Fokus: Das Immunglobulin M und das Immunglobulin G3. Die Forscher vermuten, dass es einen Zusammenhang zwischen der Höhe der beiden Antikörperspiegel im Blut und Long Covid gibt. Ihre Erkenntnisse haben die Züricher Forscher gerade in einer Studie veröffentlicht. Bei der Analyse von zahlreichen Blutseren haben die Wissenschaftler festgestellt, bei Asthma-Erkrankten ist der Antikörperspiegel des Immunglobulins G3 grundsätzlich niedriger. Ihre Erkenntnisse könnten helfen, die Ursachen von Long Covid besser zu verstehen und künftig Risikogruppen besser zu schützen, beispielsweise mit einer weiteren Booster-Impfung.

Wie kommt es zu Long Covid?

Dr. Carlo Cervia, der federführend an der Antikörper-Studie mitarbeitet, zeigt drei Ursachen für eine Long Covid-Erkrankung auf: Die erste Variante bestehe darin, dass das Virus bei den Patienten zu Körperschäden wie beispielsweise Organschäden geführt hat oder im Körper versteckt weiteragiert. Eine zweite Möglichkeit könnte eine fortdauernde Entzündung im Körper sein, die den Körper weiterhin stark belastet und sich als Long Covid äußert. Als letzte Option nennt der Forscher eine sogenannte Autoimmunität. Ob sich eine Autoimmunität bei Covid-Patientinnen und -Patienten entwickelt, sei offenbar abhängig vom Immunsystem eines Menschen, so Dr. Carlo Cervia.

Vorbeugung und Behandlung

Die Hamburger Wissenschaftler des UKE raten dazu, sich nach einer überstandenen Covid-Erkrankung nach sechs bis neun Monaten einer routinemäßigen Kontrolle zu unterziehen. Denn mit den Blutwerten von Herz und Niere kann festgestellt werden, ob mögliche Organschäden vorliegen. Darüber hinaus ist es laut den Züricher Forschern ratsam, sich so gut wie möglich gegen einen schweren Covid-Verlauf zu wappnen. Das gelinge vor allem mithilfe einer Impfung.


Autorin: Simone Schaumberger
Artikelbild: YouTube/SWR Marktcheck

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