Lockdown – Ein Kommentar

Autor: Andre Wolf

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Lockdown - Ein Kommentar
Lockdown - Ein Kommentar

Es ist wieder so weit: Die Menschen auf Social Media sind aufgrund eines (wie auch immer gearteten) Lockdowns verunsichert.

Zugegeben: Wann waren wir eigentlich in den letzten Monaten nicht verunsichert? Wann hat man sich eigentlich seit Beginn der Corona-Pandemie wirklich ausgekannt, was nun alles erlaubt und was verboten ist? Dazu hat es keine Spekulationen um einen Lockdown benötigt.

Info: Dies ist KEIN Faktencheck. Wer einen Faktencheck erwartet, kann sich DIESEN ARTIKEL zum Thema „Coronavirus wurde wissenschaftlich nicht nachgewiesen? Doch!“ durchlesen.

Dieser Artikel ist ein Kommentar. Ein Kommentar spiegelt die Meinung des Autors wider. Und: Ja! Auch bei Mimikama arbeiten Menschen, die eine persönliche Meinung haben.

Ende März 2020, also noch recht früh in der Corona-Pandemie, sagte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz „Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der an Corona gestorben ist.“. Dieser Satz wurde im Volksmund recht schnell abgewandelt und lautet mittlerweile bei vielen „Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der sich nicht mehr auskennt.“. Ein wenig makaber (wenn man an den ursprünglichen Satz denkt), aber in Bezug auf die vielen Schlupflöcher, Sonderregeln und föderal bedingten Unterschiede durchaus nachvollziehbar.

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Die Situation wird übrigens nicht übersichtlicher, sondern gefühlt immer schwieriger zu überblicken, je mehr versucht wird, mit irgendwelchen kleinen Drehschräubchen das Virus in den Griff zu bekommen.

Warum sind Kirchen und Glaubensgemeinschaften von bestimmten Regeln ausgenommen, in der Gastronomie jedoch bereits auf dem Weg zwischen Sitzplatz und WC eine Maskenpflicht gegeben? Wieso darf man in Österreich nach der Sperrstunde in einem Umkreis von 50 Metern zu einer Gastronomie keinen Alkohol verzehren, jedoch ab 51 Metern Abstand dann doch wieder sein Dosenbier aufmachen?

Und nun auch noch die ganzen Lockdown-Szenarien. Seit gestern steht für Deutschland fest: Der November bringt starke Einschränkungen mit sich (immerhin: Man muss nicht hässlich durch den Monat, die Friseurgeschäfte bleiben geöffnet).

Wer seinen Jahresurlaub (warum auch immer) für den November eingeplant hatte, dürfte sich wohl vor Frust ins Koma gesoffen haben. Abgesehen davon habe ich meinen Urlaub über die Weihnachtsfeiertage bei meinen Eltern auch schon vorzeitig gecancelt.

Lockdown und Lockdown-Fantasien

Wir hatten ja jetzt den ganzen Sommer über Zeit. Schaut man sich die Kurve der täglichen Infektionszahlen an, so waren Mai, Juni und auch der Juli wahre Vorzeigemonate. Natürlich wurde stets davor gewarnt, dass der Herbst Probleme mit sich bringen wird, aber nun stehen wir an der Schwelle, dass wir diese Probleme direkt vor uns haben.

Was können wir machen? Nun kommt ein wenig „Mimikama“ ins Spiel. Sicherlich können wir das Virus und die Probleme um eine Covid-19 Erkrankung negieren. Das Phänomen kennen wir ja seit Beginn der Corona-Pandemie. Doch eine Leugnung bringt niemandem etwas, erst recht nicht jenen, die eine berechtigte Kritik an Coronamaßnahmen vorlegen.

Berechtigte Kritik. Ja, diese ist natürlich wichtig. Wir müssen auf jeden Fall aufpassen, dass es keine Massenpanik gibt. Das Sinnbild diffuser Ängste dürfte der Ausverkauf von Klopapier sein. Liebe Freunde des Klopapier-Hamsters: Liegt eure Angst wirklich darin, dass ihr eines Morgens auf dem Häusl sitzt und euch den Popsch nicht abwischen könnt?

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Daher lautet eine wichtige Devise „Ängste verhindern und/oder abbauen“. Ängste verhindert man unter anderem, indem man Wissen schafft. Wer sich zu einem Thema auskennt, hat weniger Angst. Mythen hingegen schaffen Angst. Sie erzeugen Feindbilder, sorgen für Entmenschlichung der Feindbilder und für Übergriffe.

Aber auch die Politik kann Angst erschaffen. Und Feindbilder. Das ist leider auch geschehen. Wir erinnern uns an die „Balkanurlauber“, die ja das Virus wieder „reingeschleppt“ haben sollen. Gleichzeitig waren Erntehelfer und Schlachthofmitarbeiter aus Osteuropa, die auf engstem Raume wohnten und arbeiten, wiederum geduldet.

Es ist halt dieser ständige Spagat, der immer wieder zum Kopfschütteln führt. Einerseits müssen bestimmte Berufsgruppen extreme Einschränkungen hinnehmen (sprich mal jemand mit Künstlern oder EPUs), andererseits tauchen auf einmal für ähnlich gelagerte Sparten Ausnahmeregeln auf.

Man merkt eben deutlich, dass Coronamaßnahmen auch immer wieder politische Motivationen und gewisse Lobbyinteressen beinhalten. Ist deine Lobby groß genug, dann können sich Maßnahmen auch durchaus mal hinziehen.

Der Stand der Dinge

Der aktuelle Stand ist halt diese Gratwanderung zwischen Rettung der Wirtschaft (was auch immer das am Ende ist) und der Reduktion der Infektionszahlen. Genau daraus entstehen auch Entscheidungen, die nicht immer nachvollziehbar sind und die man auch kritisieren darf.

Eine Gastronomie, die seit Monaten strenge Regeln befolgt und immer mehr Maßnahmen durchsetzen musste, wird nun im Zuge der „Lockdown“ Maßnahmen in Deutschland im November (sofern man das als Lockdown bezeichnen darf) ganz geschlossen. Schulen wiederum, in denen sich über einen längeren Zeitraum wesentlich mehr Personen aufhalten, bleiben im Präsenzbetrieb. Lüften wird´s schon richten!

Man erkennt den wachsenden Unmut vieler Menschen, die aufgrund dieser unterschiedlichen Maßnahmen zunehmend weniger Verständnis zeigen. Völlig verständlich. Der Unmut wächst, die Solidarität, die im Frühling noch im Kampf gegen das Virus vorhanden war, ist verpufft. Sprüche wie „Licht am Ende des Tunnels“ wirken derzeit absurder als je zuvor.

Das alles spielt natürlich Populisten in die Hände, die ihre Stunde sehen! Nicht erst seit gestern rufen Personen zum Sturz der Regierung auf. Sicherlich waren das bisher meist Randerscheinung, die durch geschickte Inszenierungen (auch und vor allem auf Social Media) über ihre reine Social-Media-Relevanz hinaus eine große Bühne bekommen haben.

Doch was ist, wenn Menschen, die nun seit Monaten sich an alle Regeln halten, durch immer weitere und schärfere Maßnahmen bis hin zu einem Lockdown, sich einfach ungerecht behandelt fühlen? Wenn sie das Gefühl bekommen, dass nun irgendwann gut ist?

Das ist auch eine der großen Fragen, die gerade in meinem Kopf schwirren. Während dieser Artikel verfasst wird (11:45 Uhr, 29.10.2020) hängt gerade das große Damoklesschwert in Form eines Gerüchts über unseren Köpfen, dass um 14 Uhr eine nächtliche Ausgangssperre in Österreich verkündet werde (vergleiche). Vielleicht zwischen 21 und 5 Uhr … oder 23 und 6 Uhr. Genaues weiß man nicht, Social Media brodelt.

Da stellt sich mir dann die Frage nach der Verhältnismäßigkeit und vor allem nach der Rechtmäßigkeit. Aber letzteres müssten dann Juristen klären (was ich doch sehr hoffe!). Für mein persönliches Freiheitsempfinden wäre hier jedoch definitiv die Grenze überschritten, aber das ist natürlich diskutierfähig.

Die Frage ist jedoch: Quo vadis, Coronamaßnahmen? Natürlich wollen wir alle vermeiden, dass Menschen an Covid-19 erkranken und sterben. Wir wollen aber auch alle unsere Jobs behalten und nicht in Armut fallen. Und am Ende wollen wir natürlich auch unsere Grundrechte wahren. Freiheit. Bewegungsfreiheit. Entscheidungsfreiheit.

Corona stellt uns als Gesellschaft (auch international) vor eine große Probe. Es wird nicht alles funktionieren, wie wir uns das wünschen. Entscheidungen werden nicht immer im Sinne einer echten Eindämmung beschlossen, sondern unterliegen auch Politik- und Lobbyinteressen, die für Unmut sorgen. Es wird weiterhin Blender, falsche Propheten, unterdrückte Lösungsmöglichkeiten und vor allem unsinnig erscheinende Entscheidungen geben. Und vielleicht auch Lockdowns. Ein Ende ist noch nicht absehbar, wie lange es dauern wird, bis (und ob überhaupt) alles wieder so wird, wie wir das vor Corona kannten. Licht am Ende des Tunnels zu verkünden ist eher unsinnig. Mir persönlich bleibt eher der Pessimismus.

Oder um es mit den Worten meiner kleinen Patennichte zu sagen: „Wegen Corona ist ja sowieso alles doof.“

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